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Nachdem sein letzter Fall ihn beinahe das Leben gekostet hat, träumt Detective Sergeant Aector McAvoy von einer Auszeit. Doch Ruhe und Frieden scheinen die nordenglische Hafenstadt Hull zu meiden – und McAvoy gleich mit. Erst findet er bei einem Spaziergang am Fluss ein Handy, das ihn zu einem ungeklärten Mordfall führt, dann scheint ein Serientäter sein Unwesen zu treiben. Aector McAvoy beginnt zu ermitteln. Und riskiert dabei alles, selbst das Leben seiner Familie.

 

Dein ist die Rache 

Originaltitel: Original Skin
Autor: David Mark
Übersetzer: Peter Friedrich
Verlag: Ullstein
Erschienen: 09. August 2013
ISBN: 978-3-548-28434-7
Seitenzahl: 512 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Obwohl mit einen ganz anderen Fall betraut, braut Aector McAvoy nebenbei noch sein eigenes Süppchen. Ein weggeworfenes Handy erweckt seine Aufmerksamkeit. Als er erfährt, dass dessen Besitzer tot ist, klemmt er sich erst richtig dahinter und vermutet bald einen Mord, der als Selbstmord getarnt wurde. McAvoy darf jetzt keinen Fehler machen und schon gar nicht seine eigentlichen Aufträge vernachlässigen, sonst wird es für ihn bald brenzliger als er denkt ...

Spannungshochs und -tiefs wechseln sich in regelmäßigen Abständen ab und tragen den Leser durch ein Geflecht aus Geheimnissen, Intrigen und unbändiger Lust.


Stil und Sprache
Um den Leser an möglichst viele Orte führen zu können und ihm einen guten Überblick zu geben, wird die Geschichte aus der beobachtenden Perspektive erzählt. Auf eine Einleitung wird im Großen und Ganzen verzichtet, Personen und Umfeld werden mehr oder weniger als bekannt vorausgesetzt, da es sich bereits um den zweiten Fall für Aector McAvoy handelt. Sicherlich wird auf wichtige vergangene Ereignisse eingegangen, größtenteils ist dies aber nicht einmal nötig, um die Zusammenhänge verstehen zu können.

Im Grunde handelt es sich hier um zwei verschiedene Handlungsstränge, wenn der offizielle Fall für Aector und seine Kollegin auch ziemlich schnell in den Hintergrund gerät. Vordergründig ist er auf eigene Faust unterwegs, um die Geschichte des gefundenen Handys und seines Besitzers aufzudecken. Die ruhige, gelassene Art des Ermittlers schlägt sich auch auf den Erzählstil nieder, der auch bei aufbrausenden Situationen unscheinbar bleibt und somit eine gewisse ruhende Basis bildet. Die Gefahr dabei ist jedoch groß, dass plötzlich Langeweile auftritt, sobald das Geschehen stillsteht. Leider geschieht dies hier auch mehr als einmal. Die Spannung, die eigentlich auf recht hohem Niveau angesiedelt ist, fällt dann abrupt ab und lässt den Leser mit einem Gefühl der Leere zurück. Danach dauert es erst einmal eine Zeit, bis die Geschichte sich wieder gefangen hat und Fahrt aufnehmen kann. Das ist nicht nur mühselig für die Ereignisse, sondern auch für den Leser, der sich eine durchgängigere Spannungskurve mit ein paar mehr Wendungen gewünscht hätte.


Figuren
Bereits im ersten Band hat man Aector McAvoy als guten Polizisten und liebenden Ehemann und Vater kennengelernt. Dieses Image, das ihm die Sympathien zufliegen lässt, wird auch in „Dein ist die Rache“ weitergeführt. Auch wenn seine Person als bekannt vorausgesetzt wird, wird sein Charakter auch für Leser ohne Vorkenntnisse deutlich, allein durch sein Agieren in diversen Situationen. Noch immer wirkt McAvoy ein wenig zu verständnisvoll, er ist aber durchaus in der Lage, begreiflich zu machen, dass er bei Weitem nicht alles durchgehen lässt. Eine Identifikation mit der Figur findet nicht statt, aber nachvollziehbar ist sein Handeln in den meisten Fällen.

Auch die Nebenfiguren werden hier insoweit ausführlich beleuchtet, als dass man schnell einen gewissen Riecher dafür bekommt, wer vermutlich auf welcher Seite stehen wird. Hundertprozentig lässt sich das im Vorfeld natürlich nie sagen, es wäre auch zu einfach, alle Charaktere von Anfang an offen darzulegen. Die Beschreibungen fallen nicht zu üppig aus, dennoch ausreichend, um ein gutes Gesamtbild entwickeln zu können.


Aufmachung des Buches
Ähnlich wie beim ersten Band wirkt auch das Cover dieses Taschenbuchs zunächst ruhig und idyllisch. Im Vordergrund ein Strand mit abgebrochenen Pfählen, im Hintergrund ein verwitterter Leuchtturm. Der Himmel jedoch ist bedrohlich zugezogen und gibt dem Bild eine düstere Atmosphäre. Es scheint, als sähe man bloß die Ruhe vor dem Sturm, der bald losbrechen wird. Allein durch diese Wirkung entsteht schon der Reihencharakter zum Vorgänger. Dadurch, dass scheinbar nichts geschieht, weckt das Cover Neugierde.


Fazit
Der zweite Fall für Aector McAvoy kann leider an den ersten nicht vollends anknüpfen. Zu enorm sind die Spannungsschwankungen, die das gesamte Geschehen zeitweise herunterreißen. Möglicherweise hätte eine Reduzierung der Seitenzahl dazu beitragen können, die Geschichte das eigentliche Tempo beibehalten zu lassen.


3 5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Sterbensangst

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