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Mit Farbe, Papier, Schere und Klebstoff sowie vielen bunten Accessoires entstehen wunderbare Kunstwerke, die Fotos und Erinnerungen einen ganz besonderen Rahmen geben.

Durch die Vielfalt der verwendeten Materialien und die Bandbreite an verschiedenen Techniken werden Mixed-Media- und Scrapbooking-Arbeiten auf eine ganz neue künstlerische Ebene gehoben und erfrischend jung interpretiert.

Neben vielen inspirierenden Modellen enthält dieses Buch einen Grundlagenteil, der umfassend und fundiert Wissenswertes zum Thema Scrapbooking und Mixed Media vermittelt.

 

Paper Art  Autor: Janna Werner
Verlag: TOPP
Erschienen: 11.07.2013
ISBN: 978-3-7724-5861-3
Seitenzahl: 112 Seiten


Umsetzung, Verständnis und Zielgruppe
Janna Werner hat es sich zur Aufgabe gemacht, das inzwischen auch in Deutschland beliebte Hobby Scrapbooking und alles, was dazu gehört, in diesem Buch zusammenzutragen und auch Anfängern auf diesem Gebiet nahe zu bringen. Konsequenterweise gibt das erste Kapitel "How-to" daher zunächst einen Überblick über die folgenden vier Kapitel (Scrapbooking, Art Journaling, Mini-Alben und Mixed Media) und weitere wichtige Begriffe, Techniken und Materialien rund um "Paper Art". Was ich dabei direkt vermisst habe, ist ein Hinweis, gerade bei Arbeiten mit Fotos möglichst auf säurefreie Materialien zurück zu greifen, um lange Freude an den eigenen Arbeiten zu haben. Auch auf die weiteren Aspekte wie "Farbmedien" geht Janna Werner nur recht kurz und knapp ein. Statt lediglich Bilder von den angesprochenen Stiften usw. zu zeigen, wären Fotos der Effekte, die man mit diesen erzielen kann, sinnvoll gewesen.
Hilfreich ist die Übersicht über die verwendeten Materialien und Begriffe sowie Bezugsquellen. Auf den darauf folgenden Seiten werden die verwendeten Materialien und Werkzeuge auf Doppelseiten abgebildet, allerdings wäre eine Nummerierung selbiger und des nebenstehenden Textes gut gewesen, um die Bezeichnung auch dem entsprechenden Gegenstand zuordnen zu können (was Anfängern auf diesem Gebiet teilweise schwer fallen dürfte).

In den folgenden vier Kapiteln wird der Leser in die Welt des Scrapbooking und Art Journaling, in die Mini-Alben und den Bereich Mixed Media eingeführt. Die Scrapbook-Seiten werden auf einem ganzseitigen Foto mit nebenstehender Kurzanleitung vorgestellt. Mir persönlich hätten die Fotos als Inspiration gereicht, gerne noch mit Hinweisen auf die verwendeten Materialien und deren Bezugsquelle, aber Neulinge auf diesem Gebiet sind für weiterführende Erläuterungen sicherlich dankbar. Allerdings hätte es dafür teilweise ruhig schon wieder ein wenig mehr sein dürfen. Eine detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitung sollte man bei keinem der vorgestellten Projekte erwarten. Zudem ist der Stil der Autorin sehr distanziert und steif, was insbesondere deshalb nicht so recht passen will, da sie den Leser im Vorwort mit dem persönlichen "Du" anspricht. So heißt es beispielsweise "Der Titel wird dann mit 3D-Klebepunkten unterhalb des Fotos befestigt" (Seite 37), wobei das Gefühl entstehen kann, dass dies nur so und nicht anders zu machen ist, was gerade bei der kreativen Arbeit des Scrapbooking jedoch fehl am Platze ist. Viel schöner und persönlicher wäre es gewesen, wenn Janna Werner auf die Ich-Form zurück gegriffen hätte: "Ich habe den Titel mit 3D-Klebepunkten unterhalb des Fotos befestigt".

