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Susan Michaels war der aufsteigende Stern am Reporterhimmel, bis sie einer Intrige aufsaß und ihren Ruf auf einen Schlag ruinierte. Seitdem arbeitet sie für eine kleine Zeitung in Seattle und schreibt über vermeintliche Killermotten und das örtliche Tierheim. Dort lässt Susan sich zu allen Überfluss dazu überreden, eine Katze zu adoptieren. Doch wie sich bald herausstellt, ist ihr neues Haustier in Wahrheit gar keine Katze, sondern ein Gestaltwandler – ein gut aussehender, aber tödlich gefährlicher Gestaltwandler ...

 

In den Faengen der Nacht 

Originaltitel: Dark Side of the Moon
Autor: Sherrilyn Kenyon
Übersetzer: Larissa Rabe
Verlag: Blanvalet
Erschienen: August 2012
ISBN: 978-3-442-37953-8
Seitenzahl: 480 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Susan bekommt einen seltsamen Anruf ihrer Freundin Angie und kommt inkognito zu ihr ins Tierheim, weil Angie und ihr Mann einer riesen Story auf der Spur sind. Angeblich soll es Vampire in der Stadt geben und irgendein hohes Tier bei der Polizei vertuscht die zahlreichen Mord- und Vermisstfälle. Um die Tarnung aufrecht zu erhalten, nimmt Susan eine Katze zur Probe mit sich nach Hause. Als Susan die Katze aus dem Käfig befreit und ihr das viel zu enge Halsband abnimmt, passieren zwei Dinge: Plötzlich steht ein gutaussehender Mann da, wo gerade noch die Katze war, und Polizisten dringen in ihr Haus ein und versuchen ohne Vorwarnung, sie beide zu töten ...

Der 10. Band dieser Serie konnte mich irgendwie nicht richtig fesseln. Die beiden Protagonisten sind wirklich wunderbar, die Nebencharaktere jedoch weniger und die Handlung überzeugt nicht im gewohnten Masse. Manchmal sind die Dark Hunter zu sorglos und vertrauensselig und die Familie von Ravyn zu störrisch, sodass der Plot vorhersehbar und die Spannung gedämpft wird.


Stil und Sprache
Der Prolog führt den Leser zurück in die Vergangenheit ins Jahr 1673 und zeigt kurz auf, wie Ravyn Kontis zum Dark Hunter wurde. Danach beginnt die eigentliche Geschichte in Seattle der heutigen Zeit bei der Arbeit von Susan als Journalistin. Das erste Kapitel ist wirklich witzig geschrieben, ihr Chef, der jede Aussage in eine reißende Schlagzeile zu Texten vermag und auch der Blog, auf den Susan bei ihrer Recherche stößt, ließen mich mehrmals lachen. Danach geht buchstäblich alles den Bach runter. Susan wird von ihrer Freundin Angie in eine Geschichte reingezogen, die in einer Katastrophe mit Verletzten und Toten endet. Die Spannung wird aufgebaut, vermag sich aber nicht richtig zu halten, weil Teile der Handlung mich zu nerven begannen. Der Hass der eigenen Familie auf Ravyn wirkte überspitzt und ihr Verhalten wie ein trotzendes Kleinkind. Und auch der Hass von Nick auf Acheron hatte auf mich mit der Zeit die gleiche Wirkung.

Die Daimons mit Strycker an der Spitze verbünden sich mit den Menschen. Diese Idee ist wirklich gelungen, denn die Absichten der Menschen können die Dark Hunter nicht erkennen und ihr Codex besagt zudem, dass jeder Mensch beschützt werden muss. Daher schnappen mehrere Fallen erfolgreich zu. Dabei sind die Dark Hunter lange zu vertrauensselig, sodass der Leser meist die Falle vor den Dark Hunter erahnen kann und so ein Teil der Spannung verloren geht. Die Gefechte selbst werden durch die Menschen jedoch spannender mit überraschenden Wendungen, die teilweise neu sind.

