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Nicht zum ersten Mal macht sich die 17-jährige Kati Bergman mit dem Archäologen Chris Montiel auf die Suche nach verlorenen Schätzen. Doch bei der Recherche nach einer sagenumwobenen etruskischen Gewandfiebel ist alles anders. Bald wird die Forschungsreise zu einem Wettlauf gegen die Zeit!
In den verwinkelten Gassen Dubrovniks wird Kati überfallen – und von dem geheimnisvollen Ilyas gerettet. Wer ist hinter ihr her? Und warum? Sind die Gerüchte um die magischen Kräfte der Fiebelscheibe etwa wahr? Und welches Geheimnis steckt hinter Ilyas Herkunft und seinen unglaublichen kämpferischen Fähigkeiten? Vor der exotischen Kulisse Dubrovniks und Istanbuls fügen sich Geschichte, Magie und Abenteuer zu einem bunten Teppich, dessen Muster unglaubliche Geheimnisse offenbart. Fremde werden zu Verbündeten und eine einfache Recherchereise zu einem gefährlichen Wettlauf mit düsteren Gestalten. Wer wird das Ziel erreichen?

 

Assassino 

Autor: Gerd Ruebenstrunk
Verlag: bloomoon
Erschienen: März 2013
ISBN: 978-3760786810
Seitenzahl: 380 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Auf den Straßen von Dubrovnik beginnt das Abenteuer von Katie. Gemeinsam mit dem Archäologen Chris sucht sie im Auftrag ihres Vaters nach einer sagenumwobenen Fibel. Eigentlich ein normaler Auftrag, aber sie plagen schwere Vorahnungen, die bald durch einen Überfall bestätigt werden. Nur dank der Hilfe des geheimnisvollen Jungen Ilyas übersteht Kati den Angriff unverletzt. Doch die Gefahren fangen damit erst an und schon bald suchen sie nicht nur die Fibel, sondern auch das Geheimnis um Ilyas‘ Vergangenheit, während ihre Feinde immer näher rücken.

In „Assassino“ verwebt Gerd Ruebenstrunk geschickt alte Legenden und Mythen mit moderner Archäologie und Wissenschaft. Mythische Kämpfer und Magie treffen auf moderne Waffen, keine einfache Mischung, aber sie gelingt dem Autor glaubwürdig und ausgesprochen spannend.


Stil und Sprache
Die Handlung der Gegenwart des Romans wird in der dritten Person Singular aus wechselnden Perspektiven erzählt. Lediglich einige Passagen aus Ilyas‘ Vergangenheit berichtet dieser direkt in der ersten Person. Die wechselnden Erzählperspektiven ermöglichen es Gerd Ruebenstrunk zum einen, seinen Lesern ein und dieselbe Situation aus verschiedenen Blickwinkeln zu zeigen und unterstützen außerdem den Spannungsaufbau. Dieser ist grundsätzlich sehr gut gelungen und bindet den Leser schnell ans Buch. Bereits zu Beginn trifft Kati auf den ersten Verfolger und auch wenn nicht jedes Kapitel atemlose Spannung erzeugt, bleibt die Geschichte fesselnd bis zum Finale. Lediglich Ilyas‘ Beschreibungen seiner Vergangenheit nehmen deutlich Tempo raus, denn sie tragen zwar zum Verständnis aber nicht zur eigentlichen Handlung bei. Da der Leser bis zu diesem Moment jedoch schon Sympathie für Ilyas entwickelt hat, liest er seine Erlebnisse mit Interesse und sieht gerne über die fehlende Spannung hinweg. Erst mit der Auflösung von Ilyas‘ Geheimnis werden auch die magischen Elemente in die Handlung eingebunden. Dadurch, dass das so spät erfolgt, wirkt es erst einmal etwas deplatziert und unglaubwürdig, dieser Eindruck gibt sich dann aber schnell wieder. Zumal anzunehmen ist, dass die Magie in den folgenden Abenteuern von Katie und Co. noch eine bedeutendere Rolle einnehmen wird.

