Wein, Weiber und ... das Versprechen, mit dem nächsten Mann ins Bett zu gehen, der ihr über den Weg läuft. So endet Francescas Mädelsabend mit ihren Schwestern. Dumm nur, dass die sich am nächsten Morgen noch an alles erinnern und sie beim Wort nehmen. Gut hingegen, dass der nächste Mann, der Francesca über den Weg läuft, ausgerechnet Sam ist. Der Sex mit ihm ist alles andere als belanglos, und sie stürzen sich Hals über Kopf in eine heiße Affäre. Die Zeit ohne Verpflichtungen endet jedoch jäh, als mit einem Mal Sams Tochter aus erster Ehe vor seiner Tür steht und bei ihm wohnen will – und Francesca zeitgleich entdeckt, dass sie und Sam mehr verbindet, als sie geahnt hatten.
Originaltitel: The Sassy One |
Die Grundidee der Handlung
Francesca Marcelli schreibt ihre Dissertation in Psychologie und führt dazu zahlreiche Experimente durch, wie die Reaktionen von Menschen ausfallen, wenn die Person jung, alt, hübsch oder hässlich ist. Sie startet noch einen letzten Versuch, bevor sie sich an die mühsame Arbeit macht, ihre Ergebnisse zu Papier zu bringen. Daher verkleidet sie sich in eine hochschwangere, unansehnliche Frau, die Pakete an eine nicht mehr existierende Firma abliefern will. Kommt ihr jemand zu Hilfe oder schauen alle verstohlen in die andere Richtung? Doch was dann passiert, lässt sogar das Raster ihrer Versuche in die Luft fliegen: Ein ungeheuer attraktiver Mann mit hervorragenden Manieren nimmt sie mit in sein Büro und überschüttet sie mit Hilfe und Fürsorge, sodass sie erstmals gezwungen ist, ihre Tarnung auffliegen zu lassen. Und als Sam sie daraufhin zum Essen einlädt, schlagen Schmetterlinge in ihrem Bauch Purzelbäume ...
Charmant und witzig wird der Leser durch die aufregende Liebesgeschichte mit zahlreichen Wendungen geführt. Perfekt umgesetzt, wie immer!
Stil und Sprache
„Francesca Marcelli war erst seit 20 Minuten schwanger, und schon tat ihr der Rücken weh". So beginnt der zweite Band der Marcelli-Trilogie und ich musste bereits zum ersten Mal schmunzeln. Im gewohnten locker-lustigen Stil beschreibt Susan Mallery die aufkeimende Liebe zwischen Sam und Francesca und die nicht immer einfache Familiengeschichte. Dass dabei zahlreiche Lacher enthalten sind und auch einige Tränchen vergossen werden, gehört dazu.
Die Geschichte wird in der 3. Person Präsens aus Sicht von Francesca und Sam erzählt. Beide Protagonisten und auch die 12-jährige Tochter von Sam sind sehr schlagfertig. Daher sind die Dialoge oftmals mit Witz und Sarkasmus gespickt, was den Eindruck von lockerer und lustiger Unterhaltung stärkt. Dazu tragen ebenfalls die enge Verbundenheit und Gespräche unter den Marcelli-Schwestern bei. Doch auch Konfrontationen mit hitzigem Streit sind vorhanden und die verletzten Seiten von Vater und Tochter treten ab und zu in Erscheinung. Selbst Francesca ist nicht immer ganz so souverän, wie sie sich gibt. Das ganze Gefühlschaos aus diversen Gründen zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Handlung und lässt auch die Spannung und Neugier steigen, ob das wohl gut geht? Denn Sam hasst nichts mehr als Verrat und Francesca hat ein Geheimnis, das es zu lüften gilt, doch der richtige Zeitpunkt scheint einfach nicht zu kommen.
Die Geschichte ist in einem flüssigen Erzählstil gehalten und schreitet rasch voran, sodass man das Buch, einmal angefangen, kaum mehr aus der Hand legt. Die Handlung ist in sich abgeschlossen, es bleiben aber genügend kleine lose Fäden, die im nächsten Band aufgenommen werden können.
Figuren
Francesca und ihre verrückten Verkleidungen haben wir bereits im ersten Band der Trilogie etwas kennen gelernt. Francesca ist jedoch nicht wirklich so konfus, wie man annehmen durfte. Eigentlich ist sie eine ganz vernünftige Person, die besonders in Krisensituationen einen kühlen Kopf bewahrt. Francesca hatte sehr jung geheiratet und ihren Mann bei einem Autounfall verloren. Sie ist schon seit Jahren darüber hinweg, fand die Ehe aber nicht so überzeugend, als dass sie je wieder eine feste Bindung sucht. Sam fasziniert sie von Beginn an und die Anziehung ist enorm. Und weil beide die gleiche Vorstellung von einer ganz unverbindlichen Beziehung haben, scheint das Konzept ja perfekt zu passen. Oder doch nicht?
Sam ist erfolgreicher Geschäftsführer und CEO seiner eigenen Security-Firma und seit einer kurzen, als großen Fehler betrachtenten Ehe zufriedener Single. Die meiste Zeit seiner Kindheit ist er bei seinem Großvater aufgewachsen und hat so auch perfekte Manieren eingeimpft bekommen. Etwas hat ihn sofort an Francesca fasziniert und als sie ihr Geheimnis mit der Verkleidung lüftet, lädt er sie kurzerhand zum Essen ein, obwohl sie mit ihrer Verkleidung als völlig überarbeitete, hochschwangere graue Maus wirkte. Sam ist völlig verblüfft von ihrem Aussehen am Abend und die Funken sprühen. Nach wenigen Tagen sind beide in der Magie ihrer Anziehung gefangen, als unverhofft die 12-jährige Kelly, die unbekannte Tochter von Sam, vor der Türe steht und bei ihm einziehen will.
Kelly ist eine rotzfreche, verwöhnte Göre, die bisher allein bei der Mutter aufgewachsen ist. Und "allein" ist hier das Schlagwort, denn ihre Mutter Tanya überließ das Kind den Kindermädchen und verschwieg oder versteckte ihre Tochter sogar vor ihren Freunden. Doch eigentlich ist Kelly sehr sensibel und verletzt, was sie mit Überheblichkeit und Trotz zu überspielen versucht. Francesca kann schon bald hinter diese Fassade sehen und kümmert sich ab und zu um Kelly. Doch Sam und Kelly besitzen ein aufbrausendes Temperament, das vulkanartig Streit auslösen kann. Dies verleiht den Protagonisten sowohl Charme als auch Tiefe.
Aufmachung des Buches
Das Cover des Taschenbuches ist dem ersten Band sehr ähnlich. Am oberen Bildrand sind die gleichen Weinranken zu sehen und darunter eine Frau im Brautkleid. Der Hintergrund wechselt von einem Blau im oberen Teil zum Braun in der unteren Hälfte. Auf der Rückseite sind der Inhaltstext auf weißem Grund und darunter mit blauem Hintergrund und dem schattenhaften Brautgesicht ein Autorenfoto mit dazugehörendem Kurzbeschrieb abgebildet.
Fazit
Eine gelungene Fortsetzung des ersten Teils mit sympathischen Protagonisten, die einige Wendungen überstehen müssen. Wie immer bietet Susan Mallery vorzüglichen Lesespaß!
Hinweise
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Backlist:
Band 1: Eine Marcelli gibt nicht nach