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Dirk Pitt wollte in Istanbul eigentlich nur Urlaub machen – und gerät in einen Sumpf aus tödlichen Intrigen, Geheimdienstverschwörungen und Verrat. Denn der skrupellose Politiker Battal hat Terroristen angeheuert, die Schrecken und Panik in der Türkei verbreiten, damit er mit seinen Hassparolen die nächsten Wahlen für sich entscheiden kann. Nur Dirk Pitt kann Battals mörderischen Plan noch stoppen, bevor der die ganz Welt in Brand steckt. Doch zunächst muss er ein Rätsel aus fernster Vergangenheit lösen ...

 

Wuestenfeuer 

Originaltitel: Crescent Dawn
Autor: Clive Cussler, Dirk Cussler
Übersetzer: Michael Kubiak
Verlag: Blanvalet
Erschienen: 15. April 2013
ISBN: 978-3-442-37755-8
Seitenzahl: 544 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Dirk Pitt und seine Frau Loren besuchen nachts mit einem Professor den Topkapi-Palast in Istanbul, als Verbrecher das Gebäude stürmen und einige Artefakte stehlen. Als Dirk sich einmischt, nehmen die Diebe Loren als Geisel mit, was den Zorn und Jägerinstinkt von Dirk heftig ausbrechen lässt. Die improvisierte Befreiungsaktion gelingt und sogar einen Teil der Beute können sie den Übeltätern entreißen. Doch nun sind sie ins Visier der Verbrecher geraten und werden verfolgt. Kurz darauf werden weitere Anschläge in verschiedenen Ländern auf Moscheen und jüdische Einrichtungen verübt. Dirk Pitt gerät mitten in tödliche Intrigen und Verrat und muss einige Abenteuer bestehen, bis er der Sache auf Grund gehen kann ...

Rund 5 Jahre sind seit dem letzten Abenteuer-Roman mit Dirk Pitt vergangen und leider bin ich etwas enttäuscht. Die Handlung schleppt sich zeitweise dahin, viele Hintergrundinformationen über Zusammenhänge aus der Vergangenheit hemmen den Lesefluss. Es ist zwar teilweise recht interessant, welchen realen Ursprung ein Gebäude, Schiffe und Fahrzeuge haben oder politische Hintergründe, es lenkt aber zeitweise übermäßig ab und man wähnt sich fast in einem Sach- oder Geschichtsbuch. Das nimmt einiges von der Spannung, schade, da wäre weniger manchmal mehr gewesen.


Stil und Sprache
Der Prolog reicht diesmal in graue Vorzeiten ins Jahr 327 v.Chr. zurück, der über ein kurzes Seegefecht berichtet. Eines der darin verwickelten Schiffe hatte eine Fracht geladen, die für die gesamte nachfolgende Geschichte von großer Wichtigkeit ist. Der nächste Abschnitt im Prolog führt den Leser kurz in den ersten Weltkrieg zu einem Ereignis, das für den zweiten Handlungsstrang die Grundlage bildet.

Wie schon der Prolog ist der gesamte Roman in verschiedenen Handlungssträngen verwoben, jeweils einer mit Dirk Pitt sen., Dirk Pitt jun. und Summer Pitt. Lange Zeit ist nicht klar, dass zwei davon zum gleichen Ursprung führen, was mir auch erst nach dem Revue passieren wirklich bewusst geworden ist. Einige Szenen fand ich zudem verwirrend, ich konnte der Handlung nicht immer problemlos folgen, weil einfach zu viele Bösewichte, Schauplätze und Teams eingeflochten wurden. Und wenn die beiden Dirks aufeinander treffen und in Gesprächen mit Drittpersonen die direkte Rede verwendet wird, muss der Leser anhand der Unterhaltung und dem Zusammenhang selbst herausfinden, ob nun Dirk sen. oder jun. die angesprochene Person ist.

Wenn man die zahlreichen Erklärungen und Hintergrundinformationen außer Acht lässt, wird die Spannung zuerst langsam aufgebaut und kontinuierlich gesteigert. Da an drei verschiedenen Fronten Konfrontationen, Befreiungsmissionen gemeistert und Anschläge verhindert werden müssen, gibt es zahlreiche Höhepunkte. Aber auch da muss ich leider sagen, dass diese nicht alle restlos überzeugen. Skrupellos werden Feinde vernichtet, Geiseln erschossen oder erdrosselt, aber wenn ein Protagonist aus den Reihen der Guten gefangen genommen wird, kann dieser ja nicht einfach so sterben. Die Feinde werden dann übermäßig nachlässig, sodass der Leser nur noch den Kopf schütteln kann, ob der einfachen Befreiung und Verhinderung der sorgfältig und von langer Hand geplanten Tat.


