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Kategorie: Krimis

Ein brutaler Polizistenmord und die dunklen Machenschaften des Verfassungsschutzes.
Der fanatische Hass von Extremisten. Geheimdienste, die darauf mit nichts als unfassbarer Paranoia reagieren. Zwei Männer, die seit langem eine Rechnung offen haben und deren Gier auf Vergeltung alles mit sich reißt.

 

Keine Vergebung 

Autor: Gregor Weber
Verlag: Knaus
Erschienen: 22. Juli 2013
ISBN: 978-3-8135-0413-2
Seitenzahl: 256 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Die Polizei steht unter Schock. Zwei Kollegen wurden während einer Verkehrskontrolle kaltblütig erschossen und einfach auf der Straße liegen gelassen. Es liegt nur ein anonymer Anruf vor, bei dem eine Anruferin die Tat meldet. Doch warum bleib sie nicht an der Unfallstelle? Wieso versucht sie nicht zu helfen? Kurt Grewe und sein Team sind ratlos und wissen nicht, wo sie ansetzen sollen, um den Fall zu lösen. Als sich im Laufe der Ermittlungen immer mehr herauskristallisiert, dass sich im Hintergrund etwas ganz Unerwartetes abspielt, ist schon nicht mehr klar, wem man trauen kann und wem nicht ...

Warum werden zwei Polizisten während einer Routinekontrolle brutal getötet? Waren sie zur falschen Zeit am falschen Ort oder war die Tat geplant? Das sind die zentralen Fragen, die in diesem Fall vorherrschen. In jedem Fall jedoch wird deutlich, dass nicht immer alles so ist, wie es zunächst scheint, und das weiß der Autor eindrucksvoll und mitreißend darzustellen. 


Stil und Sprache
Der Autor wählt die beobachtende Erzählperspektive, um die Möglichkeit zu haben, den Leser an verschiedene Orte zu führen. So ist man nicht ausschließlich bei den Ermittlungen zugegen, sondern beispielsweise auch bei den Tätern, deren Motive allerdings nicht sofort offen gelegt werden, um die Spannung aufrecht zu erhalten. Es gibt allerdings auch oft Passagen, in denen keinerlei Namen genannt werden, so dass es nicht offensichtlich ist, bei wem man sich gerade befindet. Das ist ein Rätsel, was es zu lösen gilt. Kennt man die Personen bereits? Und wie lassen sie sich ins Gesamtgeschehen einordnen?

Durch die ständigen Perspektivenwechsel bleibt die Handlung in Bewegung und lässt das Geschehen lebendig wirken. Das Tempo bleibt dennoch durchgängig konstant, so dass man eine Basis hat. Die Spannung tritt nicht nur durch das Zurückhalten einiger Informationen auf. Die Mischung aus Wortwahl und Ereignissen trägt ebenfalls dazu bei, dass das Geschehen immer spannender wird, bis es schlussendlich seinen Höhepunkt erreicht. Bis zum Ende ist nicht ersichtlich, wie das Ganze ausgehen wird. Eigentlich dachte man bereits man hätte nun alles verstanden, da wartet der Autor ganz am Ende nochmal mit einer Überraschung auf, die mehr als unvorhersehbar war. Überhaupt wird der Leser sehr oft auf die falsche Fährte gelotst, um die Spannung aufrecht zu erhalten und natürlich um nicht zuviel zu verraten. 


Figuren
Kurt Grewe ermittelt in „Keine Vergebung“ in seinem zweiten Fall. Er ist eher von ruhigerer Natur, Ausraster gibt es bei ihm eher selten, vielmehr frisst er einiges in sich hinein. Seine Familie ist ihm sehr wichtig, er hat jedoch zunehmend das Gefühl, dort überhaupt nicht gebraucht zu werden. Da er auf Grund seines Berufs oft nicht zu Hause ist, scheint dort alles bestens organisiert für eben solche Fälle. Doch nicht nur diese Erkenntnis drückt ihm aufs Gemüt, sondern auch der Mord an zwei Kollegen, den es gilt aufzuklären. Der Charakter Kurt Grewe wird nochmals kurz beschrieben und insofern dargestellt, dass auch für denjenigen, der „Feindberührung“ nicht gelesen hat, ein umfassendes Bild entsteht. Grewe wirkt sympathisch und man würde ihm gerne zur Seite stehen, um ihm die ein oder andere Last zu nehmen, die überhaupt nicht nötig ist.

Auch für die anderen Figuren gilt, dass eine ausreichende Darstellung vorgenommen wird. Der Fall liegt jedoch insofern anders, als dass man sich im Nachhinein nicht mehr sicher sein kann, wer vertrauenswürdig ist und wer nicht. Daher kann man nicht eindeutig sagen, ob man sich wirklich das richtige Bild einer Person gemacht hat oder nicht. Bei einigen ist schon im Vorfeld zu spüren, dass sie etwas verbergen, andere wiederum wirkten völlig harmlos. 


Aufmachung des Buches
Dieses Buch ist als Klappenbroschur im Knaus Verlag erschienen. Auf dem Cover sieht man eine männliche Person, mit dem Rücken zum Betrachter, die sich mit den Händen auf einer Fensterbank abstützt und aus dem Fenster schaut. Man könnte dies so interpretieren, dass es sich um Kurt Grewe handelt, der sich den Kopf ob der weiteren Ermittlungen zerbricht, die mehr und mehr ins Stocken geraten. Eine weitere Szene ist auf dem Cover zu finden, die sich im unteren Teil des Mantels der Figur abspielt. Hier wird ein Teil von rotem Licht beleuchtet. Zu sehen ist eine mit Bäumen und Häusern gesäumte Straße, auf der ein paar Autos stehen und eine Person, die scheinbar auf der Flucht ist. Möglicherweise handelt es sich hier auch um die Szene, die die andere Figur aus dem Fenster beobachten kann. Hier wären vielerlei Interpretationen möglich. Ein interessantes Cover, dass den Betrachter ohne Frage neugierig auf den Inhalt macht.


Fazit
„Keine Vergebung“ ist ein grandioser zweiter Band mit Kurt Grewe, der ohne Einschränkungen zu empfehlen ist und auch ohne Kenntnis des Vorgängers nachvollziehbar und verständlich.


5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Feindberührung