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Kategorie: Liebes-, Frauen- und Erotikromane

Molly schwebt mit Philip auf Wolke sieben und träumt sogar von einer Hochzeit. Doch wie soll sie mit ihm vor den Altar treten, wenn sie ihn nicht in ihren geheimen Lottogewinn eingeweiht hat? Viel leichter wäre so ein Geständnis, wenn es auch in Philips Vergangenheit einen dunklen Fleck gäbe. Eifrig macht sich Molly auf die Suche – und lüftet mehr Geheimnisse über ihn, als ihr lieb ist ...

 

Manche moegen s reicher 

Autor: Kim Schneyder
Verlag: Piper
Erschienen: 16. Juli 2013
ISBN: 978-3-492-30290-6
Seitenzahl: 320 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Obwohl Molly immer schon ein wenig chaotisch war und niemand ihr dies zugetraut hätte, leitet sie heute ein erfolgreiches Lifestyleunternehmen. Und auch privat läuft eigentlich alles super, bis auf die Kleinigkeit, dass sie ihrem Freund, den sie eigentlich liebend gern heiraten würde, noch nichts von ihrem Lottogewinn vor einiger Zeit erzählt hat. Bevor es zu einer Hochzeit kommt, würde sie daher gerne reinen Tisch machen, was leichter wäre, gäbe es auch in Philips Leben ein Geheimnis. Doch je mehr Molly über ihren Freund erfährt, desto unsicherer ist sie, ob sie ihn wirklich kennt ...

Klassischer geht es wohl kaum. Eine Frau, die eigentlich nur ein winziges Geheimnis über ihren Mann erfahren will, bekommt es plötzlich mit einer Menge unerklärlicher Dinge zu tun, von denen sie weder wusste, noch wissen wollte. Humorvoll und charmant von Kim Schneyder in Szene gesetzt.


Stil und Sprache
Wer könnte eine solche Geschichte wohl besser erzählen als die Hauptperson selber. Daher hat sich die Autorin auch dazu entschlossen, Molly das Wort zu überlassen, damit sie dem Leser alle wichtigen und dekadenten Details mitteilen kann. Sie macht dies in einem Plauderton, der einem fast das Gefühl gibt, mit Molly am Pool in der Sonne zu liegen und ihrer Erzählung zu lauschen. Ein absolut flüssiger Monolog, der schlussendlich viel zu schnell vorüber ist.

Doch zuvor müssen Höhen und Tiefen durchschritten werden, die mal mehr mal weniger vorhersehbar sind. Sicherlich wird das ein oder andere Klischee hier bedient, andererseits baut die Autorin aber auch Überraschungen ein, die zeigen, dass sie nicht so leicht in eine Schublade zu stecken ist. Dadurch entstehen durchaus spannende Passagen, die dem Leser das ein oder andere Mal beinahe den Atem rauben. Es gibt aber auch sehr viel zu lachen, ohne dass das Geschehen allzu sehr in alberne Regionen abdriftet. Die Komik entsteht meist aus der Situation heraus und wirkt somit nicht aufgesetzt oder gewollt, sondern entwickelt sich einfach mit dem jeweiligen Ereignis. Die Geschichte erhält somit noch einen Hauch mehr Authentizität.

Bis zum Schluss kann man sich nicht sicher sein, wie es ausgehen wird. Gibt es ein klischeehaftes Happy End oder gibt es das gefürchtete Desaster? Nur wer bis zur letzten Seite durchhält, wird belohnt und erfährt, was wirklich geschieht.


Figuren
Dass Molly Becker etwas chaotisch ist, merkt man sofort. Gerade diese Eigenschaft macht sie sofort liebenswert und sympathisch, und natürlich die Tatsache, dass sie die Geschichte selber erzählt. Dadurch baut sich ab Beginn eine gewisse Nähe auf, die dabei hilft, sich in ihre Situation hineinzuversetzen. Es wird darauf verzichtet, die Darstellung detailliert vorzunehmen, was sicherlich auch daran liegt, dass es bereits zwei Romane mit Molly gibt. Wichtige Ereignisse aus den Vorgängern werden nochmals kurz angerissen, um die nötigen Hintergrundinformationen einzubinden. Auf Grund der Erzählperspektive erhält man jedoch einen mehr als guten Einblick in den Charakter Molly Becker. Nicht nur ihr Handeln, sondern auch Gedanken und Gefühlen werden mitgeteilt, sodass sich ein umfassendes Bild zusammensetzen lässt.

Figuren, die Molly nahestehen, werden generell liebevoller bedacht, wodurch sie gleich versucht, eine Vorauswahl zu treffen, wen der Leser sympathisch finden soll und wen nicht. Das ergibt sich zwangsläufig aus der Ich-Perspektive, da die Darstellungen der anderen Personen nicht mehr objektiven Charakter besitzen. Man erhält dennoch umfassende Eindrücke, die Beschreibungen sind auch nie zu ungenau, man ist sich nur nicht sicher, ob man sich wirklich eine eigene Meinung bildet oder ob diese mehr oder weniger aufgezwungen wird.


Aufmachung des Buches
Es handelt sich bei diesem Buch um ein Taschenbuch aus dem Piper Verlag. Der Hintergrund des Covers ist himmelblau gehalten, nur ein einzelner hell blinkender Stern befindet sich am Firmament. Im Vordergrund sieht man eine Frau mit langen blonden Haaren, die man sogleich mit Molly assoziiert, die über eine Tischkante schaut. Auf dem Tisch befinden sich drei gezeichnete Blumen, die die Frau scheinbar ins Visier genommen hat. Ein recht schlichtes Cover, das nicht vom Inhaltlichen ablenkt, dennoch neugierig auf die Geschichte der jungen Frau macht.


Fazit
„Manche mögen's reicher“ ist ein locker leichter Frauenroman, der für ein paar unterhaltsame und witzige Stunden sorgt. Außerdem ist er auch ohne Vorkenntnis der beiden vorangegangenen Bände verständlich und nachzuvollziehen.


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Hilfe, ich bin reich!
Band 2: Zum Teufel mit den Millionen