Der Schreibstil von Gerd Ruebenstrunk liest sich gewohnt flüssig und ist leicht verständlich. Mit vielen Details beschreibt er die Handlung und schafft es, vor allem die Handlungsorte sehr bildhaft darzustellen. Der einzige kleine Kritikpunkt betrifft die Passagen aus Ilyas‘ Sicht. Diese unterscheiden sich sprachlich kein bisschen vom Rest des Romans, trotzdem sie von Ilyas und nicht von einem unpersönlichen Erzähler erzählt werden. Ein differenzierter Schreibstil wäre hier schön gewesen.


Figuren
Katie ist die Hauptfigur des Romans und der Großteil der Handlung wird aus ihrer Perspektive erzählt. Sie ist dem Leser schnell sympathisch und im Großen und Ganzen auch sehr dreidimensional und glaubwürdig gelungen. Lediglich die Diskrepanz zwischen den Eigenschaften, die sie selbst und andere ihr im Roman zuordnen und ihren Handlungen, stört. So wird sie als hyperintelligent beschrieben, ihr IQ liegt angeblich über dem Wert, den man gemeinhin als „genial“ annimmt, und als eine sehr objektive Wissenschaftlerin, für die nur die Fakten zählen. Und doch sind ihre Handlungen oftmals extrem unlogisch und emotional geprägt. Sie verlässt sich ständig auf ihr Bauchgefühl, trifft ihre Entscheidungen ohne die Fakten zu beachten und vertraut Ilyas, ohne irgendetwas über ihn zu wissen. Auch ihre angebliche soziale Inkompetenz und Zurückhaltung war nicht zu bemerken. Innerhalb ihrer Handlungen ist sie ein stimmiger Charakter und glaubwürdig, lediglich die Beschreibungen ihrer Eigenschaften im Buch passen nicht dazu und fallen so negativ auf.
Dies fällt besonders auf, weil Chris als sachlicher Gegenpart die Rolle der Vernunft einnimmt. Er begleitet Katie und versucht immer wieder, ihr ins Gewissen zu reden und sie zum Nachdenken zu bewegen, meist erfolglos. Er ist durchgängig glaubwürdig ausgearbeitet und entspricht in seinen Handlungen auch den beschriebenen Charaktereigenschaften.

Gut gelungen ist auch Ilyas. So geheimnisvoll er auch erscheint, bleibt sein Handeln immer authentisch und ohne ihn näher zu kennen, schließt der Leser ihn schnell ins Herz. Umso mehr natürlich, wenn er endlich Ilyas‘ Schicksal kennen lernt.

Die sonstigen Nebencharaktere sind ihren Rollen entsprechend dargestellt und größtenteils sehr gut getroffen. Katis Vater ist als einziger recht eindimensional beschrieben, nimmt allerdings im ersten Band auch noch keine sonderlich große Rolle ein. Einige der anderen Nebencharaktere wirken ein wenig klischeehaft, das fällt aber nicht weiter negativ auf und wird ja eventuell im zweiten Band durch weitere Hintergrundgeschichten aufgehoben.


Aufmachung des Buches
„Assassino“ erschien als gebundenes Buch mit Schutzumschlag. Das Cover ist in Goldstufen gedruckt und entspricht damit sowohl in der Farb- als auch in der Motivwahl dem Schauplatz der Handlung. Das abgebildete Gesicht passt zur Beschreibung von Ilyas und auch die Türme von Istanbul sind erkennbar. Alles in allem also ein stimmiges und ansehnliches Coverbild. Das Buchinnere ist schlicht und gut lesbar gestaltet, lediglich die andere Schriftart der Kapitelüberschriften sticht hervor.


Fazit
Gerd Ruebenstrunks neuste Reihe beginnt mit „Assassino“ sehr vielversprechend. Trotz kleinerer Schwächen ist es ein spannendes Jugendbuch und bietet einiges an Potential für die Fortsetzung von Katies Geschichte.


3 5 Sterne


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