Figuren
Dirk Pitt, inzwischen Chef der NUMA, hat sich wieder mal eine Auszeit vom Bürojob gegönnt und selbst eine Mission übernommen. Eigentlich mehr eine Freizeitreise, würde Dirk und Al Giordino nicht ausgerechnet auf ein versunkenes Schiff stoßen, dessen Geheimnisse eine Flut von Geschehnissen auslösen. Zu Beginn des Buches, vor allem im Beisein seiner Frau Loren, hat mich Dirk Pitt nicht restlos überzeugt. Erst als Loren zurück in die Staaten und buchmäßig in die Versenkung entschwunden ist, hat die Figur von Pitt wieder zur alten Größe gefunden. Zusammen mit Al Giordino muss er mit Mut und Einfallsreichtum brenzlige Situationen überstehen. Ich hätte gerne mehr von Al gesehen sprich gelesen, denn die witzigen Dialoge und sarkastischen Bemerkungen zwischen den beiden waren eher zu kurz. Auch Dirk Pitt jun. und seine Schwester Summer sind im Dienste der NUMA unterwegs und haben beide größere Nebenrollen, sprich eigene Handlungsstränge. Pitt jun. ist als Schiffsingenieur an einer Bergung von Schriftrollen in unterirdischen Höhlen beteiligt und lernt dadurch Sophie kennen, die als Agentin Grabräuber und den Handel mit gestohlenen Artefakten aufspürt. Summer Pitt überzeugt in ihrer Rolle, in der sie Julie, einer Historikerin, die eine Biografie über eine Persönlichkeit aus dem ersten Weltkrieg erstellt, auf der Suche nach der Wahrheit begleitet.

Die Bösewichte sind zahlreich in verschiedenen, voneinander mehr oder weniger unabhängigen Gruppen vorhanden, wirken aber im Ganzen gesehen eher etwas blass. Die überaus reichen Geschwister Ozden und Maria Celik haben weitreichende Pläne, die ihrer Familie vor Generationen entrissene Macht wieder zu erlangen. Ozden ist dabei besonders skrupellos und Fehler werden selten toleriert. Ausnahmsweise wird bei den beiden die Vergangenheit nur andeutungsweise offenbart und so bleiben ihre Beweggründe aber auch die differenzierten Gefühle etwas auf der Strecke. Der im Klappentext erwähnte Battal ist eher eine Marionette. Die anderen Bösewichte sind oft nur gemietete Handlanger, die kommen und gehen.


Aufmachung des Buches
Das dicke Taschenbuch ist im Blanvalet Verlag erschienen und zeigt ein ansprechendes Cover, das mir gut gefällt. Das abgebildete Unterseeboot könnte durchaus der häufig vorkommende Prototyp aus dem Roman sein. Der Schriftzug „Clive Cussler" ist als deutliches Relief abgedruckt. Die Geschichte selbst ist aufgeteilt in einen Prolog, vier Hauptteile und einen Epilog, jeder Teil mit Hauptüberschrift und einer seitengroßen Bilddarstellung in schwarz/weiß versehen. Auch die einzelnen Kapitel sind teilweise mit Titel beschriftet, meist eine Orts- und Zeitangabe.


Fazit
Endlich wieder ein Roman mit Dirk Pitt als Hauptfigur, der zwar langsam in die Jahre gekommen ist, jedoch noch immer überzeugen kann. Die Handlung selbst und die teilweise schleppende Umsetzung kann es leider nicht restlos. Da wurden zu viele Hintergrundinformationen, Schauplätze und Bösewichte eingebaut. Ein Fan wird das Buch sicher lesen wollen, als Einstieg in die Serie jedoch nicht zu empfehlen, da gibt es weitaus Besseres aus der Feder von Clive Cussler.


3 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 16: Im Zeichen der Wikinger
Band 17: Die Troja-Mission
Band 18: Geheimcode Makaze
Band 19: Der Fluch des Khan
Band 20: Polarsturm

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