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Ein braver Junge werden? Keine Verbrechen mehr? Undenkbar, jedenfalls für Artemis Fowl. Noch einmal plant er einen großen Coup: logisch, trickreich und mit vollem Risiko. Aber einen Coup, der das Reich der Unterirdischen in höchste Gefahr bringt. Bis Artemis entdeckt, dass Teilen oft besser ist als Tricksen - und Freundschaft weitaus mehr wert als alles Gold der Welt.

 

  Autor: Eoin Colfer
Verlag: List
Erschienen: 01.11.2004
ISBN: 978-3-548-60485-5
Seitenzahl: 322 Seiten 


Die Grundidee der Handlung
Artemis will unbedingt noch einen letzten großen Coup ausführen, bevor sein Vater wieder nach Hause kommt und plötzlich ein gesetzestreuer Bürger werden will. Alles scheint so gut zu laufen, doch Butler und Artemis haben Spiro unterschätzt, der sie seinerseits in eine Falle gelockt hat. Doch nun befinden sich nicht nur Artemis und Butler in Gefahr, sondern auch das Erdvolk! Artemis hat nämlich mit Hilfe von Elfentechnik den C Cube entwickelt, dabei jedoch übersehen, dass dieser die Technik der Unterirdischen aufspüren und somit ihr Dasein verraten kann. Und nun befindet sich diese technische Meisterleistung in den Händen eines der übelsten Verbrecher überhaupt … Ohne die Hilfe der Unterirdischen wird Artemis Spiro den C Cube kaum wieder abnehmen können, doch werden sie ihm wieder einmal aus der Patsche helfen?


Stil und Sprache
Das Buch beginnt mit einem Tagebucheintrag Artemis Fowls in der ersten Person, der direkt auf seinen nächsten und letzten (?) Coup hinweist. Diese Tagebucheinträge tauchen das ganze Buch über hin und wieder auf und sind entsprechend betitelt und kursiv gedruckt, sodass auf den ersten Blick klar ist, um was es sich handelt. Durch diese Einträge erhält der Leser einen Blick auf vergangenes Geschehen, dass für Artemis von Bedeutung ist.
Der Roman selbst wird von einem auktorialen Erzähler wiedergegeben, der sich zwar meist auf die wichtigste Figur des Handlungsstranges beschränkt, bei Bedarf aber auch gerne einen Blick in den Kopf einer anderen Figur wirft. Die verschiedenen Handlungsstränge sorgen für Spannung, da der Autor geschickt zwischen ihnen hin und her wechselt; teilweise verlaufen diese auch – zumindest kurzfristig – zusammen, um sich später wieder zu trennen.
In einer einfachen Sprache – was in Anbetracht der vielen technischen Details und Ausdrücke schon eine Leistung ist – und einem ebenso schlichten Satzbau wird das dritte Abenteuer Artemis Fowls und der Unterirdischen wiedergegeben. Die bereits erwähnten Fachausdrücke aus dem wissenschaftlichen Bereich werden aus der Handlung heraus erklärt, ohne belehrend zu wirken. Auch mischt sich immer wieder eine gesunde Portion Witz in den Schreibstil. Überhaupt scheinen dem Einfallsreichtum Eoin Colfers keine Grenzen gesetzt zu sein und er schafft es so, den Leser immer wieder zu überraschen und der Geschichte unerwartete Wendungen zu verleihen.
Das Erzähltempo ist hoch, was bei den recht langen Kapitel schon erstaunlich ist, jedoch sicherlich auch daran liegt, dass die einzelnen Kapitel wiederum unterteilt sind und das Geschehen dem jungen Leser somit in gut verdaulichen Häppchen serviert wird. Unter der Angabe der Kapitelnummer und des Titels bzw. vor jedem neuen Abschnitt innerhalb des Kapitels findet sich auch immer noch eine Ortsangabe, sodass der Leser zu jederzeit weiß, wo er sich gerade befindet. Gut gelöst!


Figuren
Die Figuren in diesem Roman gefallen mir sehr gut. Die meisten sind bereits aus den vorangegangenen beiden Büchern bekannt und so lernt der Leser sie immer näher kennen und sie scheinen noch plastischer zu werden – wenn das überhaupt möglich ist. Besonders interessant finde ich, dass Artemis Fowl mehr ein Anti-Held ist, denn an sich ist er ein Ganove, der oft kalt und unberechenbar wirkt. Und doch hat er ein Herz und ist dem Leser sympathisch. Eoin Colfer ist diese Gradwanderung wirklich hervorragend gelungen!
Aber auch die anderen Figuren wie der technikversessene Zentaur Foaly, die mutige Elfe Holly, der Befehle austeilende Root, der stets um Artemis besorgte Leibwächter Butler bis hin zum kleptomanischen Zwerg Mulch Diggums sind sehr gut ausgearbeitet und aus der Geschichte nicht wegzudenken.
Die Bösewichte sind zwar ziemlich einseitig Schwarz gezeichnet, doch bei einem Buch für Leser ab 13 Jahren finde ich dies absolut in Ordnung.


Aufmachung des Buches
Das Buch liegt mir als gebundene Ausgabe vor. Das Cover passt wunderbar zum Inhalt des Buches, zeigt es doch Artemis Fowl, die Elfe Holly und den Zwerg Mulch Diggums, sowie den Ursprung allen Übels in Artemis‘ Hand: der C Cube.


Fazit
Eoin Colfer ist auch der dritte Band mit Artemis Fowl wunderbar gelungen – er hält das Niveau der Reihe aufrecht. Wunderbar geschrieben, ein hohes Lesetempo und scheinbar unbegrenzter Einfallsreichtum lassen das Buch zu einem Lesevergnügen werden.


4 5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Artemis Fowl
Band 2: Die Verschwörung

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