Zwischen Wasser und Land - Zwischen Leben und Tod
Der Sudd – das unendliche Sumpfgebiet im Sudan. In seinen Tiefen soll das Grab des ersten ägyptischen Pharaos verborgen sein. Multimillionär Porter Stone will sein Geheimnis enthüllen. Doch die Ägypter schützten die Ruhe ihrer Toten mit allen Mitteln. Und ihre Rache bringt den sicheren Tod …
Originaltitel: The third gate |
Die Grundidee der Handlung
Der erfahrene Enigmologe Jeremy Logan beschäftigt sich mit übersinnlichen Wahrnehmungen. Als ihn ein ehemaliger Studienbekannter um Unterstützung bittet, nimmt er an, ohne zu ahnen, worauf er sich da einlässt. Alles geht sehr geheimnisvoll vonstatten, bis er endlich erfährt, dass er bei der Suche nach dem Grabmal des legendären König Narmer mit von der Partie ist. Mitten im menschenfeindlichen Sudd, einem sich immer weiter ausbreitenden Sumpf, soll sich das versteckte Grab befinden. Schwer zu finden, doch der Zeitdruck ist groß, da ein Staudamm die Ausgrabungsstelle bedroht. Und während auf der Forschungsplattform alles versucht wird, um unter Tonnen von Schlamm das Grab zu lokalisieren, mehren sich die tödlichen Zwischenfälle bei der Forscherguppe. Zu Beginn kann sich Logan keinen Reim auf die Vorfälle machen, doch eines weiß er mit Sicherheit: Im Sudd geht etwas Unheimliches vor, denn jemand oder etwas setzt alles daran, den Fluch des Pharaos wahr zu machen. Und die Zeit drängt ...
Die Idee wurde sehr spannend umgesetzt und mit vielen Kleinigkeiten gewürzt, sodass nicht nur Freunde des Mysterythrillers viel Spaß damit haben werden.
Stil und Sprache
Die Geschichte ist in der dritten Person und hauptsächlich aus der Sicht des allwissenden Erzählers geschrieben. Der Autor erzählt spannend und recht flott, wobei gewisse Szenen auch immer wieder sehr detailgenau beschreiben sind. Das macht einige Situationen sehr intensiv und aufregend. Ein Hauch von Mystik zieht sich unterschwellig durch die ganze Story und brandet mal etwas mehr, mal etwas weniger auf. Die Geschichte ist so selbstbewusst und überzeugt fabuliert, dass man kaum Interesse hat, die Behauptungen der Erzählung zu hinterfragen. Sie klingt logisch, gut nachvollziehbar und liest sich in vielen Dingen so genau und wirklichkeitsgetreu, dass der Eindruck „das könnte wirklich so gewesen sein“ noch zusätzlich unterstützt wird. Die wenigen Ungereimtheiten werden dadurch mühelos überspielt und fallen deswegen kaum auf.
Die Handlung bleibt auf Augenhöhe der Hauptperson, des Enigmologen Jeremy Logan, sodass der Leser das Geheimnis gemeinsam mit ihm erforschen muss, da er nie mehr weiß als die Hauptperson. Das hält die Spannung hoch und den Leser bei der Stange, da man neugierig ist, wie die Geschichte weitergeht. Die Figuren sind der den Genre der Geschichte (fast zu) gut angepasst und wirken dadurch bedauerlicherweise manchmal etwas sehr zweidimensional. Leser, die in der Story tiefggründig ausgearbeitete Protagonisten erwarten, werden hier nicht wirklich fündig werden.
Natürlich ist auch die Grundaussage und das Thema der Geschichte an sich nichts wirklich Neues und der Storyverlauf dadurch relativ vorhersehbar, doch durch die unterschwellige Gefahr durch den Fluch, der sich fast von Beginn an durch die Handlung zieht, bleibt das Buch spannend und kurzweilig. Die Verbindung von Thrillerelementen mit einem Hauch Mystery ist hier gut gelungen. LeserInnen, die unkomplizierte und kurzweilige Thriller mit einem leichten Hauch gruseliger Spannung lieben, werden bei diesem Buch bestimmt auf ihre Kosten kommen.
Figuren
Die Protagonisten werden kurz eingeführt und je nach Bedeutung für die Geschichte mehr oder weniger genau beschrieben. Von den Charakteren her gibt es keine großen Überraschungen, sie haben kaum Kanten und sind auch mit keinem nennenswerten Hintergrund ausgestattet.
Die Hauptperson ist Enigmologe und gleichzeitig Empath, somit ist er bestens ausgerüstet, mit allen möglichen übersinnlichen Schwierigkeiten umzugehen. Der Ausgrabungsinitiator als treibende Kraft ist ein steinreicher, zielstrebiger Forscher, der weder Geld noch Mühen scheut, um zu bekommen, was er möchte. Als unsichtbarer Gegenspieler wird eine geheimnisvolle Wesenheit vermittelt, allerdings gibt es auch sehr reale Gegenspieler, die die Ausgrabung sabotieren und sich nach und nach verraten.
Alle Figuren sind mit einem plausiblen Grund ausgestattet und gut motiviert, in Anbetracht der Handlung sind die Gründe und Motivationen allerdings meistens recht ähnlich.
Aufmachung des Buches
Das Buch ist fest gebunden und mit einem Schutzumschlag und einem Lesebändchen versehen. Das Coverbild passt gut zum Thema und der Rückseitentext macht neugierig. Der Titel des Buches ist nicht ganz optimal, hier wäre der ursprüngliche Titel bestimmt besser auf das Thema abgestimmt gewesen. Auf der vorderen Innenklappe des Schutzumschlages findet sich eine etwas genauere Einführung in den Inhalt, auf der rückwärtigen Innenklappe entdeckt man die bebilderte Kurzvita des Autors. Das Buch beginnt mit einem Prolog, dem 57 durchnummerierte Kapitel folgen, die mit einer Anmerkung des Autors abschließen.
Fazit
"Hüter des Todes" ist ein spannender Thriller mit einer gut eingeflochtenen Portion mystischer Elemente, die sich aber nicht in den Vordergrund drängen. Durch den besonderen Schauplatz der Story und den daraus resultierenden Schwierigkeiten hebt sich das Buch durchaus positiv von anderen Romanen mit einer ähnlichen Themenwahl ab. Thrillerfreunde, die einen geheimnisvollen Hauch Mystery zu schätzen wissen, werden mit diesem Buch bestimmt viel Spaß haben.
Hinweise
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Backlist:
Band 1: Wächter der Tiefe
Band 2: Nullpunkt