Die Mini-Alben werden statt "nur" auf einer Doppelseite auf vier Seiten dargestellt, wobei lediglich auf das Cover und einige beispielhafte Innenseiten eingegangen wird. War es bei den Scrapbook-Seiten nicht sonderlich störend, ist es hier dann doch verwirrend, dass die Material-Liste erst am Ende der "Anleitung" abgedruckt wurde. Immerhin benötigt man all die dort aufgeführten Dinge, bevor man mit dem Projekt starten kann ... Doch noch viel gravierender sind die unvollständigen und konfus verfassten Arbeitsschritte, wie zum Beispiel auf Seite 73: "Zunächst wird ein Album mit genähter Bindung hergestellt. Das hier abgebildete Album besteht aus vier einzelnen Papieren, die mittig geknickt und zusammengenäht wurden. Das mittlere Papier, das mit 16 cm am höchsten ist, wird zusammengeklebt. Auf diese Weise verschwindet die innere Naht. Die anderen drei Papiere werden der Größe nach um den Mittelteil gelegt, sodass das kleinste Papier vorne liegt, die anderen aufsteigend dahinter." Soweit, so gut. Nur dass nirgendwo – auch nicht in der Material-Liste – die Maße der Papiere angegeben wurden. Erst im dritten Absatz liest man plötzlich davon, dass das Album 12 cm breit ist, allerdings ist dieser Absatz im Gesamten sehr chaotisch verfasst: "Der Stoffeinband wird nicht an das Album genäht, sondern mithilfe einer Heißklebepistole befestigt. Vorher wird der selbstklebende Stoff auf eine Breite von ca. 23 cm und eine Höhe von 4,5 cm zurechtgeschnitten. Damit ist er schmaler als das Album, welches eine Breite von 12 cm hat. Um den Stoffumschlag schließen zu können, wird vor dem Befestigen je ein Leinenband am rechten und linken Rand des Umschlags festgenäht. Um den Stoffeinband stabiler zu machen, wird er an das gepunktete Transparentpapier geklebt. Die Leinenbänder können weiß belassen oder mit Spray eingefärbt werden." Vom Befestigen des Stoffeinbands springt die Autorin zum Zuschneiden (was natürlich vor dem Anbringen erledigt werden muss), um dann wieder zum Festkleben zu kommen.

Was positiv auffällt: Die Layouts sind meist nicht so überfrachtet, wie man es insbesondere im amerikanischen Raum oft sieht. Auch die Tipps und Tricks, wie zum Beispiel Journaling-Plätze hinter einem Foto zu verstecken oder mit Strukturpaste und Luftpolsterfolie zu arbeiten, sind gelungen.

So recht ist das Buch für keine Zielgruppe geeignet. Anfänger dürften sich mit den unvollständigen und chaotischen Anleitungen verloren vorkommen, erfahrene Bastler erfahren nichts Neues. Hier fehlt es an Struktur, hilf- und einfallsreichen Anleitungen und einer detaillierten Vorstellung verschiedener Techniken, um das Buch zumindest für Neulinge zu einer Bereicherung zu machen.


Aufmachung des Buches
Neben dem ansprechenden und farbenfrohen Cover des gebundenen Buches, das eine Scrapbook-Seite aus dem Inneren zeigt, fällt zunächst der unangenehme Geruch des Buches auf, der auch nach mehreren Tagen noch nicht nachlässt. Ob dieser nun am Papier oder der Druckerfarbe liegt, kann ich nicht beurteilen. Die Verarbeitungs- und Papierqualität selbst sind einwandfrei.


Fazit
Schade, aber auf dieses Buch kann man getrost verzichten. Es bietet nichts wirklich Neues und behandelt die Themen lediglich oberflächlich. Die in einem steifen Stil verfassten Arbeitsschritte sind nicht immer nachvollziehbar und damit wenig hilfreich.


1 5 Sterne


Hinweise
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