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Die letzten Vampire kämpfen um das Schicksal der Welt.
Sie sind eine der geheimnisvollsten Bruderschaften, die je gegründet wurde: die Gemeinschaft der Black Dagger, und sie schweben in tödlicher Gefahr: Denn die Black Dagger sind die letzten Vampire auf Erden, und nach jahrhundertelanger Jagd sind ihnen ihre Feinde gefährlich nahe gekommen. Doch Wrath, der ruhelose, attraktive Anführer der Black Dagger, weiß sich mit allen Mitteln zu wehren.

 

 

Autor: J.R. Ward
Verlag: Heyne
Erschienen: 02/2009
ISBN: 978-3-453-53291-5
Seitenzahl: 347 Seiten 

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Die Grundidee der Handlung
Die Vampire von J.R. Ward sind eine eigene Spezies. Sie brauchen zum Überleben das Blut des anderen Vampirgeschlechts. Menschliches Blut ist zu schwach, um interessant zu sein.
Als der Vampirkrieger Vishous in einem Kampf gegen die untoten Lesser schwer verletzt wird, liefert man ihn, noch bevor die Bruderschaft der Black Dagger ihn aufspüren kann, in ein von Menschen geführtes Krankenhaus ein. Im St.-Francis-Hospital rettet Doktor Jane Whitcomb dem Vampir mit einer Notoperation das Leben. Kaum schlägt er die Augen wieder auf, weiß Vishous mit unumstößlicher Sicherheit, dass Jane die Eine ist, die Frau seines Lebens. Doch ihr seine Liebe zu gestehen, erscheint unmöglich, denn Jane ist ein Mensch, und Vishous’ Vergangenheit holt ihn immer wieder ein. Als die Jungfrau der Schrift auch noch den Entschluss fasst, Vishous zum Primal zu machen, dem Mann, der eine neue Generation von Vampiren zeugen soll, steht die Liebe des grausamsten Kriegers der Black Dagger zu seiner Lebensretterin endgültig auf dem Spiel.


Stil und Sprache
In einem kurzen Prolog lernt der Leser Jane Whitcomb an ihrem 13. Geburtstag kennen. Die eigentliche Geschichte kommt dann etwas zögerlich in Gang. Die Autorin beginnt mitten im Handlungsstrang und gibt keine seitenlangen Informationen zu ihrer Vampirwelt ab. Die Erklärungen, die der Leser benötigt, erschließen sich aus dem Text. Allerdings muss der Black Dagger unkundige Leser hier schon etwas Geduld mitbringen, um einen ersten Überblick zu erhalten. Die Leser, die in der Welt der Bruderschaft zu Hause sind, werden keinerlei Schwierigkeiten haben, sich zurechtzufinden.
Obwohl es in diesem und auch in dem nächsten Band „Todesfluch“ um den Black Dagger Vishous und Jane geht, werden in verschiedenen Handlungssträngen auch die Geschichten um die anderen Mitglieder der Black Dagger weitergeführt. Auch hier gibt es nicht viele Informationen für die Leser, die bei den Black Dagger noch nicht so zu Hause sind. Vom Leser wird erwartet, dass er in die laufende Geschichte einsteigen kann. Die Spannung baut sich nur langsam auf, aber beim Lesen entsteht schon das Gefühl, dass die Handlung auf ein großes Show-down zusteuert.
Das Buch ist in der 3. Person geschrieben. Der Leser ist so überall live dabei. Die Handlung wird in geraden Sätzen erzählt, es gibt keine überflüssigen sprachlichen Schnörkel. Die Umgebung, in der die Figuren agieren, wird klar umrissen, es bleibt aber immer genug Raum für die eigene Phantasie. Vishous steht, zumindest bis zu seinem Zusammentreffen mit Jane auf hartcoresex. Diese Szenen werden jedoch nur andeutungsweise beschrieben. Jeder Leser kann in seiner Phantasie dann die Stellen so ausschmücken, wie er das gerne möchte. Die Handhabung mit diesem meist etwas schwierigen Thema ist der Autorin hervorragend gelungen.
In der sich anbahnenden Beziehung zwischen Vishous und Jane gibt es einige erotische Andeutungen, die schon etwas mehr ins Detail gehen, aber nie ins Billige oder Geschmacklose abdriften.
In einem Handlungsstrang wird aus der Vergangenheit von Vishous erzählt. Er erinnert sich in Rückblenden an seine Zeit vor der Transition im Kriegslager seines Vaters. Diese Rückblenden kommen mitunter sehr plötzlich, sind aber, da kursiv gedruckt, immer gut zu erkennen.

Die Originalausgabe „Lover unbound“ wurde vom Verlag für den deutschsprachigen Raum geteilt. So hört „Seelenjäger“ mitten im Geschehen auf. Es gibt kein schlüssiges Ende und nur jede Menge loser Fäden. Um die Sache zu einem befriedigenden Abschluss zu bringen, muss auf jeden Fall der nächste Teil, „Todesfluch“, am besten direkt im Anschluss gelesen werden.


