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Der Gourmet-Geheimtipp
Vietnam wird nicht nur als Reiseziel immer beliebter, auch die von zahlreichen Kulturen geprägte Landesküche begeistert sowohl Urlauber als auch Gourmets. Einflüsse aus Indien, Thailand und China sowie der einstigen Kolonialmacht Frankreich verleihen der vietnamesischen Küche eine einzigartige geschmackliche Finesse. Die feinsten Gerichte haben die Brüder Youssouf in Vietnam zu einem kulinarischen Erlebnis der besonderen Art zusammengetragen.

Ob Suppe mit Glasnudeln und Huhn, Papayasalat mit gegrilltem Tintenfisch oder Ingwerkonfekt - ungewohnte Kombinationen, aromatische Gewürze und frische Zutaten machen die Speisen zu einer geschmacklichen Offenbarung. Die insgesamt 120 Rezepte für Suppen, Salate, Hauptgerichte, Desserts und Getränke sind durchweg authentisch und dennoch unkompliziert in der Zubereitung. Eine Warenkunde versorgt Einsteiger und erfahrene Köche mit Wissenswertem zu Küchenequipment, Reis- und Nudelsorten, Gewürzen und Aromen, Kräutern, Saucen und eingelegtem Gemüse.

Der liebevoll gestaltete Band begeistert mit seinem stilvollen und stimmigen Layout. Über 200 atmosphärische Fotos begleiten die Rezepte und machen Lust darauf, gleich loszulegen. Vietnam ist das ideale Geschenk für alle Liebhaber des Landes und dessen Küche.

 

Vietnam 

Originaltitel: Paris Hanoi - Recette du Vietnam
Autor: Jean-Philippe, Mido & Hando Youssouf
Übersetzer: Kirsten Gleinig
Verlag: Dorling Kindesley
Erschienen: Februar 2013
ISBN: 978-3-8310-2332-5
Seitenzahl: 312 Seiten


Umsetzung, Verständnis und Zielgruppe
Seit einigen Jahren gibt es in der deutschen Restaurantlandschaft einen neuen Trend: wie Pilze sprießen hierzulande vietnamesische Restaurants aus dem Boden und überzeugen Junge wie Alte von dem einzigartigen Geschmack der vietnamesischen Küche. Allen voran einfallsreiche Geschäftsmänner und Geschäftsfrauen mit vietnamesischem Hintergrund – nicht selten aber auch mit thailändischem oder chinesischem – haben es verstanden, landestypische Gerichte aus Vietnam mit europäischem Einfluss so zu entwickeln, dass dem europäischen Gaumen das Wasser im Mund nur so zusammenfließt. So passt es uns Kochbegeisterten selbstredend sehr gut, dass sich ein neues Vietnam-Kochbuch auf dem Markt hat blicken lassen vom sehr geschätzten Dorling Kindersley Verlag.

Wer nun gehofft hat, dass man es endlich schafft, auch zuhause die Gerichte seines „Lieblingsvietnamesen“ nachzukochen, wird leider bitter enttäuscht. Die 120 Rezepte sind zum größten Teil langweilig, wenig abwechslungsreich und können leider nicht immer geschmacklich überzeugen. Die Mehrheit der Rezepte widmet sich Fleisch- und Fischgerichten – vegetarische Köstlichkeiten sucht man fast vergebens. Würden nun wenigstens jene Gerichte vollends Begeisterung auslösen, könnte man über dieses Manko gewiss hinweg sehen. Jedoch muss leider hinzukommend moniert werden, dass die Abwechslung sehr zu wünschen übrig lässt. So gibt es beispielsweise acht Rindfleischgerichte, die allesamt dieselben vier bis fünf Grundzutaten nutzen und lediglich eine oder zwei weitere Zutaten hinzugefügt wurden. Dafür nun acht Doppelseiten zu verschwenden, sollte den Käufer oder der Käuferin durchaus ärgern.

Interessant ist ebenso, dass in der vietnamesischen Küche nach diesen Rezepten anscheinend fast ausschließlich mit Filetspitzen gekocht wird – also jenes Teil des Tieres, das als teuerstes Fleischstück auf den Markt kommt. Hier ist leider eine große Chance verpasst worden, denn man hätte schließlich eine riesige Auswahl an authentischen Gerichten im Repertoire gehabt, die sich mit deutlich weniger als Luxusfleisch zufrieden geben.

Sehr zu beanstanden ist ebenso die Einteilung der Zutaten in jedem Gericht. Die befremdende Einteilung der Zutaten in „asiatische Zutaten“, „frische Zutaten“ und „aus dem Vorrat“ sollte dringend überdacht werden. „Frische Zutaten“ wie Garnelen, Minze oder Sojasprossen sind selbstverständlich auch in Supermärkten in Asien aufzufinden und „asiatische Zutaten“, wie Sojasauce, Zitronengras oder Fünf-Gewürz-Pulver haben schon längst den Sprung in die europäische Küche geschafft. Ebenso wäre die Einteilung nicht mehr damit zu rechtfertigen, dass es jene Zutaten nur in asiatischen Supermärkten vorzufinden gäbe, da die großen Supermarktketten schon lange auch jene Zutaten in ihr Sortiment aufgenommen haben – und das nicht gesondert in der „Asien-Ecke“. Hier wäre eine fortschrittlichere Herangehensweise wünschenswert gewesen.

Womit wir auch beim einzigen Höhepunkt des Buches angelangt sind: die Getränke und Desserts. Hier finden sich ausgesprochen leckere Rezepte wie Ingwertee, Eiskaffee oder ein Tapioka-Bananen-Dessert.


Aufmachung des
Buches

Wie man es von Dorling Kindersley Kochbüchern nicht anders gewohnt ist, kann sich auch dieses Buch in seiner Aufmachung durchaus sehen lassen. Jedem Rezept wurde eine Doppelseite zugewiesen und ist mit einem anschaulichen und qualitativ hochwertigen Foto versehen. Unterteilt ist das Buch der Autoren Mido, Jean-Phi und Hando Youssouf in Küchenpraxis, Vorspeisen, Suppen, Tellergerichte, Fleisch & Fisch, Nudeln Reis Gemüse, Kleine Snacks sowie Getränke & Desserts.


Fazit
Zu schön wäre es gewesen in dem Kochbuch „Vietnam“ endlich in die vietnamesische Kochwelt einzutauchen und jene Gerichte, die einem von den vielen Restaurants schon bekannt sind nachzukochen und eventuell eine eigene Note zu geben. Jedoch wird man bitter enttäuscht und findet eine Ansammlung von langweiligen Rezepten, die sich immer wieder viel zu sehr ähneln – eine verpasste Chance.


2 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

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