Voyeur erwünscht
Student Tatsuhiko ist neu an einer Kunstschule in Tokyo. Als er in seiner Wohnung ein Loch in der Wand entdeckt, durch das er seine hemmungslose Nachbarin beobachten kann, beginnt für ihn das wahre Studentenleben. Mit einem Foto, das die beiden in einer verfänglichen Situation zeigt, wird Tatsuhiko fortan von seiner Nachbarin erpresst und zu intriganten Voyeur-Spielchen genötigt. Und er soll nicht der einzige Mitspieler bleiben …
Die Grundidee der Handlung
Tatsuhiko ist in eine Studentenwohnung in Tokyo gezogen, als er entdeckt, dass er durch ein Loch in der Wand seine enthemmte Nachbarin Emiro beobachten kann – und von ihr beobachtet wird! Sie schafft es nicht nur, ihn schnell mit einem peinlichen Foto zu erpressen, sondern weiß ihn auch sonst in ein Netz raffinierter kleiner Intrigen einzuspinnen. Ihre Forderung: beide beobachten sich abwechselnd durch das Loch. Als dann noch die hübsche Yuri Tatsuhiko verführen möchte, gewinnen Emiros voyeuristische Spielchen an zusätzlicher Brisanz …
Wakoh Honna verblüfft den Leser mit einer freizügigen Geschichte rund um Sexualität und Voyeurismus, Intrigen, aber auch heimlicher und offener Gefühle. Fast tut einem Tatsuhiko schon leid, dem es nicht gelingen mag, sich von Emiro zu lösen, begehrt er doch ein anderes Mädchen. Und doch verspricht die humorvolle Szenerie mit den vielen Anspielungen nicht nur Unterhaltung, sondern auch prickelnde Erotik.
Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Die Mangaka lässt den Leser nicht lange warten und begrüßt ihn schon sehr früh mit erotischen Szenen, als sich Tatsuhikos Nachbarin im Studentenwohnheim direkt vor einem Loch in der Wand selbst befriedigt. Die Art der Darstellung ist eindeutig, wenngleich zunächst auch noch zurückhaltend in der Offenheit, so doch voller Anspielungen. Schon im Vorblatt zu Kapitel 2 präsentiert sich die mysteriöse Nachbarin dann vollständig entkleidet.
Emiro Ikuno wirkt auf den ersten Blick wie ein süßes, schüchternes und hilfloses Mädchen mit ihren großen Kulleraugen und schön gezeichneten Kurven. Ein verzückendes Lächeln und rosig anlaufende Wangen unterstreichen zudem das Eindruck eines verlegenen Teens. Ihre dünne Kleidung, durch die Wakoh Honna die Form ihrer Brüste in allen Einzelheiten heraus zeichnet, zeigen jedoch ein anderes Bild, denn dass Emiro tatsächlich eher durchtrieben und hemmungslos ist, zeigt sich schon früh. Sie spielt bewusst mit ihren Reizen, um Tatsuhiko immer wieder neu in Verlegenheit zu bringen. Doch damit ist sie nicht die einzige, denn auch die hübsche Yuri Kotobini – ebenfalls mit großen Kulleraugen, aber langem schwarzem Haar – ist an Tatsuhiko interessiert, und bringt ihn mächtig in Bedrängnis. In seiner Wohnung kommen sich beide dann sehr schnell nahe. Dabei fallen die Sexszenen recht explizit aus und sind ziemlich offen gezeichnet, bei Tatsuhikos Männlichkeit verzichtet die Mangaka aber zugunsten einer nur als heller Schemen umrissenen Form auf genauere Details.
Das Frauenbild in diesem Manga ist insgesamt auf erotischen Flair abgestimmt: egal ob Mitstudierende oder die Lehrerin Honnami, sie alle haben toll geformte Körper, die von entsprechender Bekleidung betont werden, und überwiegend üppiger Brüste – nicht untypisch für die japanische Zeichenkunst.
Auch die männlichen Charaktere fallen überwiegend attraktiv aus. Yoneyama ist der Inbegriff eines coolen und immer nach Mädchen Ausschau haltenden Studenten, stets positiv und in Feierlaune. Dementsprechend oft strahlt sein Gesicht förmlich vor Freude oder Schabernack. Ganz anders Horii – ein Schönling durch und durch, aber doch kann er eine finstere Seite nicht ganz verbergen. Tatsuhiko hingegen ist ein durchschnittlicher Student. Während seine Pupillen deutlich kleiner ausfallen als bei den weiblichen Charakteren, spiegelt sein Gesicht die gesamte Palette der Emotionen wieder, von Freude über Erregung bis hin zu Verzweiflung und Wut.
Die verschiedenen Abschnitte dieser Geschichte spielen an der Hochschule, in der Stadt oder in dem Wohnhaus, in dem Tatsuhiko wohnt, und bettet die direkte Umgebung nicht selten in die Bildhintergründe ein. Diese sind dann sehr detailreich und exakt gezeichnet. Bei der Panelanordnung und der Schriftgestaltung in den Sprechblasen gibt es keine Überraschungen, die Handlungs- und Geräuschworte sind als kleine Texte in die Bilder integriert.
Aufmachung des Manga
Passend zu den Inhalten und der Altersempfehlung des Verlags wird das Taschenbuch im üblichen Manga-Format, das sich von rechts nach links liest und in Schwarzweiß gedruckt wird, eingeschweißt verkauft. Zum Abschluss findet sich noch ein kurzer Bonusmanga sowie einige knappe Infos zu Emiro Ikuno.
Fazit
Der Auftakt zu Heimliche Blicke steht nicht nur für prickelnde Erotik, sondern auch für eine freche Story. Dazu passt der offenzügige wie bestechende Zeichenstil von Wakoh Honna ganz hervorragend.
Hinweise
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