Smaller Default Larger

Bei einem Unwetter an der Côte d'Azur begegnet Laura Bjely ihrem schlimmsten Alptraum. Ihr Freund Jan findet später nur noch ihr Smartphone – mit einem verstörenden Film im Speicher.
Kurz darauf wird in Berlin die Leiche von Jans Nachbarin entdeckt. Auf ihrer Stirn steht eine blutige Nachricht.
Allen Warnungen zum Trotz sucht Jan weiter nach Laura. Dabei stößt er auf einen Abgrund aus Wahnsinn und Bösartigkeit.

 

Der Schock 

Autor: Marc Raabe
Verlag: Ullstein
Erschienen: 10. Juni 2013
ISBN: 978-3-548-28524-5
Seitenzahl: 400 Seiten

Hier geht's zur Leseprobe


Die Grundidee der Handlung
Was als entspannender Trip nach Südfrankreich gedacht war, endet in einem nicht enden wollenden Alptraum. Es herrscht ein unbeschreibliches Unwetter, als Laura spurlos verschwindet. Jan kann nur noch ihr Smartphone finden, mit dem Laura kurz vor ihrem Verschwinden einen seltsamen Film  aufgenommen hat. Die Suche führt Jan zurück nach Berlin, wo das Grauen erst so richtig seinen Lauf nimmt. Er erhält zahlreiche Warnungen, die Verfolgung der Hinweise aufzugeben, doch er sucht immer weiter, ohne zu merken, in welcher Gefahr er selber schwebt ...

Es ist nicht immer alles so wie es scheint, das wird in diesem Buch sehr deutlich. Nach der Lektüre wird man sich mehr als einmal fragen, ob die Menschen, mit denen man sich umgibt, wirklich die sind, für die man sie hält.


Stil und Sprache
Das Geschehen, das aus der beobachtenden Perspektive geschildert wird, spielt hauptsächlich in der Gegenwart. Zunächst an der Côte d'Azur, später in Berlin. Der Prolog enthält eine Passage aus der Vergangenheit, die in manchen Kapiteln auch wieder eine Rolle spielt. Kurze Einwürfe dienen dazu, Hinweise auf den Täter zu geben, der sehr lange Zeit unerkannt bleibt. So erhält man allerdings allerlei Hintergrundinformationen, um das Puzzle später ohne Probleme zusammensetzen zu können. Die Wechsel der Zeiten werden nicht groß angekündigt, ergeben sich aber ohne Weiteres aus dem Zusammenhang, so dass es nicht zu Störungen des Leseflusses kommt.

Von vornherein wird Spannung aufgebaut, da das zentrale Ereignis, Lauras Verschwinden, schon sehr früh stattfindet. So gibt es keine lange Einleitung, wichtige Erklärungen, die der Autor dem Leser nahebringen will, werden im weiteren Verlauf immer wieder eingefügt. Im Gegensatz zu Jan, der versucht, Lauras Spur nicht zu verlieren, erfährt der Leser auf Grund der Perspektive immer wieder, wie es um sie steht. Dennoch lässt sich nicht genau abschätzen, in welche Richtung das Ganze gehen wird und auf welche Ereignisse man sich noch gefasst machen muss. Demnach wird nichts vorweggenommen, so dass die Spannung sich kontinuierlich aufbauen kann.

Immer wieder wird der Leser mit Wendungen konfrontiert, die drohen, ihn aus der Bahn zu werfen. Kaum meint man die Hinweise richtig gedeutet zu haben, kommt schon die nächste Überraschung um die Ecke, die so gar nicht in die erdachte Lösung passen will. Das Geschehen ist kaum bis gar nicht vorhersehbar, erst ganz am Schluss bringt die Auflösung erschreckende Erkenntnisse, die einen nicht so schnell wieder loslassen werden.


Figuren
Hier gibt es im Grunde drei Hauptfiguren, die gleichgewichtig behandelt werden. Jan, Laura und der Unbekannte, der mit Lauras Verschwinden zu tun hat. Sie alle sind komplett gegensätzliche Charaktere, deren Eigenschaften meist nur angerissen, denn primär geht es hier um das Geschehen an sich anstatt um die Darstellung der Figuren. Dennoch lässt sich natürlich einiges aus deren Verhalten ableiten, so dass sich ein gutes Gesamtbild ergibt, das eben gerade auch die Unterschiede deutlich macht und die Personen voneinander abgrenzt.

Ebenso verhält es sich bei den Nebenfiguren, denen im Gegensatz zu den Protagonisten nur nicht soviel Raum gegeben wird, um sich selbst darzustellen. Zum Buch passt dieses Verfahren sehr gut, da man so nicht von langatmigen Beschreibungen abgelenkt wird, sondern sich mehr auf das Wesentliche konzentrieren kann und eher nebenbei Einblicke in die Charaktereigenschaften erhält.


Aufmachung des Buches
Bei dem Buch handelt es sich um ein Taschenbuch aus dem Ullstein Verlag. Auf dem Cover ist das Gesicht einer Frau in schwarz weiß zu sehen, deren Augenpartie von einem weißen Tuch verdeckt wird. Quer über dieses Tuch zieht sich ein roter Streifen, der sofort an Blut erinnert, genau auf der Höhe, an der man ihre Augen vermutet. Die rechte Seite des Covers scheint mehr in Mitleidenschaft gezogen worden zu sein, als hätte jemand einer Fotografie, oder der Person, Schnitte zugefügt. Da das Rot die einzige Farbgebung des Titelbildes ist, wird die Aufmerksamkeit schnell auf das Buch gezogen, wodurch sofort Neugierde entsteht.


Fazit
Eine verwirrende, spannungsgeladene Geschichte, die mit zahlreichen Überraschungen aufwartet und den Leser von der ersten bis zur letzten Seite mitreißt.


5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Facebook-Seite

FB

Partnerprogramm

amazon

Mit einem Einkauf bei amazon über diesen Banner und die Links in unseren Rezensionen unterstützt du unsere Arbeit an der Leser-Welt. Vielen Dank dafür!

Für deinen Blog:

BlogLogo