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Spionageaktivitäten im Inland und Ausland, geheime Kampfeinsätze, Terror- und Spionageabwehr – die Agenten der britischen Eliteeinheit Shadow Force sind immer dort im Einsatz, wo andere Einheiten versagen oder nicht weiter vorstoßen dürfen.
Captain John ‚Raven‘ McDermott kennt nach seiner Flucht aus der Gefangenschaft nur ein Ziel. Er muss die Schwester seines besten Freundes Frank aus großer Gefahr retten und beschützen. Gefoltert an Körper und Seele, verfolgt und allein, muss er den Kampf mit einem übermächtigen Gegner aufnehmen und ein Komplott in den eigenen Reihen aufdecken, das zum Ende der Shadow Force führen könnte, wenn niemand die Drahtzieher enttarnt. Jede Sekunde zählt. Und dass seine attraktive Schutzbefohlene Lianne ungewohnte Gefühle in ihm weckt und ihren eigenen Kopf hat, macht sein Leben und die Erfüllung seiner Pflichten nicht gerade leichter.

 

Raven 

Autor: Andrea Mertz
Verlag: Sieben Verlag
Erschienen: Juli 2013
ISBN: 978-3864431357
Seitenzahl: 200 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Raven ist Mitglied der Shadow Force. Ausgestattet mit paranormalen Fähigkeiten wird diese Spezialeinheit des britischen Geheimdienstes immer dort eingesetzt, wo es für andere Einheiten zu gefährlich ist. Trotz der bedrohlichen Situationen gehen die Shadow Force meistens als Sieger aus einem Kampf hervor, doch diesmal ist etwas schief gegangen. Raven und sein Freund Frank werden gefangen genommen. Erst nach Monaten der Folter gelingt Raven die Flucht. Statt unterzutauchen und sich zu erholen, stürzt er sich direkt in den nächsten Kampf: Franks Schwester Lianne ist in Gefahr. Raven gelingt es vorerst sie zu retten, aber wird er sie auch vor den mächtigen Gegnern schützen können? Und wie soll er nur dieser faszinierenden Frau widerstehen, die völlig neue Gefühle in ihm weckt?
Andrea Mertz verbindet in ihrem Roman eine spannende, militärisch ausgerichtete Grundgeschichte, mit leichten Fantasy-Elementen und einer wirklich heißen Liebesgeschichte. Der Genre-Mix ist ihr gut und glaubwürdig gelungen und bietet für den Leser einige ungewohnte Überraschungen.


Stil und Sprache
Die Handlung von „Raven“ wird in der dritten Person größtenteils abwechselnd aus der Sicht von Raven und von Lianne erzählt. Die beiden könnten als Protagonisten unterschiedlicher kaum sein. Er ist erfahrener Soldat, Gefahr gehört zu seinem Beruf und in seinem Bett sind die Frauen bisher nur kurze Gastdarsteller. Sie ist Journalistin in London, führte bisher ein eher ruhiges Leben und sehnt sich nach Liebe und Geborgenheit. Beide zusammen bilden von Anfang an eine explosive und interessante Mischung. Das Buch steigt auch direkt in der Handlung ein, ohne lange Einführung, und hält so von Beginn an die Spannung hoch. Die kurzen Pausen zwischen den Actionszenen werden meist mit Emotionen und den Verwicklungen zwischen Raven und Lianne gefüllt, so dass es auch da nicht langweilig wird. „Raven“ ist somit beinahe von der ersten bis zur letzten Seite sehr spannend. Es bieten sich dem Leser viele Überraschungen und Wendungen, so dass er sich wirklich nicht langweilt. Bei all dem Tempo in der Handlung werden manche Entwicklungen leider etwas schnell abgehandelt. Besonders die Liebesgeschichte macht ziemliche Sprünge und wird dadurch ein wenig unglaubwürdig. Von völlig Fremden erwartet man anfangs mehr Zurückhaltung, selbst wenn sich sofort eine erotische Anziehung aufbaut. Die daraus resultierenden erotischen Szenen sind zwar gut geschrieben, allerdings nicht immer an der richtigen Stelle gesetzt. Dass ein Mann nach mehreren Tagen lebensbedrohlichem Fieber aufwacht und direkt stundenlang über eine Frau herfallen kann, nimmt man nicht einmal einem Shadow Force Mitglied ab, zumal er danach direkt wieder für mehrere Tage ins Fieber zurück fällt. Zum Glück halten sich solche unrealistischen Szenen jedoch in Grenzen und die meisten erotischen Szenen lockern die Handlung angenehm auf. Der Schreibstil von Andrea Mertz kann sowohl in diesen Szenen als auch in den actionreichen Kampfsequenzen überzeugen und liest sich durchgängig sehr angenehm.

