Smaller Default Larger

Nachdem Anna sich dem Geheimbund der Zeitwächter angeschlossen hat, lässt das nächste Abenteuer nicht lange auf sich warten. Mitten in ihrer Abiturprüfung ereilt sie eine Schreckensnachricht aus Paris: Sebastiano ist verschollen – und zwar im 17. Jahrhundert! Anna begibt sich auf eine gefährliche Reise und findet ihren Freund tatsächlich in Paris wieder. Doch es gibt ein neues Problem: Es hält sich für einen Musketier und hat keine Ahnung, wer Anna ist. Schafft sie es, seinem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen?

 

Zeitenzauber 2 

Autor: Eva Völler
Verlag: Baumhaus
Erschienen: März 2013
ISBN: 978-3833901683
Seitenzahl: 318 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Anna hat ihre erste Zeitreise gut überstanden und ist selbst ein Zeitwächter geworden. Gemeinsam mit ihrem Freund Sebastiano sorgt sie nun dafür, dass das Gefüge der Vergangenheit stabil bleibt. Doch dann verschwindet Sebastiano im historischen Paris und Anna wird ihm hinterher geschickt, um ihn und seine Mission zu retten. An sich ganz einfach, leider kennt Anna sich jedoch kein bisschen in Paris aus und trauen kann sie keinem. Nicht einmal ihrem Freund Sebastiano selbst, denn der ist ein Musketier und arbeitet für den Feind …

Ebenso wie im ersten Teil ihrer Zeitenzauber-Reihe gelingt es Eva Völler sehr gut, Vergangenheit und Gegenwart zu verweben. Beide Zeiten beschreibt sie überzeugend und dank guter Recherche detailliert. Diesmal entführt sie den Leser in das Paris der Musketiere, eine spannende und faszinierende Zeit. Zum vollständigen Verständnis der Geschichte sollte man „Die magische Gondel“ gelesen haben. Zwar gibt es ein paar Hinweise zur „Orientierung“ in Annas Welt, aber ohne das Vorwissen wäre man sicher so manches Mal überfordert.


Stil und Sprache
Auch im zweiten Band erzählt Anna ihre Geschichte selbst in der ersten Person. Der Schreibstil von Eva Völler passt gut zu dem sympathischen Mädchen und liest sich durchgängig sehr angenehm. Mit wenigen Sätzen ruft die Autorin die Handlung vom ersten Teil wieder in Erinnerung und schafft es, alle nötigen Fakten so geschickt einzubinden, dass man sich nicht langweilt und schnell wieder in die Handlung reinkommt. Leider braucht diese aber einiges an Anlauf. Zwar geht Sebastiano recht schnell verloren, aber dann passiert lange nichts Weltbewegendes. Anna reist nach Paris und erkundet die Stadt. Zum Glück ist ihre Erkundung der historischen Stadt recht interessant und auch die politischen Verstrickungen der Zeit, die man aus diversen Musketier-Filmen kennt, faszinieren den Leser. Jedoch erscheinen einige Schlenker der Handlung unnötig und ziehen die Seiten bis zur Eskalation des Konflikts ein wenig in die Länge. Auch die sprachliche Gestaltung wirkt da manchmal mehr wie ein gut geschriebenes Geschichtsbuch als wie ein Jugendroman. Sobald dann mehr Treffen zwischen Anna und Sebastiano stattfinden, nimmt die Handlung zum Glück Fahrt auf und kann anschließend bis zur letzten Seite fesseln. Die Lösung des Konflikts ist schließlich überraschend und spannend zugleich. Wie beim ersten Band auch ist die Handlung an sich damit abgeschlossen, gleichzeitig bleiben aber genügend Fragen offen, dass man auf einen weiteren Band hoffen kann.


Figuren
Die Hauptrolle spielt auch im zweiten Band wieder Anna. Sie ist mittlerweile selbst eine Zeitwächterin geworden und normalerweise schon recht routiniert auf ihren Reisen in die Vergangenheit. Die Mission dieses Buches ist jedoch etwas Besonderes, denn sie muss Sebastiano retten statt sich auf ihn verlassen zu können und außerdem verschlägt es sie in eine völlig neue Stadt und Zeit. In der Not zeigt sie wieder, was für eine willensstarke Persönlichkeit sie ist und kämpft sich gegen jedwede Wahrscheinlichkeit durch die politischen Wirren der Zeit. Sie geht dabei weniger panisch und deutlich organisierter an die Aufgabe heran als im ersten Band, man merkt, dass sie langsam erwachsen wird.

Neben Anna tauchen weitere Charaktere auf, die man bereits kennt. Die Alten wie Jose bleiben auch hier wieder stark im Hintergrund. Deutlich mehr Platz nimmt da Sebastiano ein, allerdings nicht so, wie wir es gewohnt sind. Er hat sein Gedächtnis verloren und lebt nun ganz im vergangenen Paris. Wirklich sympathisch wirkt er dabei nicht, aber immer mal wieder scheint kurz der junge Mann durch, der Anna liebt. Seine langsam wachsenden Zweifel und besonders seine kalte Seite vorher wurden sehr glaubwürdig dargestellt und das Wiedererkennen dann zum Glück nicht zu kitschig.

Neben den Zeitreisenden spielen auch wieder einige Persönlichkeiten der Vergangenheit bedeutende Rollen. Die historisch tatsächlich belegten waren sehr gut getroffen, die rein fiktiven überzeugen vor allem durch ihre schrulligen Eigenheiten. Sei es die Diva vom Theater mit den speziellen Vorlieben oder der draufgängerische Musketier. Sie alle wirken sehr lebensecht und ebenso wie Anna ist man ziemlich traurig, wenn man sie schließlich zurück lassen muss.


Aufmachung des Buches
Ebenso wie der erste Zeitenzauber-Teil erschien „Die goldene Brücke“ als Hardcover mit Schutzumschlag im Baumhaus Verlag. Der Schutzumschlag hat eine samtige Oberfläche und zeigt Anna und Sebastiano auf der namensgebenden Brücke in Paris. Im Inneren setzen sich die hübschen Zeichnungen fort, so ist jede Seitenzahl von einer Laterne umgeben und die Abschnittsanfänge sind ebenfalls mit Bildern verziert. Die Gestaltung ist ebenso liebevoll und wunderschön wie beim ersten Band.


Fazit
Eva Völler beweist mit „Zeitenzauber – Die goldene Brücke“ einmal mehr, dass sie den Leser begeistern kann. Annas Geschichte geht interessant weiter, der Leser kann sich wieder wunderbar in eine ferne Epoche träumen und trotz der kleinen Schwächen zum Anfang des Buches wird man sehr gut unterhalten und kann den hoffentlich bald erscheinenden dritten Teil kaum erwarten.


4 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Die magische Gondel

Facebook-Seite

FB

Partnerprogramm

amazon

Mit einem Einkauf bei amazon über diesen Banner und die Links in unseren Rezensionen unterstützt du unsere Arbeit an der Leser-Welt. Vielen Dank dafür!

Für deinen Blog:

BlogLogo