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Wenn alles um dich herum in Trümmern liegt – wofür lohnt es sich zu leben?

Die Stadt ist von der Außenwelt abgeschnitten, ganze Straßenzüge liegen in Ruinen. Der Regent feiert wilde Feste, während die Bevölkerung von einer schrecklichen Seuche dahingerafft wird. Nur eine kleine Oberschicht kann sich durch kostbare Masken vor der Krankheit schützen. So auch die junge Araby. Doch unter der Last einer großen Schuld sucht sie Vergessen in den Nachtclubs der Reichen. Dort begegnet ihr der faszinierende, verführerische William. Und Elliot, tollkühn, ein Revolutionär. Beide werben um Araby. Und sie muss sich entscheiden, ob sie sich dem Leben stellen und kämpfen will. Um ihre Liebe. Um Vergebung um ihre Schuld. Und um die Zukunft …

 

Die Stadt des roten Todes 

Originaltitel: Masque of the Red Death
Autor: Bethany Griffin
Übersetzer: Andrea Brandl
Verlag: Goldmann
Erschienen: 19.11.2012
ISBN: 978-3442478194
Seitenzahl: 344 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Gemeinsam mit ihrer Freundin April geht Araby mehrmals in der Woche zum „Debauchery Club“. Sie sehnt sich nicht nur aufgrund des gutaussehenden William, der dort arbeitet, danach, sondern auch, weil sie dort das Vergessen findet. Doch in einer Stadt, in der die Reichen sich Schutz vor der Seuche in Form von Masken kaufen können und die Armen zum Sterben verurteilt sind, muss mit einer Revolution gerechnet werden. Als Araby die Möglichkeit bekommt, aktiv etwas an den Umständen zu verändern, greift sie danach. Dabei gerät sie jedoch mitten in einen Machtkampf, der ihr den Boden unter den Füßen wegreißt. Wird Araby ihre selbstzerstörerische Art überwinden können? Oder werden die Wahrheiten, die enthüllt werden, mehr sein, als sie ertragen kann?

Überzeugende Figuren und ein interessanter Plot bilden gemeinsam eine Mischung, die sich aufgrund des ungewöhnlichen Settings von anderen Büchern abhebt.


Stil und Sprache
Geschrieben in der Gegenwart, in der ersten Person aus Arabys Sicht, entführt die Autorin den Leser in eine andere Welt. Informationen über diese Welt werden dem Leser dabei nur Stück für Stück gegeben, so dass man zunächst ein wenig im Dunkeln tappt und nicht gleich alles begreift. Es fällt schwer, sich die Masken vorzustellen und deren Funktionsweise wird nicht sehr genau erklärt. Zugleich wird jedoch automatisch auch Spannung erzeugt. Man fragt sich, wie die Seuche ausgebrochen ist und wieso Arabys Beziehung zu ihren Eltern so angespannt ist. Einige der Fragen, die dabei aufkommen, werden erst gegen Ende des Buches geklärt.

Das Setting ist mittelalterlich, zugleich jedoch auch nicht. Kurze Kleidung ist in Mode, da man nur so sehen kann, ob sich nicht jemand infiziert hat. Da die Pferde alle an der Seuche gestorben sind, werden Dampfkutschen als Fortbewegungsmittel verwendet – zumindest von den Reichen.
Gleich zu Beginn des Buches wird eine düstere Atmosphäre heraufbeschwört, die auch während dem Rest der Geschichte erhalten bleibt. Unter anderem liegt das an der bildhaften Sprache der Autorin, aber vor allem auch an Araby, deren Gefühle der Verzweiflung und Leere sehr überzeugend dargestellt werden.
Die Handlung ist sehr unvorhersehbar, genauso wie man nicht abschätzen kann, ob Araby mit Elliott oder William zusammen kommen wird. Solche und andere Fragen bleiben am Ende unbeantwortet, sodass man auf den nächsten Band gespannt sein darf.


Figuren
Araby ist die Tochter des berühmten Wissenschaftlers, der die Masken erfunden hat, welche vor einer Ansteckung mit der Seuche schützen. Sie lebt nun ein Leben im Luxus, doch das bedeutet ihr alles nichts. Vor Jahren ist ihr Zwillingsbruder gestorben und sie gibt sich selbst die Schuld dafür. Sie versinkt in Depressionen und erlaubt sich nichts anderes. Sie hat das Gefühl, von ihren Eltern kaum beachtet zu werden und dass diese wünschten, an ihrer Stelle würde ihr Bruder noch leben. All das macht sie zu einer dreidimensionalen Protagonistin, in die man sich gut hineinversetzen kann.

William und Elliott sind beide geheimnisvoll und schwerer durchschaubar. Während William im Club arbeitet, ist Elliott der Neffe des Prinzen – die beiden stellen also extreme Gegensätze dar.  Elliott warnt Araby davor, ihm zu vertrauen, doch zugleich scheint sie ihm wirklich was zu bedeuten. Und auch William scheint Gefühle für Araby zu hegen.
Bei den beiden handelt es sich um komplexe Charaktere, die man nicht als flach bezeichnen kann. Gleiches gilt für die Nebenfiguren, die die Autorin nicht vernachlässigt hat.


Aufmachung des Buches
Auf dem Cover der Klappenbroschur ist eine Frau zu sehen, die dem Betrachter den Rücken zugekehrt hat. Sie trägt ein rotes Kleid, das den Rücken frei lässt, wodurch ein Tattoo in Form einer Feder auf ihrem Schulterblatt sichtbar wird. Auf dem Cover werden die Farben grau und rot kontrastiert; einerseits im wolkenbehangenen Himmel und der farblosen Stadt, der die Frau sich gegenüber sieht, andererseits in der Frau selbst. Dadurch entsteht eine düstere Atmosphäre, die auch im Buch heraufbeschworen wird. Zwar wird nichts von einem Tattoo erwähnt, dennoch ist das Cover in der Lage, die Stimmung im Buch perfekt zu spiegeln, weswegen es gut dazu passt.


Fazit
Ein flüssig zu lesendes Buch mit einer komplexen Handlung, in der der Tod nur einen Atemzug entfernt lauern kann. Empfehlenswert!


4 5 Sterne


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