Perfekt ist die Liebesgeschichte zwischen Susan und Ravyn. Beide sind völlig allein und finden im jeweils anderen einen Seelengefährten. Vor allem Ravyn ist sehr einfühlsam im Umgang mit Susan und sie wirft mit Sarkasmus um sich, den er wunderbar aufnimmt und zurückgibt. Die Dialoge zwischen den beiden sind oft witzig und nie langweilig. Die Gefühle sind überzeugend und berührend, die prickelnde Erotik mit Niveau beschrieben.

Viele verschiedene Handlungsstränge sind enthalten, da hätte man getrost den einen oder anderen weglassen können. So wurde die Liebesgeschichte von Cael, eines befreundeten Dark Hunters, so nebenbei in die Handlung eingebaut mit einem katastrophalen Ende, das wohl noch eine Fortsetzung bieten wird. Auch die Geschichte mit Nick endet mit einem Cliffhanger, was die gesamte Zukunft der Serie offen lässt.


Figuren
Ravyn Kontis ist ein Wer-Hunter, der durch den Verrat seiner Gefährtin fast die gesamte Familie verloren hat. Die wenigen Überlebenden haben ihm dies bis heute nicht verziehen. Sein Leid war so groß, dass sogar die Göttin Artemis eine Ausnahme machte und ihn zum Dark Hunter werden ließ. Doch auch wenn er Rache genommen hat, war dies für seinen Vater und seine Brüder nicht genug. Sie hassen ihn und würden ihn am liebsten nochmals tot sehen. Der Schmerz und auch die Einsamkeit sind bei ihm oft zu spüren. Teilweise wirkt er sehr verbittert, doch unter der harten Schale steckt ein weiches Herz und liebevoller Charakter. Ravyn hat viele Ecken und Kanten, jedoch die Katzenseite kommt für mich nicht wirklich zum Vorschein, wie es der Autorin bei anderen Katzen-Charakteren früherer Bände perfekt gelungen ist.

Auch Susan ist eine sehr sympathische Protagonistin mit dem Herz auf dem rechten Fleck. Bei Ungerechtigkeiten spürt der Leser förmlich, wie ihre Emotionen hoch gehen und der Ärger steigt. Wenn sie dann überkocht, brechen ganz erstaunliche und vernünftige Zurechtweisungen heraus, die sie dann unverblümt austeilt, egal um wen es sich bei ihrem Gegenüber handelt. Susan wirkt ausgesprochen authentisch und man nimmt ihr die Rolle der Journalistin, Freundin oder auch verratene Kollegin ab. Zudem hat sie sich zu einer starken Frau entwickelt, die für sich und andere einsteht, egal was passiert. Eine beeindruckende Protagonistin.

Stryker versucht wieder mit einer neuen Strategie, Acheron und die Dark Hunter zu vernichten. Diesmal hat er sich Verbündete unter den Menschen gesucht und gefunden. Ein Vater und seinen zwei Söhnen haben dabei etwas Substanz, die restlichen Helfer bleiben aber blass oder ganz im Hintergrund. Dafür stößt Nick Gautier im Verlauf der Geschichte zu den Dark Hunter. Er ist jedoch noch voller Verbitterung und Hass, sodass er mehr als trotzendes Kind wahrgenommen wird. Gegen Ende trifft er eine schwerwiegende Entscheidung, die wohl erst in den Folgebänden Auswirkungen zeigen wird.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch ist im gewohnten Stil der Serie gestaltet. In der oberen Ecke das Gesicht einer Frau, die den Betrachter direkt anblickt, daneben der Vollmond und darunter die Skyline einer Stadt mit einem Paar und Katze. Auf der Rückseite ist das gespiegelte Cover zu sehen, das jedoch dunkler abgebildet ist. Ansonsten ist die Inhaltsangabe abgedruckt.


Fazit
Das ist der erste Band dieser Serie, der mich nicht restlos überzeugen konnte, obwohl ich nicht genau sagen kann, woran das wirklich liegt. Die beiden Protagonisten und ihre Liebesgeschichte passen, Teile der Handlung und die Nebencharaktere leider weniger.


3 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 5: Geliebte der Finsternis
Band 6: Herrin der Finsternis
Band 7: Geliebte des Schattens
Band 8: Wächterin der Dunkelheit
Band 9: Dunkle Verführung

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