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Kategorie: Garten, Pflanzen

Nicht alle Pflanzen vertragen sich gleich gut – berücksichtigen Sie dies bei der Gartenplanung und sorgen Sie von vornherein für gute Nachbarschaft im Beet. Mit seinem einzigartigen Nachschlagesystem zeigt Ihnen Erbse liebt Radieschen, wer im Garten zu wem passt. Ihre Pflanzen werden es Ihnen danken!
In Erbse liebt Radieschen finden Sie

 

Erbse liebt Radieschen 

Originaltitel: Good Companions: The Mix and Match Guide to Companion Planting
Autor: Josie Jeffery
Übersetzer: Vera Ustinov
Verlag: Landwirtschaftsverlag
Erschienen: 18. April 2013
ISBN: 978-3784352435
Seitenzahl: 104 Seiten

Umsetzung, Verständnis und Zielgruppe
Als Hobbygärtnerin habe ich mich sehr auf dieses Buch gefreut. Mischkulturen sind im Biogarten Pflicht und Informationen dazu immer hochwillkommen; vielleicht gibt es ja noch bessere Partner als die bisher von mir erprobten. Die Teilung in allgemeine Hinweise zu Mischkulturen und naturnahes Gärtnern, sowie in das dreigeteilte Klappseiten-Verzeichnis, überzeugten mich sofort. Wie man dieses Buch anwendet, erklärt die Autorin ganz wunderbar gleich zu Beginn und auch die Zusammenstellung der wichtigen Farbpunkte, die später in Kombination den Farbcode jeder einzelnen Pflanze ergeben, macht Sinn. Den allgemeinen Teil hab ich so mitgenommen, lässt er sich doch leicht und flüssig lesen. Allerdings wird hier nur noch Anfängern Neues erzählt; bei näherer Betrachtung musste ich aber feststellen, dass Anfänger sich besser ein ausführlicheres Buch zulegen sollten. Die hier gebotenen Informationen, z.B. zur Kompostierung, sind einfach zu oberflächlich.

Dann endlich war ich beim Wichtigsten angekommen, dem Verzeichnis der Mischkulturen. Der mittlere Streifen zeigt die Hauptfrucht, der obere die Pflanzen, die über dem Boden wirken, der untere Pflanzen, die im Boden wirken. Jeder Streifen führt 25 Pflanzen auf, darunter auch (Schnitt-)Blumen, wie z.B. den Rittersporn oder Petunien. Kurze Pflanzenporträts mit Foto runden das Angebot ab. Beim Durcharbeiten dieses Abschnitts kamen mir dann aber so nach und nach Zweifel, ob ich hier ein wirklich empfehlenswertes Buch in Händen halte. Ausgerechnet Knoblauch passt als einziger laut dem Farbcode zu Kohl als Hauptkultur. Im Porträt desselben warnt Jefferys aber davor, ihn zu Kohl zu setzen, weil die zwei sich überhaupt nicht vertragen - was auch stimmt. Dann behauptet sie im gleichen Atemzug, dass auch Erdbeeren und Knoblauch keine passenden Partner darstellen. Dabei gilt diese Kombination unter Gärtnern als ausgesprochen günstig. Dafür empfiehlt sie Minze zu Erdbeeren. Ob diese Gemeinschaft nun förderlich ist, kann ich leider nicht beurteilen, weil ich sie bisher noch nicht kannte. Aber ich weigere mich Minze zu pflanzen, denn die wuchert unter guten Bedingungen alles zu, sprich sie kann dann schon als Unkraut bezeichnet werden. Spinat, mein Allrounder, passt kaum zu einer Hauptkultur, was mich dann wiederum überraschte. Sie führt Fingerhut auf, dessen einzige Wirkung in der Förderung des Wachstums besteht; aber da gibt es ungiftige Alternativen, die darüber hinaus noch weitere gute Eigenschaften haben. Und Wermut als Nachbar zu empfehlen sehe ich auch kritisch, denn dieser scheidet Substanzen aus, die das Wachstum anderer Pflanzen behindern; den setze ich höchstens in eine Ecke mit sehr hartnäckigem Unkraut. Und so gehts weiter. Trotzdem möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass sich einige, bewährte Mischkulturen auch bei ihr finden, und ich im nächsten Jahr mal Schnittlauch als förderlicher Partner zu einigen Pflanzen und Obstbäumen ausprobieren werde.

Die im Klappentext versprochenen 75 Pflanzen sind zwar aufgeführt, verteilen sich aber in die oben erwähnten drei Kategorien, und ob nun z.B. Dicke Bohnen und Sonnenblumen sich auf einem Beet vertragen, lässt sich nicht ermitteln, da diese keine Hauptkulturen darstellen und deshalb auch nicht miteinander in Bezug zu setzen sind. Da wird ein bisschen gemogelt. Auch die Auswahl der Pflanzen, die als Hauptkulturen gelten, erscheint mir etwas eingeschränkt.

Bleibt noch die Frage der Zielgruppe zu klären. Auch wenn es zunächst so wirkt, ist das Buch Anfängern nicht zu empfehlen, erfahrene Gärtner, die Mischkulturen ausprobieren möchten, sollten damit umgehen können. Wer bereits erfolgreich mit Mischkulturen arbeitet, findet hier wenig bis nichts Neues.


Aufmachung des Buches
Das Cover fällt ob seiner Farbigkeit sofort ins Auge und macht gute Laune. Auch das Format passt und die Buchdeckel sind sehr stabil. Prima, um das Buch immer im Garten zur Hand zu haben. Auch die Spiralbindung überzeugt. Das Papier für die allgemeinen Information kann man akzeptieren, wobei ich allerdings befürchte, dass es beim vielen Hin- und Herblättern leiden wird, denn das ist leider notwendig, weil die Farbpunkte des Codes gleich zu Beginn des Buches erläutert werden, die Klappseiten sind aber als letztes eingeordnet. Dafür sind die Klappseiten in sehr stabilem Papier ausgeführt, die etwas aushalten. Zwei Register runden das Buch ab.


Fazit
Ein verlockendes, vielversprechendes Konzept, das leider nicht hält was es verspricht. Ich greife wieder zur bewährten Tabellenform.


1 5 Sterne


Hinweise
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