Auch wenn „Raven“ der erste Band ist, hat die Handlung ein ordentliches Ende und ist abgeschlossen. Leider geht zum Höhepunkt der Handlung alles sehr schnell und man wünscht sich, dass der ein oder andere Handlungsstrang noch ein wenig weiter ausgebaut wird, aber alles in allem ist es ein durchaus passendes und zufriedenstellendes Ende. Während der Hauptkonflikt gelöst ist, machen die offen bleibenden Fragen neugierig auf eine Fortsetzung.


Figuren
Raven ist als Mitglied der Shadow Force an Gefahren und Verletzungen gewohnt, aber die letzten Monate haben ihn an seine körperlichen Grenzen gebracht. Nach Wochen der Folter macht er sich nun auf, um Lianne zu retten und anschließend Frank zu befreien. Er ist kein Held im eigentlichen Sinne und doch versucht er in seinem Leben das Richtige zu tun. So fremd er auch erscheint, mit seinen paranormalen Fähigkeiten und der grausamen Kindheit, man schließt ihn schnell ins Herz. Nach all den Jahren der Einsamkeit weckt Lianne seine Gefühle und der Leser wünscht diesem aufrichtigen, starken Mann nach all den Schicksalsschlägen das Glück. Sein „Auftauen“ wird sehr authentisch beschrieben und geht lediglich am Anfang ein wenig schnell.
Lianne, die zweite Hauptperson, bietet dem Leser deutlich mehr Bezugspunkte als Raven. Sie scheint eine ganz normale Frau zu sein und erst nach und nach entdeckt man auch ungewöhnliche Seiten an ihr. Sympathisch ist sie dem Leser von der ersten Seite an, als man sie bei einem wichtigen Interview erlebt, dass sie ziemlich in den Sand setzt. Sie zweifelt viel an sich, entdeckt aber im richtigen Moment ihre Stärke und reift im Laufe des Buches zu einer selbstbewussten Frau heran.

Auch wenn beide Hauptcharaktere interessant dargestellt wurden, wären ein bisschen weniger Einblick in die Gedankenwelt und ein bisschen mehr Charakterisierung über die Handlungen gut gewesen. So erfährt man zwar auch immer, was sie fühlen, aber es wirkt an einigen Stellen ein wenig plump rübergebracht und weniger Selbstanalyse durch die Charaktere hätte der emotionalen Glaubwürdigkeit der Liebesgeschichte gut getan.
Die auftretenden Nebencharaktere sind nicht ganz so ausführlich charakterisiert wie die Hauptfiguren. Frank und einige andere Shadow Force Mitglieder lernt man gut kennen. Sie bleiben zwar im Hintergrund, werden aber glaubwürdig charakterisiert und handeln authentisch. Leider mangelt es den Bösen des Buches an Dreidimensionalität. Mit einer Ausnahme treten sie alle als rein bösartig auf und man erfährt keinerlei Hintergründe zu ihrem Handeln. So wirkt es, als wären sie einfach schlecht, weil die Handlung es ihnen vorschreibt und das nimmt dem Buch einiges an Tiefe.


Aufmachung des Buches
„Raven“ erschien als Taschenbuch im Sieben Verlag. Das Coverbild verbindet sehr gut die beiden Hauptelemente des Buches: Oben weist der Ausschnitt eines küssenden Paares auf die erotische Liebesgeschichte hin. Unten sind eine Explosion und ein fliehendes Paar abgebildet, was die actiongeladene Grundhandlung verdeutlicht. Alles in allem eine ansprechende und passende Gestaltung.


Fazit
Andrea Mertz hat mit „Raven“ einen wilden Genremix gewagt und er ist ihr sehr spannend gelungen. Die kleinen Schwächen in der Liebesgeschichte und der Charakterdarstellung sind zwar schade, aber das Buch kann trotzdem gut unterhalten und macht neugierig auf weitere Abenteuer der Shadow Force.


3 Sterne


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