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Wozu brauchen Männer überhaupt Rezepte? Sie sind Naturtalente, Könige der Kochkunst. So jedenfalls gebärden sie sich in Gegenwart ihrer Frauen, die - natürlich - ganz anders darüber denken. Frauen werden durch das Aufschneider-Gebrutzel ihres Kerles unverhohlen aufgefordert, Begeisterung zu heucheln. Täten sie das nicht, würde er wenigstens eine Woche lang schmollen und sich eine modische Krankheit zulegen: Maushand, nervösen Husten, Nagelpilz, so etwas. Und welche Frau will das schon? Da lügt sie doch lieber lautlos, schließt genießerisch die Augen und erklärt: „Ich liebe dich!“.

Feuer ist Männersache, und am liebsten lassen die Kerle das Fleisch auf dem Grill verbrennen. Denn sie lieben das Rauch-Aroma. Auch bei Küchengeräten sind Männer maßlos und geben sehr viel Geld aus. Ist die Schlacht am Herd geschlagen, räumen sie das Feld – gerne vor dem Saubermachen. Frauen finden kochende Männer sexy, sagt man. Aber wäre ein spülender Mann nicht noch anziehender?

Ludger Fischer, Lebensmittelexperte und Alltagskoch, geht sämtlichen Klischees, halbgaren Wahrheiten und Vorurteilen über kochende Männer auf den Grund. Eine witzige und selbstironische Auseinandersetzung mit all den Unterschieden, die Männer und Frauen beim Kochen und Essen an den Tag legen.

 

Mann kocht 

Autor: Ludger Fischer
Verlag: Eichborn Verlag
Erschienen: August 2012
ISBN: 978-3-8479-0510-3
Seitenzahl: 192 Seiten

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Umsetzung, Verständnis und Zielgruppe
Mann kocht! Ist ein durchaus satirischer Streifzug in die Welt des modernen mitteleuropäischen Mannes, für den es selbstverständlich dazugehört, dass er daheim auch mal den Kochlöffel schwingt. Hier wird eine unterhaltsame Charakteristik erstellt, die sich vom Mann am Grill, dem Prahlhans am Designerherd, über die besondere Rolle, die das Thema Fleisch im Leben der meisten Männer wohl einnehmen mag, bis hin zur Erotik des Kochens und allerhand seltsamer oder alltäglicher Blüten, die das Thema sonst so treibt, erstreckt. Das Buch ist ausgesprochen polemisch und durchaus als Provokation gedacht. Ludger Fischer lässt auch gerne duchblicken, was er als ausgesprochener Alltagskoch von Angebern hält, die allein zum Zweck des Protzens ihre Freunde bekochen.

Das Thema „Mann am Herd“ spricht in diesem Buch eigentlich jeden an, der sich fürs Essen und Mann/Frau-Fragen interessiert. Natürlich sind besonders Männer, die über einen gewissen Sinn für Selbstironie verfügen, gefragt.


Aufmachung des Buches
Mann kocht!“ ist fest gebunden und zeigt nicht etwa fröhliche Männer mit Kochmütze und dampfender Kasserolle, sondern recht stumpf ein großes Stück rohes Fleisch , sowie eine martialische Kettensäge am Backcover. Mit diesem recht satten Statement sollte klar sein, dass das Buch eine subtil-satirische Richtung einschlägt. Es enthält zusätzlich auch noch zahlreiche Abbildungen alter Küchengeräte nebst launiger kulturgeschichtlicher Erklärungen des Autors.


Fazit
Kochende Männer sind auch heute noch etwas besonderes und haben sich ein solches Buch redlich verdient. Gute Unterhaltung mit dem gewissen Biss.


5 Sterne


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