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Als die 22-jährige Sophia Rose einen Studienplatz an der berühmten Schauspielschule Ivy College in London erhält, kann sie ihr Glück kaum fassen. Ihre Begegnung mit dem Akademieleiter, dem 27-jährigen Hollywoodstar Marc Blackwell, der für seine Strenge und unerschütterliche Disziplin berüchtigt ist, verwirrt Sophia jedoch tief, denn sie fühlt sich zu dem arrogant wirkenden, aber faszinierenden Mann hingezogen. Während einer Einzeluntterichtsstunde können beide ihr gegenseitiges Verlangen nicht mehr verbergen. Und Sophia begibt sich auf eine gefährliche sexuelle Entdeckungsreise, bei der sie alles erforscht, was zwischen einem Lehrer und seiner Schülerin verboten ist.

 

Devoted 

Originaltitel: The Ivy Lessons
Autor: S. Quinn
Übersetzer: Andrea Brandl
Verlag: Goldmann
Erschienen: August 2013
ISBN: 978-3-442-48035-7
Seitenzahl: 346 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Sophia möchte Schauspielerin werden. Doch es fehlt ihr etwas an Selbstbewusstsein. Deshalb ist sie mehr als erstaunt, als ausgerechnet sie den Studienplatz am Ivy College in London ergattert. Studienleiter Marc Blackwell verunsichert Sophia vom ersten Moment an. Sie kann sich seiner Ausstrahlung nicht entziehen, fühlt sich jedoch neben ihm stets wie ein kleines Mädchen. Je näher sie den Studienleiter, der sich einen Namen als Hollywoodstar gemacht hat, kennen lernt, desto größer ist ihre Faszination. Nach und nach entwickelt sich zwischen Lehrer und Schülerin ein verbotenes Verhältnis, das stark von Marc dominiert wird. Während Sophia auf der Suche nach Liebe und Anerkennung ist, nutzt Marc die Anpassungsfähigkeit und Unterwürfigkeit der jungen Frau, um sie für sich zurecht zu stutzen. Sophia lässt sich immer mehr auf dieses Spiel ein und verliert in verschiedener Hinsicht ihre zuvor kritische Art.

Die Autorin Susanna Quinn - sie tritt in dieser Sparte jedoch ausschliesslich als S. Quinn in Erscheinung - steigt auf einem recht hohen Niveau in die Geschichte ein. Sie versucht, sowohl die Seite der jungen Schauspielschülerin als auch die Gefühlswelt des dominanten Lehrers Marc offen darzustellen und für die Leser sichtbar zu machen, wie es zu dieser Liaison kommen konnte. Es gelingt ihr zumindest zu Beginn recht gut, doch dann scheint es, als ob sie ihrem eigenen Pfad nicht mehr trauen würde - oder sich nach Beratung von außen zurück nimmt. Das Buch verliert dadurch merklich an Fahrt. Nicht ganz geglückt sind die erotischen Szenen. Sie sind zwar durchaus nett geschrieben und driften keineswegs ins Schmuddelige ab - doch fehlt es ihnen zu stark an prickelnder Kraft, was bei einem erotischen Roman durchaus mehr zur Geltung kommen dürfte.


Stil und Sprache
S. Quinn schreibt flüssig und im Stile der traditionellen Frauenliteratur, also ohne komplizierte Wendungen aber in einer gepflegten Sprache. Der Roman liest sich denn auch ganz gut und zumindest zu Beginn ist nichts davon zu erkennen, dass es sich hier um erotische Literatur handeln soll. Damit lässt die Autorin ihren Leserinnen und Lesern Zeit, sich auf die sich entwickelnde Geschichte einzustellen und die ersten Begegnungen zwischen Sophia und Marc richtig einzuordnen. Leider verliert sich S. Quinn aber immer wieder in belanglosen Schilderungen, was das Tempo des Buches markant bremst und zwischenzeitlich die Frage aufkommen lässt, was denn nun eigentlich die Geschichte erzählen möchte. Die Autorin dürfte hier auf die Fähigkeit ihres Publikums vertrauen, auch mal die eine oder andere Szene ohne zu viel weichspühlendes Drumherum zu verkraften. Es scheint zeitweise, als wäre die Autorin über ihren eigenen Mut erstaunt und wüsste nicht recht, ob sie jetzt nicht zu weit geht.


Figuren
Leider bemüht S. Quinn allzu sehr das Klischee, was ihre Figuren betrifft. Obwohl sie Sophia in die Rolle einer unterwürfigen und letztlich willigen Schülerin setzen muss, dürfte sie ihr etwas mehr Tiefe verleihen. Auch Marc bleibt oberflächlich, unnahbar - ja im Grundsatz gar unsympathisch. Es mag sein, dass die Autorin selber ein gespaltenes Verhältnis zu dieser Spielart der Erotik hat - doch dann sollte sie sich überlegen, ob das Thema richtig gewählt ist. Mit den blassen Figuren vergibt die Autorin eine wichtige Chance, aus dem an sich recht überzeugenden Grundstoff eine prickelnde Geschichte zu entwickeln. Sie müsste sowohl Sophia als auch Marc mehr Freiheit gewähren, sich auszubreiten und in die Tiefe zu gehen. Da sich der Plot stark an den beiden tragenden Figuren orientiert, bleiben letztlich auch alle Nebenfiguren blass und wenig aussagekräftig.


Aufmachung des Buches
"Devoted - Geheime Begirde" wird als Taschenbuch angeboten, was gut zum Buch passt. Sehr viel Sorgfalt hat der Verlag walten lassen, was das Cover betrifft. Es präsentiert sich sehr ansprechend und verkauft die Geschichte gut. Da es sich hier um einen Roman handelt, bei dem keine geographischen Kenntnisse notwendig sind, wurde auf jede Beigabe wie Karten- oder Bildmaterial verzichtet.


Fazit
Der Roman ist durchaus eine nette Lektüre - aber er ist noch ein ganzes Stück davon entfernt, zur aufregenden Lektüre zu werden. Wohl alleine deshalb, weil er als forscheres Werk angepriesen wird, vermag er die in ihn gesteckten Erwartungen nicht ganz zu erfüllen. Dennoch: Wer einen netten Roman mit leicht erotischer Komponente mag, wird hier gut unterhalten.


3 Sterne


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