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Sonne, Softeis, Kinderlachen. So hatte sich David den heutigen Tag vorgestellt. Ein Ausflug nach Five Mountains würde Davids Sohn Ethan gefallen. Auch seine depressive Frau Jan würde auf andere Gedanken kommen. Als sie in der Menge verschwindet, wird David panisch. Will sie sich etwas antun? Später zeigen die Überwachungskameras ihn mit seinem Sohn an der Kasse – ohne Jan. Plötzlich steht David selbst im Zentrum der Ermittlungen: unter Mordverdacht …

 

Kein Entkommen 

Originaltitel: Never look away
Autor: Linwood Barclay
Übersetzer: Nina Pallandt
Verlag: Ullstein
Erschienen: April 2011
ISBN: 978-3548283487
Seitenzahl: 570 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Davids Leben gerät wie aus dem Nichts völlig aus den Fugen. Eben noch war er der ambitionierte Kleinstadtreporter, glücklich verheiratet und Vater eines kleinen Sohnes. Doch bei einem Ausflug, der seiner Frau Jan helfen sollte, ihre Depression zu überwinden, verschwindet sie plötzlich spurlos. Eine panische Suche beginnt, die alles auf den Kopf stellt, was David über Jan zu wissen glaubte. Nichts ist, wie es schien, David selbst wird verdächtigt und die Gefahr für seine Familie ist noch lange nicht gebannt. Auf eigene Faust versucht er Jan zu finden. Was hat ihre Familie mit all dem zu tun? Wie hängt Davids geplanter Artikel über einen Gefängnisbau der Stadt damit zusammen? Und wer ist Jan wirklich?

Linwood Barclay ist ein Meister der Spannung und inszeniert sie auch in diesem Roman meisterhaft. Geschickt verwebt er verschiedenste Handlungsstränge, führt den Leser immer wieder auf falsche Fährten und lässt ihn bis zur letzten Seite kaum zu Atem kommen.


Stil und Sprache
„Kein Entkommen“ beginnt spannend und lässt auch zu keiner Zeit nach. Davids Albtraum beginnt bereits auf der ersten Seite; nach ein paar Kapiteln Rückblick nimmt Davids Suche Fahrt auf und man kann das Buch bis zur letzten Seite nicht mehr aus der Hand legen. Geschickte Finten bringen den Leser auf die falsche Spur und auch wenn man für ein Buch von Linwood Barclay schon verhältnismäßig früh auf die Lösung kommt, bleibt es bis zur letzten Seite interessant und voller unerwarteter Wendungen. Die Lösung des Verschwindens ist am Ende zwar nachvollziehbar, aber fast schon zu abgedreht für einen Thriller. Eine kleine Schwäche, über die man bei all der spannenden Unterhaltung aber gerne hinwegsieht.
Unterstützt wird der Spannungsaufbau nicht nur durch die Handlung selbst, sondern auch durch die Perspektivwahl zur Beschreibung der Handlung: weite Teile werden von David in der ersten Person erzählt, aber auch andere Sichtweisen sind vertreten, diese allerdings in der dritten Person. So kann man stückchenweise das Rätsel lösen und nicht nur Davids Schritte nachverfolgen.

Der Schreibstil von Linwood Barclay ist klar und strukturiert. Für die Charaktere und Umgebungen findet er die richtigen Details und auch in den kritischen Szenen von Davids Suche die richtigen Worte. Ohne je kitschig oder zu dramatisch zu werden, schildert er den Leidensweg des jungen Vaters und rührt den Leser mit der dargestellten Verzweiflung. Auch die actionreichen Szenen lesen sich sehr angenehm, lediglich gegen Ende wird’s ein wenig blutig.


Figuren
David ist ein Journalist aus Überzeugung und beginnt zum Anfang des Buches gerade einen Artikel über ein privates Gefängnis, das vor den Toren der Stadt gebaut werden soll. Energisch und überzeugt widmet er sich seiner Arbeit und gleichzeitig sorgt er sich liebevoll um seinen Sohn und seine Frau. Dem Leser wird er damit sofort sympathisch. Er erscheint wie ein ganz normaler Mann und genauso wie David selbst kann der Leser kaum fassen, wie schnell und vollständig sein ruhiges Leben aus den Fugen gerät. David reagiert auf das alles menschlich und glaubwürdig, seine Verzweiflung ist sehr überzeugend dargestellt.

Auch die anderen Charaktere von „Kein Entkommen“ sind gut getroffen und werden vielschichtig dargestellt. Lediglich Jan erscheint im Laufe der Handlung beinahe unmenschlich und in manchen Verhaltensweisen auch ein wenig unglaubwürdig, aber darüber kann man bei ihrer Geschichte durchaus hinwegsehen.


Aufmachung des Buches
„Kein Entkommen“ erschien als Taschenbuch und greift im Cover den Ausgangsort der Handlung auf: den Vergnügungspark. Der Schatten eines Kettenkarussells ist neben dem Titel und dem Autorennamen abgebildet. Die Schattendarstellung und das grünliche Licht des Himmels passen sehr gut zur bedrohlichen Gesamtstimmung des Buches.


Fazit
„Kein Entkommen“ hält, was Romane von Linwood Barclay immer versprechen: gute, realistische Unterhaltung, atemlose Spannung und überraschende Wendungen bis zur letzten Seite. Ein sehr empfehlenswerter Thriller!


4 Sterne


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