Figuren
Die Black Dagger sind echte Machos. Sie stehen auf glänzende Waffen, Lederklamotten für den Kampf, Designerkleidung für Danach und Martinis mit Oliven. Vor allem aber sind sie unwiderruflich an ihre Frauen gebunden und würden töten, um sie zu beschützen.
In diesem 9. Band, und auch im folgenden 10., geht es hauptsächlich um Vishous und Dr. Jane Whitcomb. Jane ist ein Mensch und hat mit Vampiren nichts am Hut. Sie ist Ärztin und denkt rein wissenschaftlich. Auch für den Wahnsinnstypen auf ihrem Operationstisch mit den 6 Herzkammern muss es eine fundierte wissenschaftliche Erklärung geben, auch wenn sie sie im Moment noch nicht gefunden hat. Diesen Zwiespalt, den Jane erlebt, zwischen Wissenschaft und Vampiren, beschreibt die Autorin sehr anschaulich.
Auch Vishous ist wunderbar beschrieben. Endlich erfährt der Leser, wie Vishous zu dem geworden ist, was er ist. In Rückblenden wird aus seinem Leben im Kriegslager seines Vaters erzählt. Diese Rückblenden machen ihn erst so richtig dreidimensional und geben dem Leser die Erklärungen für sein Handeln und seine Motive. Allerdings habe ich ein paar Schwierigkeiten was die Wandlung seiner sexuellen Vorlieben betrifft. Das geht mir etwas zu schnell und zu problemlos vonstatten.
Die anderen Mitglieder der Black Dagger haben auch wieder ihren Platz in dieser Geschichte, selbst wenn sie nicht im Mittelpunkt stehen. Gerade John und Phury wecken die Lust auf das Weiterlesen. Man darf gespannt sein, wie es mit ihnen weitergeht.
Etwas gefehlt haben mir die Lesser, auch wenn sie nicht gerade die Sympathieträger in den Black Dagger-Romanen sind.


Aufmachung des Buches
Mir liegt die broschierte Ausgabe von „Seelenjäger“ vor. Die Cover der Black Dagger-Romane haben alle eine ähnliche Aufmachung. Das erhöht den Wiedererkennungswert.
„Seelenjäger“ zeigt im oberen Teil einen Frauenkopf. Dieser Teil ist in Orange gehalten und fühlt sich glatt und glänzend an. Der untere Teil ist mattschwarz. Darin steht in leicht erhabenen silbernen Buchstaben der Name der Autorin und der Titel der Serie „Black Dagger“. Der Titel dieses Buches steht darunter, wieder in Orange. Durch diesen unteren Teil geht ein Schwert, wie es wohl die Bruderschaft verwendet. Links neben dem Frauenkopf fliegen eine Menge schwarzer Fledermäuse. Diese haben mit dem Inhalt des Buches nicht zu tun, denn die Ward-Vampire verwandeln sich nicht in Fledermäuse. Allerdings denkt man beim Betrachten dieses Covers aufgrund der Fledermäuse sofort an Vampire.
Die Rückseite ist, bis auf eine kleine orange Ecke, ganz mattschwarz. Dort findet sich eine kurze Zusammenfassung der Ziele der Black Dagger-Bruderschaft.

Alle Black Dagger Romane haben vorne ein Glossar der Begriffe und Eigennamen. Das ist eine super gute Idee. Die Begriffe in der alten Sprache der Vampire sind im Text kursiv gedruckt. So muss man sich nicht vorab alle Begriffe merken, sondern kann an passender Stelle im Glossar nachschlagen.

Der Text ist in einen Prolog und 22 Kapitel eingeteilt. Zu jedem neuen Kapitel gibt es oben auf der Seite immer ein kleines Bild mit Fledermäusen. Im Anschluss an den Text ist eine kurze Leseprobe vom nächsten Band „Todesfluch“ abgedruckt.


Fazit
Der Aufdruck auf der Rückseite sagt eigentlich alles: düster – erotisch – unwiderstehlich.
Dem ist nicht viel hinzuzufügen. Voraussetzung ist allerdings, dass man auch die vorherigen Bände gelesen hat. Dann ist dieser Band die gelungene Fortsetzung einer tollen Reihe, in dem viele bisher nur angedeutete Dinge ihre Erklärung finden. Wer mit diesem Band die Black Dagger kennenlernt, wird viele Sachen unverständlich finden und sollte sich zügig den ersten Teil „Nachtjagd“ besorgen.


4 5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 4: Bruderkrieg
Band 5: Mondspur
Band 6: Dunkles Erwachen
Band 7: Menschenkind
Band 8: Vampirherz

„Seelenjäger“ ist der neunte Band der Black Dagger-Serie. Zusammen mit Band 10 „Todesfluch“ bilden sie die Originalausgabe „Lover unbound“.

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