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Erich Sassbeck ist zur falschen Zeit am falschen Ort und gerät in eine brutale Schlägerei. Doch am Ende ist er es, der überlebt, während seine Angreifer tot sind - erschossen von unbekannter Hand. Sassbeck glaubt, dass ihn ein Wunder gerettet hat. Die Polizei dagegen fragt sich, ob nicht er geschossen hat. In Notwehr. Oder schlimmer: in Selbstjustiz. Der Journalist Ingo Praise findet bald Beweise, dass Sassbecks Geschichte stimmt. Ein Unbekannter streift durch die Stadt und beschützt Unschuldige. Praise macht den »Racheengel« zum Star - und löst damit eine Katastrophe aus ...

 

 

Autor: Andreas Eschbach
Sprecher: Matthias Koeberlin
Verlag: Lübbe Audio
Erschienen: 20. September 2013
ISBN: 978-3785748886
Spieldauer: 552 Minuten, 7 CDs; bearbeitete Fassung


Die Grundidee der Handlung
In einer U-Bahnstation wird ein Rentner von zwei Jugendlichen brutal niedergeschlagen, bevor ein Engel auftaucht und seine Angreifer erschießt. Ein junges Mädchen wird von drei Männern von der Straße gezerrt, bevor ein Engel sie vor Schlimmerem bewahrt. Lediglich ein Kampfsporttrainer braucht die Hilfe des richtenden Himmelsboten nicht, weil er sich selbst gegen seine Angreifer verteidigen kann. Doch anstatt die Bevölkerung besser zu schützen und sich nach dem rächenden Engel umzusehen, beginnt die Polizei gegen den Rentner Erich Sassbeck wegen Totschlags zu ermitteln. Ein Unding, wie der abgehalfterte Journalist Ingo Praise meint und ein auftauchendes Handyvideo nutzt, um sich in seiner Talkshow als Anhänger des Selbstjustiz übenden Himmelsboten zu positioniert. Allerdings ahnt der zum "Anwalt der Opfer" benannte Moderator nicht die Gefahr, die er damit heraufbeschwört und die nicht nur sein Leben für immer verändert.

Mehrere Handlungsstränge, zahlreiche Figuren und ein aktuelles Thema vereinen sich in "Todesengel" zu einem Plot, der durch den lebendigen Schreibstil des Autors zu einem spannenden Hörerlebnis wird. Dabei sind es vor allem die authentischen Dialoge und polarisierenden Meinungen, die den Hörer an tatsächliche Ereignisse denken lässt. Lediglich der Schluss wirkt etwas sehr konstruiert, zieht aber eine Bilanz, die lange nachwirkt.


Darstellung des Hörbuchs
Matthias Koeberlin versteht es, mit einer angenehm zu hörenden und facettenreich in Erscheinung tretenden Stimme die dramatischen Ereignisse zu Gehör zu bringen. Dabei gelingt es ihm, angespannte Situationen genauso nachvollziehbar dazustellen wie ruhige Momente oder emotionsgeladene Dialoge. Eine Darstellung, die sehr lebendig ist und durch die passende Verkörperung der verschiedenen Charaktere die erforderliche Ergänzung erfährt. So spricht er den von Jugendlichen brutal niedergeschlagenen Rentner noch im Krankenhaus liegend mit einer leisen brüchigen Stimme, während er ihn später, als Gast in einer Talkshow, gut hörbar seine Wut zum Ausdruck bringen lässt. Eine Entwicklung, die auch bei dem Journalisten Ingo Praise zutage tritt, der als heruntergekommener Journalist kleinlaut und unsicher erscheint, später dann mit kraftvoller Stimme und einem klaren Statement agiert. Interpretationen, die neben charakterlichen Besonderheiten auch das Fortschreiten der Handlung signalisieren und dabei gleichzeitig die jeweils herrschenden Stimmungen zum Ausdruck bringen. Ergänzt wird das wendungsreiche Geschehen durch musikalische Klänge, die zu Beginn des Hörbuchs und jeweils am Ende einer jeden CD zu hören sind und die angespannte Atmosphäre geschickt unterstützen.


Aufmachung des Hörbuchs
Die sieben CDs sind in einer aufklappbaren Pappbox untergebracht, die neben den Kurzviten von Autor und Sprecherin, Informationen über das Hörbuch und kurze Inhaltsangaben zu drei weiteren Hörbüchern des Autors enthält. Optisch überzeugt die Aufmachung der Box mit einem simplen und doch wirkungsvollen Cover, auf dessen weißen Untergrund ein blauer Farbklecks prangt. In ihm ist die Silhouette eines Mannes zu sehen, der mit einer Waffe in der Hand den Todesengel darstellen soll. Unmittelbar unter ihm und ebenfalls in blauen Tönen gehalten, ist der Titel des Hörbuchs aufgebracht. Für die Namen von Autor und Sprecher wurden schwarze Buchstaben gewählt, die das schlichte Design gekonnt unterstützen.


Fazit
"Todesengel" ist ein spannender Hörbuch-Thriller, der mit einem brisanten Thema aufwarten kann und durch seinen geschickt konstruierten Plot mehr als nur fesselt. So lässt Andreas Eschbach seinen Hauptakteur an die Grenzen des Legalen gehen, um letztendlich an der eigenen Unfähigkeit zu scheitern. Ein Hörerlebnis, das nicht nur beste Unterhaltung beschert, sondern auch zum Nachdenken anregt.



Hinweise
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