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Woraus ist unser Glück gestrickt?

Seit langer Zeit hüten die Frauen der Van Rippers das Geheimnis ihrer Magie – und die liegt im Stricken: Sie haben die Gabe, Wünsche wahr werden zu lassen, indem sie diese mit Wolle verweben. Nur gemeinsam können die drei Schwestern Aubrey, Bitty und Meggie diese Familientradition bewahren, aber allein Aubrey ist dazu gewillt. Und auch sie beginnt zu zweifeln, als sie sich in Vic verliebt. Doch welche Wünsche machen uns glücklich, wenn sie sich erfüllen?

 

Die Wuensche meiner Schwestern 

Originaltitel: The Wishing Thread
Autor: Lisa Van Allen
Übersetzer: Yasemin Dincer
Verlag: Rütten & Loening
Erschienen: August 2013
ISBN: 978-3-352-00869-6
Seitenzahl: 448 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Als Mariah Van Rippen unvermittelt aus dem Leben gerissen wird, muss ihre Enkelin Aubrey die Strickerei alleine weiterführen. In jeder Generation wird nur eine Frau als Hüterin geboren, um den Bewohnern der kleinen Stadt ihre Wünsche wahr werden zu lassen. Doch Mariah hat das alte, seit Generationen im Besitz der Van Rippens gehörende Haus nicht alleine an Aubrey vererbt, sondern gemeinsam an sie und ihre beiden Schwestern, mit denen sie seit Jahren keinen Kontakt mehr hatte. Bitty und Meggie möchten daher so schnell wie möglich verkaufen, doch nur, wenn alle drei einverstanden sind, ist dies auch möglich. Je länger die Schwestern unter einem Dach leben, je näher kommen sie sich ...

Die Geschichte ist eine Familiensaga und hat eher wenig mit Magie zu tun. Das fand ich schade, weil genau dieser Aspekt meine Neugier geweckt hat. Auch die Liebesgeschichte ist lau und gewinnt nur gegen Ende an Substanz.


Stil und Sprache
Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven in der 3. Person Präsens erzählt. Dabei wird zuerst der Fokus auf Aubrey gelegt und danach auf die eine und dann auf die andere Schwester. Sehr viele vergangene Ereignisse werden aufgegriffen, entweder als kurze Gedankengänge oder regelrechte Zeitsprünge, die ohne Zeitangabe oder Ankündigung eingefügt sind. Dabei geht das Buch zurück bis zur ersten magischen Strickerin, zeigt aber vorwiegend die letzten Jahre, wie sie die drei Protagonisten verbracht haben. Vor allem zu Beginn hatte ich Mühe, der Geschichte zu folgen und zudem waren zahlreiche frühere Vorkommnisse enthalten, die eher Langeweile statt Spannung und Neugier entwickelten. Dabei wartete ich lange vergebens auf die Verwicklungen durch das magische Stricken, bis mir klar wurde, dass dieser Aspekt zwar den Grundstein darstellt, aber eher nebensächlich ist, bis er gegen Ende wieder mehr Raum einnimmt. Erst ab etwa Mitte des Buches begann die Geschichte mich zu fesseln und meine Neugier zu wecken. Spannung kommt sogar erst gegen Ende des Buches auf, als es um das Überleben der Strickerei geht. Der Schluss ist am besten gelungen und drückt auch auf die Tränendrüsen.

Die Liebesgeschichte entwickelt sich nur zaghaft. Sie wird zwar süß und liebevoll beschrieben, ist aber eher für ein Jugendbuch geeignet. Am besten gelungen ist die Entwicklung der Beziehung der drei Schwestern zueinander, aber dazu hätte weniger Vergangenheit gereicht und eine flüssiger geschriebene Handlung. Wirklich magische Momente sind nur wenige vorhanden, wenn man vom finalen Ende absieht. Es wird zwar viel darüber gesprochen oder erzählt, aber meistens sind dies Ereignisse aus der Vergangenheit oder dann nur kurze Episoden, die am Rande einfließen.


Figuren
Alle drei Schwestern sind fähig, Wünsche in ihre Stricksachen zu verweben, doch nur Aubrey ist die Hüterin und am stärksten darin. Dass Aubrey die Strickerei nicht alleine erbt, ist für alle ein Schock und Hoffnung zugleich. Die Charaktere der drei sind sehr unterschiedlich ausgearbeitet und jede für sich ist sehr überzeugend. Die Frauen kennen sich gar nicht mehr, zu lange war der Kontakt abgerissen und zu verschieden sind sie im Grunde auch. Daher dauert es sehr lange, die Vergangenheit, Motive und Wünsche jeder einzelnen in die Handlung einzubinden. Sehr gut gefallen haben mir die beiden Kinder von Bitty, Teenager, manchmal rebellisch, manchmal kindisch, die mitten im Sturm des Lebens ihren Platz suchen. Vic ist ein zurückhaltender Mann, der seit einigen Monaten in der Stadt wohnt und versucht, als Handwerker Fuß zu fassen. Er hat schon einige Reparaturen an der Strickerei vorgenommen und war ein Freund der verstorbenen Mariah. Erst nach ihrem Tod wird die Beziehung zu Aubrey enger und er traut sich, sie zu einem Date einzuladen.


Aufmachung des Buches
Das Cover des Taschenbuches mit Klappbroschur hat mir sofort gefallen und zeigt eine junge Frau von hinten, die sich mitten im Grünen zu einer verschwommenen Türe im Hintergrund zugedreht hat. Vieles ist leicht verschwommen, nur die Frau ist klar zu erkennen. Die Rückseite zeigt das gleiche Bild ohne die Frau und lediglich die Angabe zum Inhalt ist abgedruckt.


Fazit
Wenn man den schwachen Beginn überstanden hat, vermag der Roman langsam zu fesseln und im letzten Drittel zu überzeugen. Leider kann die Magie nicht zünden und was bleibt, ist eine Familiengeschichte von drei Schwestern, die wieder zueinander finden müssen.


3 Sterne


Hinweise
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