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Auf den Gleisen liegt ein Mädchen. Das jämmerliche Kreischen von Metall auf Metall. Ein zerstörter Körper. Unmengen an Blut. Ein Selbstmord? Die 15-jährige Kathi war Andreas Winkelmanns Lieblingsnichte. Der Thrillerautor kann nicht glauben, dass sich das lebenslustige Mädchen das Leben genommen hat, und macht sich auf die Suche nach Hinweisen.

Auf ihrem Computer findet er seltsame Videos. Videos, die zeigen, dass Kathi verfolgt wurde. Die Spur führt immer tiefer ins Netz hinein, zu immer grausameren Videos. Worauf hat sich Kathi da eingelassen? Und in wessen Hände ist sie dabei geraten? Als Andreas Hinweise auf eine Webseite namens Deathbook entdeckt, ahnt er, dass Kathi ein tödliches Spiel gespielt hat – und dass sie nicht die Einzige war. Denn wer einmal in die Fänge des Deathbook geraten ist, den lässt es nicht mehr los … 

 

Deathbook 

Autor: Andreas Winkelmann
Verlag: Wunderlich
Erschienen: 09/2013 - 12/2013
ISBN: 978-3-644-21332-6 (Folge 1)
Seitenzahl: ca. 320 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Die Nichte des Thrillerautors Andreas Winkelmann ist tot, von einem Zug überrollt, augenscheinlich Selbstmord. Winkelmann will das nicht glauben und beginnt in Kathis Leben zu forschen. Er findet heraus, dass sie sich im Rahmen eines Schulprojekts – und wohl auch darüber hinaus – mit dem Tod beschäftigt hat. Winkelmann versucht über Facebook, mehr herauszufinden, aber als jemand ihn dann endlich in die richtige Richtung führen will, ist der Mann plötzlich tot. Und es sterben weitere Menschen auf grausame Weise…bis der Tod in Gestalt des „Deathbook“ höchstpersönlich mit Winkelmann Kontakt aufnimmt …

Eine wahrhaft spannende – und gar nicht mal so ferne – Idee hat Andreas Winkelmann zu diesem Thriller gebracht, in dem er selbst eine Hauptrolle spielt. Viele unerwartete Wendungen und überraschende Einfälle machen eine höchst ungewöhnliche Geschichte aus, in der die Realität immer mehr mit der Welt im World Wide Web verschmilzt und man irgendwann nicht mehr weiß, was wahr ist und was nicht. 


Stil und Sprache
Andreas Winkelmann schreibt gewohnt flüssig und leicht zu lesen, er nutzt einerseits seine eigene Sichtweise, um die Unfassbarkeit von Kathis Tod greifbar zu machen, wechselt aber trotzdem immer wieder die Perspektive und schildert die Ereignisse um ein weiteres junges Mädchen, das gerade seine Mutter verloren hat. So und mit noch weiteren Beteiligten ergeben sich immer wieder Handlungssprünge und fiese Cliffhanger, die die Spannung bis zur nächsten Folge hochhalten. Denn nur darauf kommt es an, stilistische Feinheiten schenkt sich der Autor, schließlich ist das ein Thriller und dieser hier ist definitiv nichts für zarte Gemüter. Immer wieder gibt es neben dem reinen Text kleine Videoaufnahmen und andere interaktive Elemente, die einen wirklich das Gruseln lehren können. Allein die verschiedenen Tötungsmethoden sind schon sehr speziell…aber wen das nicht stört, der kann mit Deathbook ein paar hochspannende Stunden verbringen.


Figuren
Es ist schon etwas seltsam, wenn ein ziemlich bekannter Thrillerautor plötzlich als Person des realen Lebens als Hauptfigur in seinem eigenen Thriller auftritt. Nicht nur Namen und Beruf hat Winkelmann behalten, auch sein Haus und sonstige Details, die man aus Interviews und seiner Vita kennt, stimmen irgendwie. Hat man sich daran erst mal gewöhnt, läuft aber alles rund und die enge Verzahnung von Fiktion und Wirklichkeit ist ja auch gewollt und Mittelpunkt der Handlung.

Ob die übrigen beteiligten Charaktere auch zumindest teilweise aus der persönlichen Umgebung des Autors stammen, ist mir nicht bekannt, bei einigen hoffe ich es einfach mal nicht…es gibt natürlich ein paar Fieslinge, aber auch eine sehr sympathische Polizistin, die Andreas Winkelmann immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholt. Ach ja, einige der Figuren existieren nur im Internet und sind dementsprechend eindimensional ausgeführt, so gut, wie man Menschen im Netz nun mal kennenlernen kann. 


Aufmachung des Buches
Deathbook ist zwar demnächst auch als gebundenes Buch im Handel (ab 06.12.2013), der eigentliche Clou ist aber die Aufmachung als eBook plus, die seit September 2013 in insgesamt zehn interaktiven Folgen die Leser über mehrere Wochen an die Geschichte fesseln soll. Jeweils wöchentlich gibt es ein paar Kapitel, die nicht nur aus Text bestehen, sondern sehr vielfältig die elektronischen Medien nutzen. Ohne jetzt zu viel zu verraten, kann ich nur sagen, dass die Einbindung von Videos noch das „Normalste“ ist und es noch etliche andere Gimmicks gibt, die dieses eBook zu etwas Besonderem machen. Dabei kann der Leser zu Beginn wählen, wie weit er persönlich in die Geschichte einbezogen werden will – wie sagt es schon der Werbetext: „Anrufe vom Killer nicht ausgeschlossen!“

Aktuell funktioniert das Ganze allerdings laut Verlag nur auf dem iPad, Android Tablets sowie dem Kindle Fire, ich habe allerdings auch gute Erfahrungen mit dem iPhone5 gemacht. Erst das ebenfalls im Dezember erhältliche „normale“ Ebook wird dann auf allen Ink-Readern funktionieren.

Das Titelbild zeigt auf jeder Folge des eBooks die handlungsbestimmende dunkle Maske mit roten Augen, immer ein etwas anderer Ausschnitt grenzt die Folgen voneinander ab. Auf jeden Fall ein Hingucker! 


Fazit
Deathbook garantiert ein Thriller-Feeling der ganz anderen Art. Wer mit den ziemlich grausamen Details zurechtkommt, wird mit einem echten Erlebnis belohnt und bekommt einen Thriller der Extraklasse auf sehr extravagante Art serviert. Unbedingt ausprobieren!


5 Sterne


Hinweise

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