Blanche stehen schwere Zeiten bevor. Erst wird sie von Beliar verlassen, dem Dämon, der sie gerettet hat – und den sie liebt.
Dann steht ihr Erzfeind Zoey von den Toten auf, während sie immer tiefer in den Mafiakrieg von Paris hineingezogen wird. In einer Hetzjagd gegen die Zeit sucht sie nach einem Weg, Beliar ausfindig zu machen, und gleichzeitig diejenigen, die ihr lieb und teuer sind, aus Saetans Fängen zu befreien.
Ausgerechnet in dieser Situation holt der Teufel zum finalen Schlag aus, um sie endgültig zu vernichten. Blanche muss sich entscheiden. Wem gehört ihre Loyalität? Wem kann sie vertrauen? Und wie weit wird sie für die Liebe ihres Lebens gehen.
Autor: Jane Christo |
Die Grundidee der Handlung
Die Welt um Blanche herum gerät immer stärker aus den Fugen. Die Trennung von Beliar, der sie von einem Moment auf den anderen verlassen hat, macht ihr stärker zu schaffen, als sie geahnt hätte, sie leidet unter ihren ungewohnten Gefühlen, während ihr Dämonen und die Polizei auf den Fersen kleben und sie jagen. Gleichzeitig holt Saetan zum Finalschlag aus und Blanche, die Engel und die verbündeten Dämonen wissen, dass sie nur eine einzige Chance haben, um ihn zu stoppen.
Der dritte Teil von Blanche ist ein würdiger und runder Abschluss der Trilogie. Zum Schluss fügt sich alles gut zusammen und auch die meisten aufgeworfenen Fragen werden zufriedenstellend beantwortet. Der Band schließt nahtlos an den zweiten Band an und führt die Probleme, die sich in Blanches Umfeld durch die Vorkommnisse in den Vorgängerbänden und durch die deutlich zutage tretenden Gefühle von Blanche und den anderen Figuren ergeben, konsequent weiter.
Stil und Sprache
Wie bereits die Vorgängerbände ist der Roman in der dritten Person geschrieben und zeigt gleich zu Beginn, wie es Blanche nach Beliars Verschwinden ergeht. Das Gefühlswirrwarr, die Selbstzweifel und der Kummer der Hauptperson wurde gut und realistisch dargestellt. Wie schon in den anderen beiden Büchern lebt die Geschichte von der unkomplizierten und flapsigen Schreibweise und den gut ausgearbeiteten Figuren. Auch Blanches Freundin Nella bekommt in diesem Band viel Aufmerksamkeit und es ist schön erkennbar, wie sowohl Blanche als auch Nella an der schwierigen Situation, in die sie geraten, wachsen. Das lässt sie sehr sympathisch erscheinen und man lebt und zittert gerne mit den beiden mit.
Blanches respektlose Flapsigkeit gegenüber allen anderen Personen ist größtenteils geblieben, allerdings zeigt sie jetzt auch ab und zu eine verborgene, etwas weichere Seite von sich und genau das lässt sie umso sympathischer und „menschlicher“ erscheinen. Wie im Vorgängerband wurde auch hier den Gefühlen der Protagonisten besonders viel Raum gelassen, sodass sie sich glaubhaft und gut nachvollziehbar weiterentwickeln können. Doch auch die Spannung kommt nicht zu kurz und die unkomplizierte und flotte Schreibweise wird die Leser sehr ansprechen können. Als Blanches weichere Seite zum Vorschein kommt und Nella langsam aus ihrer Unsicherheit und ihren "Kinderschuhen" herauswächst, haben diese Weiterentwicklungen allerdings Folgen. Die fallen den Protagonisten jedoch erst so richtig auf, als sie durch ihre eigene Unachtsamkeit in sehr gefährliche Situationen geraten. Dumme Sache, denn Paris ist inzwischen zu einem Hexenkessel mutiert, der jede Minute hochgehen kann.
In einigen Rückblenden und Erklärungen wird der Leser immer wieder auf den „Neuesten“ Stand gebracht, sodass er trotz des Chaos in der Geschichte der Handlung gut und leicht folgen kann.
