Smaller Default Larger

Es gibt sie, die perfekten Nachbarn. Mitten in der amerikanischen Vorstadtidylle schließen Mick, seine Frau Viola und die Kinder Freundschaft mit den neuen Nachbarn. Die Renders sind attraktiv, freundlich und großzügig. Und gefährlich. Sie hüten ein Geheimnis. Ein tödliches Geheimnis. Doch als Mick und seine Familie das merken, ist es fast zu spät. Sie sind in die Falle gegangen.

 

Boese Traeume 

Originaltitel: The People Next Door
Autor: Christopher Ransom
Übersetzer: Peter Friedrich
Verlag: Ullstein
Erschienen: 12. Juli 2013
ISBN: 978-3-548-28519-1
Seitenzahl: 496 Seiten

Hier geht's zur Leseprobe


Die Grundidee der Handlung
Mick Nash führt mit seiner Familie ein recht beschauliches und normales Vorstadtleben. Finanziell geht es ihnen zwar momentan nicht so gut, Mick glaubt aber daran, dass sich alles wieder einrenken wird. Alles ändert sich an dem Tag, an dem er beinahe ertrinkt. Wie durch ein Wunder überlebt Mick den Unfall, doch seitdem ist nichts mehr wie es mal war. Und die Nashs gelangen immer mehr zu der Überzeugung, dass die neuen Nachbarn ihre Finger im Spiel haben. Doch es will ihnen einfach nicht gelingen, sie zu fassen zu kriegen, bis es eigentlich schon zu spät ist ...

Christopher Ransom mischt Vergangenheit mit Gegenwart, Realität mit Fiktion, bis man gar nicht mehr weiß, wo einem der Kopf steht. Ein Verwirrspiel sondergleichen, bei dem man sich ständig fragen muss, auf welcher Seite man steht.


Stil und Sprache
Der Autor spielt gekonnt mit der Gegenwart und der Vergangenheit, um dem Leser die Möglichkeit zu geben, das Gesamtbild am Schluss auch tatsächlich erfassen zu können. Die Passagen der Gegenwart, die eindeutig überwiegen, werden aus der beobachtenden Perspektive erzählt. Wobei man sich keineswegs sicher sein kann, ob die Dinge gerade wirklich geschehen oder nur Wahnvorstellungen sind. Die Vergangenheit wird von einem Ich-Erzähler dargestellt, der zunächst unerkannt bleiben möchte. Es ist auch nicht unbedingt notwendig, seine Identität schon am Anfang zu kennen, vielmehr geht es um das, was er zu erzählen hat. Nur dadurch, dass beide Perspektiven parallel erzählt werden, ist es möglich, das große Ganze überhaupt zu verstehen. Trotz der zwischenzeitlichen Wechsel ergeben sich keine Stolpersteine im Lesefluss. Der Schreibstil bleibt durchgängig flüssig, so dass es ein Leichtes ist, dem Geschehen zu folgen.

Schon sehr früh wird mit Spannungselementen gearbeitet, um den Leser gleich an Ort und Stelle einzufangen. Allerdings werden sie zunächst sparsamer eingesetzt und steigern sich im weiteren Verlauf der Geschichte, damit ergibt sich ein eindrucksvoller Spannungsbogen. Dadurch, dass man oft nicht gleich weiß, ob gewisse Dinge wirklich passieren oder nur den Gedanken einer Person entspringen, wird man zunehmend nervöser und will der Sache unbedingt auf den Grund gehen. Geschickt setzt der Autor daraufhin auch Wendungen ein, die zwar schlussendlich logisch, aber dennoch nicht vorhersehbar waren.

Als Manko lässt sich nur bezeichnen, dass der Vorname von Micks Frau scheinbar im Nachhinein nochmal geändert wurde, dies aber nicht bei der Zusammenfassung auf der Buchrückseite berücksichtigt wurde. Außerdem gibt es auch eine offensichtliche Unstimmigkeit innerhalb des Geschehens. Wenn der Sohn der Familie auf der einen Seite seinen Blackberry aus der Tasche zieht, um auf der nächsten Seite auf sein IPhone zu schauen, ist das zwar nicht hochdramatisch, fällt aber auf.


Figuren
Im Fokus steht hier natürlich die Familie Nash, deren Mitglieder allesamt hinreichend dargestellt werden. Allerdings bleibt immer ein winziger Beigeschmack, man hat ständig das Gefühl, nicht alles zu erfahren. Wobei dies natürlich kein Verbrechen ist, schließlich hat jeder seine Geheimnisse, die lieber bewahrt werden wollen. Möglicherweise rührt dieses Gefühl aber auch nur daher, dass die Nashs ihrerseits den neuen Nachbarn mit Misstrauen begegnen. Den Beschreibungen der Personen wird nicht soviel Aufmerksamkeit zuteil, wie man es vielleicht gewohnt ist. Es ergibt sich erst im Laufe der Zeit ein Bild der einzelnen Charaktere, aufgrund verschiedener Handlungen und Aussagen.

Dies verhält sich bei den Nebenfiguren ähnlich, wenn auch nicht in einem solchen Maße wie bei den Protagonisten. Hier werden schon unterschiedliche Gewichtungen deutlich, um einzelne Personen voneinander abzugrenzen. Die Distanz, die sich durch dieses Vorgehen ergibt, schließt ein, dass eine Identifizierung mit Personen nicht möglich ist.


Aufmachung des Buches
Bei diesem Buch handelt es sich um ein Taschenbuch aus dem Ullstein Verlag. Das Cover im Allgemeinen ist recht dunkel, einzig ein bläulicher Schein erhellt die Szene. Zu sehen ist eine Person, die mit dem Rücken zum Betrachter in einem Waldstück steht und auf einen See hinausschaut. Durch den See wird direkt ein inhaltlicher Bezug hergestellt, da dieser ein ganz zentrales Element des Geschehens ist. Die Person wirft einen unnatürlich großen Schatten, der der ansonsten recht beschaulichen Szenerie in eine ungemütliche Atmosphäre gibt. Nichtsdestotrotz zieht das Cover den Betrachter an und macht neugierig auf den Inhalt.


Fazit
„Böse Träume“ ist ein Thriller, der jedem Leser eine Gänsehaut und die ein oder andere schlaflose Nacht beschert.


4 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Facebook-Seite

FB

Partnerprogramm

amazon

Mit einem Einkauf bei amazon über diesen Banner und die Links in unseren Rezensionen unterstützt du unsere Arbeit an der Leser-Welt. Vielen Dank dafür!

Für deinen Blog:

BlogLogo