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Kategorie: Krimis

Die Hochzeitsvorbereitungen von Erica Falck und Patrik Hedström werden von einer Mordserie überschattet. Die einzige Fährte: Neben den brutal zugerichteten Frauen findet sich eine Seite aus dem Märchen »Hänsel und Gretel«. Virtuos enthüllt Camilla Läckberg die Abgründe, die sich hinter den idyllischen Fassaden des schwedischen Städtchens Tanum auftun.

 

  Autor: Camilla Läckberg
Verlag: List
Erschienen: 04/2009
ISBN: 978-3471350126
Seitenzahl: 416 Seiten 


Die Grundidee der Handlung
Patrik Hedström bekommt eine neue Kollegin, Hanna Kruse. Direkt an ihrem ersten Arbeitstag werden die beiden zu einem Verkehrsunfall gerufen, eine Frau starb offenbar stark alkoholisiert am Steuer ihres Wagens. Da sie jedoch nach Aussage ihrer Familie niemals Alkohol getrunken hat, wird Patrik stutzig. Kurz danach geschieht ein weiterer Mord, diesmal an einer jungen Frau, die an einer „Big Brother“- Variante in der Kleinstadt Tanum teilgenommen hatte. Scheinbar verbindet nichts die beiden Todesfälle, aber nach und nach kommen Patrik und seine Kollegen einem Serienmörder auf die Spur.


Stil und Sprache
Zunächst ist anzumerken, dass Camilla Läckberg mit diesem Buch den Verlag und damit auch die Übersetzerin gewechselt hat. Das ist spürbar und nicht von Vorteil für die bisher so ansprechende „nordische“ Sprachmelodie. Die Dialoge wurden sehr dem deutschen Satzbau angeglichen und das Besondere fehlt mir dadurch ein bisschen. Trotzdem bleibt der leise Witz in vielen kleinen Nebenhandlungen erhalten und die Erzählweise ist flüssig und gut zu lesen. Es gibt wieder viele „Cliffhanger“ und auch die kursiv gedruckten Zwischenkapitel aus der Vergangenheit fehlen nicht, lassen allerdings diesmal keine tieferen Einblicke in die Psyche des Täters zu. Die Story ist gewohnt logisch konstruiert und schlüssig aufgebaut, wieder wusste ich bis zum überraschenden Schluss nicht, wer der Täter ist. Das macht Spaß!


Figuren
Patrik und Erica sind ein tolles Paar, in diesem Buch wird jedoch auch mehr auf Anna, Ericas Schwester, eingegangen, die zurzeit bei den beiden wohnt. Auch sie hat ihre Geschichte, die seit dem ersten Band immer mal wieder am Rande auftaucht, jetzt aber mehr Raum einnimmt. Schön ist, dass nicht, wie in vielen anderen Krimis üblich, die Ermittler kein Privatleben haben und man quasi nichts über sie erfährt, sondern alle handelnden Personen liebevoll mit einer Vita versehen werden und dem Leser mit der Zeit so richtig ans Herz wachsen können. Selbst der eigentlich unsympathische Chef der Polizeiwache bleibt einem dabei nicht fremd und man schafft es sogar, ein bisschen Mitleid mit ihm und seinen immer neuen Problemen zu haben. Er macht sich regelmäßig lächerlich und ist eigentlich eine richtige Witzfigur, aber man versteht ihn irgendwie trotzdem, einfach weil jeder einen solchen Menschen selber kennt. Hanna Kruse als neue Kollegin bleibt dagegen eher blass und etwas geheimnisvoll, da hätte man sicher mehr draus machen können.


Aufmachung des Buches
Es handelt sich um ein gebundenes Buch, auf dem Titel sieht man einen Waldboden und Beine und Füße eines Mädchens in Rot gehalten. Ein Zusammenhang zum Buchinhalt erschließt sich mir dabei nicht. Der Klappentext auf der Rückseite verrät meiner Meinung nach zuviel und führt den Leser in die Irre, da er den Buchinhalt mit falschem Schwerpunkt wiedergibt.


Fazit
Sicher nicht der beste Teil der Reihe, aber für „Fortsetzungsleser“ wie mich dennoch auf jeden Fall lesenswert, auch wenn ich der bisherigen Übersetzerin nachtrauere.


3 5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Die Eisprinzessin schläft
Band 2: Der Prediger von Fjällbacka
Band 3: Die Töchter der Kälte