Auch Beliar kämpft mit seinen Dämonen, bis er mit sich ins Reine kommt und handlungsfähig ist.
Auf die erotischen Szenen wurde nicht allzuviel Wert gelegt. Sie sind zwar vorhanden, nehmen aber weder besonders viel Raum in der Geschichte ein, noch sind sie sehr abwechslungsreich gestaltet, was aber in diesm Fall nicht wirklich stört.
Viele offene Fragen aus den Vorgängerbänden Buch finden hier ihre Antwort und der logische Schluss rundet die Story gut ab.
Die Actionszenen sind - wie schon in den Vorgängerbänden - spannend und flott geschrieben, wirken jedoch nicht immer ganz glaubwürdig, trotz Berücksichtigung der besonderen Kräfte, die den Protagonisten zur Verfügung stehen und den speziellen Regeln, die in manchen Szenen herrschen. Zu diesem Eindruck tragen auch die, in diesen Situationen nicht immer ganz nachvollziehbaren Handlungen der Figuren bei.
Der abwechslungsreiche und flotte Schreibstil der Autorin hält die Geschichte bis zum Ende hin spannend und bildet somit einen wirklich gelungenen Abschluss der Trilogie.
Figuren
Die Protagonisten sind durch die Situation, in der sie sich befinden und die Verantwortung, die sie wahrnehmen und tragen, gut motiviert, plastisch ausgearbeitet und – bis auf den Bösewicht natürlich – sympathisch einfühlsam dargestellt. Sie charakterisieren sich laufend durch ihre Taten, ihre Gefühle und Entscheidungen selbst und haben in der Geschichte Platz genug, um sich glaubwürdig weiterzuentwickeln und emotional zu wachsen. So kann sich der Leser gut in die Figuren einfühlen und mit ihnen lachen und leiden, während er sie auf ihrem Abenteuer begleitet.
Auch die Nebenfiguren wurden mit ein paar Worten eingeführt und danach hauptsächlich durch ihre Taten charakterisiert. Das sorgt für eine lebendige und abwechslungsreiche Geschichte, da die ganze Gefühlspalette von Hass, Neid und Grausamkeit zu Überwindung, Mut bis zur Liebe durchgenommen wird.
Aufmachung des Buches
Das etwas größere Taschenbuch ist broschiert und das Coverbild erinnert sehr an die Vorgängerbände. Hier ist ebenfalls ein Gesicht in Profil zu sehen, das von angedeuteten schwarzen Federn umrahmt ist. Der Rückseitentext ist zwar interessant zu lesen, wird der Geschichte aber nicht ganz gerecht. Das Buch besteht aus 15 durchnummerierten Kapiteln, die ihrerseits in kleinere Abschnitte unterteilt und durch ein stilisiertes Flügelpaar gut voneinander abgegrenzt sind. Bevor die Geschichte beginnt, ist ein Glossar untergebracht, das den Leser mit allen wichtigen Personen und Begriffen, die in der Geschichte auftauchen, vertraut macht. Nach dem 15ten Kapitel beendet ein Epilog die Geschichte, dem eine umfangreiche Danksagung der Autorin folgt, in der auch ihre Facebook- und Twitteradresse zu finden ist.
Fazit
Der Roman ist ein sehr gut gelungener Abschluss der Trilogie um Blanche und den ewigen Kampf zwischen Gut und Böse. Alle "Blanche Fans", die bereits die ersten beiden Bände gelesen habe, sollten den abschließenden dritten Teil auf keinen Fall versäumen. Alle Fantasyleser, welche die unkonventionelle Heldin bis jetzt noch nicht kennengelernt haben, werden mit Blanche bestimmt ebenfalls viel Spaß haben. Wobei es den Lesegenuss auf jeden Fall steigert, wenn man bereits die ersten beiden Bände kennt und mit den Figuren vertraut ist.
Hinweise
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Backlist:
Band 1: Blanche - Der Erzdämon
Band 2: Blanche – Die Versuchung