Drucken
Kategorie: Ab 13 Jahre

Clio Martin und Thais Allard sind wie Tag und Nacht. Und doch fließt das gleiche Blut in ihren Adern: Hexenblut. Gemeinsam können die Zwillinge alles erreichen. Wäre da nicht die Liebe, die zwischen ihnen steht, und ein tödlicher Gegner, der sie vernichten will ...
Endlich begreift Clio, dass sie ihre Schwester mehr als alles auf der Welt liebt – auch wenn Thais immer noch zögert, ihre Macht einzusetzen. Denn Thais befürchtet, dass die Magie außer Kontrolle gerät, wenn die Schwestern dem Hexenritus des Zirkels zustimmen. Aber die Entscheidung drängt, denn ein mächtiger Feind zieht seine Schlinge immer enger ...

 

Eine Feder aus Stein 

Originaltitel: Balfire. A Feather of Stone
Autor: Cate Tiernan
Übersetzer: Kathrin Wolf
Verlag: cbt
Erschienen: 18. März 2013
ISBN: 978-3-570-38035-2
Seitenzahl: 320 Seiten

Hier geht's zur Leseprobe


Die Grundidee der Handlung
Der Schock der letzten Zusammenkunft des Zirkels sitzt noch tief in Clio und Thais. Wie konnte Daedalus ihnen ihre Kraft rauben und für sich selbst missbrauchen? Clio will endlich Antworten und vor allem wissen, wer immer noch Anschläge auf sie und ihre Schwester verübt. Doch die Enthüllungszauber gehen immer wieder schief, sodass sie nur teilweise die Vergangenheit sieht und nie das Ganze. Dann stößt sie im Hexenladen auf Bücher der dunklen Macht, die sie vor weiteren Übergriffen beschützen soll, doch die Zeit drängt, denn auch die letzten beiden Mitglieder der Treize sind mittlerweile eingetroffen ...

In diesem dritten Band wir einiges aus der Vergangenheit enthüllt sowie vermeintliche Motive und Ziele einzelner Mitglieder offenbart. Doch nach wie vor darf man niemandem trauen und nichts als gegeben betrachtet werden. Das fesselnde Verwirrspiel geht in eine neue Runde.


Stil und Sprache

Gleich zu Beginn wird man mitten in die Vergangenheit geworfen, als Clio einen ihrer Enthüllungszauber anwendet. Schon nach wenigen Zeilen hat man sich dadurch wieder in die Geschichte eingelesen. Wie die beiden vorangegangenen Bände wird auch im dritten Teil jedes Kapitel einzelnen Personen gewidmet und entsprechend mit einer Überschrift versehen. Wenn diese aus Sicht von Clio oder Thais geschrieben sind, wird die Ich-Form verwendet, ansonsten werden die Ereignisse jeweils in der 3. Person Präsens aus dem Augenmerk des jeweiligen Mitglieds des Zirkels aufgezeigt.

Diesmal wird mehr aus der Vergangenheit preisgegeben. Einerseits erfolgt dies durch mehr oder weniger erfolgreiche Enthüllungszauber, andererseits durch Erinnerungen in Gedankenform oder Gespräche untereinander. Keiner traut einem anderen Mitglied des Zirkels und so versuchen einzelne Personen immer wieder, in einem Gespräch die Beweggründe und Ziele zu erforschen. Es wird öfters versucht, Bündnisse zu schließen, dies scheitert aber immer daran, dass niemand bereit ist, die Karten wirklich offen auf den Tisch zu legen. Auch der Leser hat zeitweise das Gefühl, die Vergangenheit und Handlungen einzelner Hexen oder Hexer zu verstehen, muss aber – wie alle im Buch auch – immer wieder feststellen, dass vieles nicht so ist, wie es vordergründig scheint. Dies steigert sowohl die Neugier wie auch die Spannung. Zudem gehen die Anschläge auf die Zwillinge unvermindert weiter, obwohl ein Verursacher der ersten Anschläge gefunden werden kann.

Das Tempo in der Erzählweise hat zugenommen und es werden oft nur Hauptsätze verwendet. Einzelne Kapitel sind sehr kurz und verstärken dieses Gefühl noch. Die gesamte Handlung erfolgt in nur wenigen Tagen und alle fiebern entweder dem großen Zirkel entgegen oder versinken in Angst und Schrecken davor. Das Ende überrascht und bietet nur einen vorübergehenden Abschluss.


Figuren

Clio und Thais vertrauen sich nur noch gegenseitig, wobei selbst unter ihnen manchmal Verwirrung und Zweifel herrschen. Haben sie sich im letzten Band eher angeglichen, treten in dieser Geschichte die Unterschiede wieder mehr zu Tage. Thais wird immer selbstbewusster und auch der Umgang mit der Magie fällt ihr zunehmend leichter. Manchmal hat sie gewisse Eingebungen, die sie vor Gefahr warnen. Clio wirkt teilweise verunsichert, manchmal gehetzt und hat zunehmend ihre Geheimnisse. Thais hat den Verrat von Luc anscheinend besser verarbeitet und freundet sich näher mit Kevin an, mit dem sie viel Zeit verbringt.

Immer mehr Ereignisse aus der Vergangenheit der einzelnen Figuren werden bekannt, sodass ich erstmals keine Mühe mehr hatte, die einzelnen Mitglieder auseinander zu halten. Jede Nebenfigur hat inzwischen so viele Facetten, dass sie als Einzelperson mit Stärken und Schwächen haften bleibt. Auch die beiden letzten Mitglieder sind inzwischen auf Grund des Zwangzaubers eingetroffen. Beide hat man bisher nicht richtig kennen gelernt, was in diesem Band bedingt nachgeholt wird.


Aufmachung des Buches
Das Cover des Taschenbuches passt wieder perfekt zur Serie und zeigt die beiden Zwillinge gespiegelt mitten in einem Ring aus verschiedenen Ornamenten. Wie schon im letzten Band ist nicht mehr zu erkennen, wer Clio oder Thais darstellt. Das schöne Violett wird nach außen hin immer dunkler und fast schwarz. Die Rückseite ist noch dunkler und der erste Teil des Textes ist lila abgedruckt und hat wieder wenig Kontrast.

Diesmal sind die 320 Seiten sogar in 36 teils kurze Kapitel unterteilt, bei denen entweder der Name der Protagonistin oder ein kurzer Anhaltspunkt als Überschrift vorhanden sind. Auch geblieben ist die geschwungene, verschnörkelte Schrift, in der jeweils die ersten Worte des jeweiligen Kapitels und die Seitenzahlen gestaltet sind.


Fazit

Zahlreiche Hintergründe aus der Vergangenheit werden ebenso gezeigt wie Näheres zu den einzelnen Mitgliedern der Treize. Dadurch taucht man noch besser in die Geschichte ein, die diesmal mit vielen unerwarteten Wendungen und Überraschungen überzeugt. Das Ende ist perfekt gelungen und macht gleichzeitig extrem neugierig auf den vierten Teil.


4 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Ein Kelch voll Wind
Band 2: Ein Ring aus Asche