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Wismerhill I., Kaiser von Lhynn, Fürst der Negierung, Magier, Priester des Schwarzen Mondes, dessen Vasal er war, bevor er ihn verriet …

Auch er war vor langer Zeit einmal ein Kind, eine unbedeutende Figur in einem grausamen Spiel, das in der Hölle erdacht wurde. Dies ist der Beginn seiner schrecklichen Geschichte, die das Schicksal einer Welt für immer verändern sollte!

Es war einmal …

 

Die Chroniken des Schwarzen Mondes 0 

Originaltitel: CHRONIQUES DE LA LUNE NOIRE: EN UN JEU CRUEL
Autor: F. M. Froideval
Übersetzer: Tobias Haßdenteufel
Illustration: Fabrice Angleraud
Verlag: Finix Comics
Erschienen: 03/2013
ISBN: 978-3-914236-75-2
Seitenzahl: 48 Seiten
Altersgruppe: ab 12 Jahren (Empfehlung des Rezensenten)

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Die Grundidee der Handlung
Grausames Spiel ist die Vorgeschichte zu Die Chroniken des Schwarzen Mondes und berichtet über die Kindheit von Wismerhill I., Sohn einer elfischen Prinzessin. Von ihrem verbitterten Gemahl gemieden, wird sie durch den Dämonenfürsten Pazuzu – der mit dem Herrscher der Hölle eine teuflische Wette abschließt – getäuscht. Doch Pazuzu kann es nicht zulassen, dass sie Wismerhill mit Liebe aufzieht, und so treibt der Dämon die Ereignisse voran …

Froideval erzählt eine fantasievolle, märchenhafte Story, die sich nicht nur für Fans, sondern auch für Leser anbietet, die bisher Die Chroniken des Schwarzen Mondes nicht kennen und so in diese Serie einsteigen wollen.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Band 0 als Vorgeschichte der im Übrigen 14 Teile umfassenden Reihe beginnt mit stimmungsvollen Bildern einer mittelalterlichen, aber heruntergekommenen Burg und einem auf altem Pergament verfassten Erzähltext. Dieser außenstehende Erzähler begleitet den Leser nun durch den gesamten Comicband und führt ihn von einer Szene in die nächste.

Der Zeichner versteht sein Handwerk, denn sein Stil ist ansehnlich und kann mit vielen verarbeiteten Einzelheiten in den Gesichtern der Figuren, ihren Kleidungen und Rüstungen sowie Waffen überzeugen. Mystisch werden die Winde, in menschenähnlicher Form und mit beiderlei Geschlechtern vertreten, koloriert in einem kühlen Eisblau gezeichnet. Von ganz anderer Gestalt sind das Orakel oder die Bewohner der Hölle – Luzifer und Pazuzu könnten zunächst unterschiedlicher nicht sein, doch beiden Herrschern ist das Böse und die Grausamkeit ins Gesicht geschrieben. Pazuzu tritt im weiteren Verlauf in unterschiedlichen Gestalten und Formen auf, doch beliebig welches Aussehen er auch annimmt, immer ist seine pure Boshaftigkeit in seinen Zügen oder seiner Augenpartie zu erkennen, während er sein intrigantes Spiel spielt. Sehr vielfältig und individuell – wie alle Figuren, die Angleraud ins Leben ruft – sind auch die anderen Bewohner der Hölle.
Auf der Erde spielen vor allem der verbitterte Fürst, seine wunderschöne Gemahlin und schließlich Wismerhill die Hauptdarsteller. Der Fürst ist von Anfang an unsympathisch, und diese Rolle behält er auch weiterhin bei. Gefangen von Erinnerungen an bessere Zeiten und auf sein Ende wartend, ist er der Inbegriff der Lethargie, doch ist er immer noch zur Grausamkeit bereit. Ganz anders die elfische Prinzessin, deren Namen man hier nicht erfährt: ihre spitzen Ohren, das lange, helle Haar und die hochgewachsene Figur zeugen von einem hohen Geschlecht. Während ihr übel mitgespielt wird, empfindet man für den jungen Wismerhill Mitleid, unterdessen man ihn beim Heranwachsen begleitet.

Die wenigen erotischen Szenen sind nur von angedeuteter Natur, die Gewaltszenen so ausgelegt, dass sie auch für etwas jüngere Leser geeignet sind.

Dieser erste Band spielt überwiegend in der alten Burg oder den nahen, umliegenden Ländereien. Die Umgebung und die Hintergründe – ob nun im Wald, vor oder in der Festung – sind überwiegend ordentlich ausgearbeitet und erzeugen stets die richtige Stimmung, die meist bedrückend ist, aber auch fröhlich und ausgelassen sein kann, als Pazuzu des Fürsten Gastfreundschaft in Anspruch nimmt.

Wie die mittelalterlich-fantastische Welt, so ist auch die Farbpalette vielfältig und kräftig, jedoch nie aufdringlich. Ähnlich verschieden ist die Bildanordnung, die von kleinen Panels über ganzseitige bis hin zu doppelseitigen Illustrationen reicht. Dabei ist die Gestaltung der einzelnen Bilder modern und abwechslungsreich: mal fantasievoll umrandet, mal scheinbar lose auf dem schwarzen Hintergrund aufgelegt, mal auch ohne jede Randbegrenzung ineinander fließend reichen die Spielarten der Zeichnungen. Nicht selten überlagern auch die Gesichter der Beteiligten und des heranwachsenden Kindes – sowohl in der Mitte der Doppelseiten als auch an den Seitenrändern angeordnet – die kleineren Bilder.


Aufmachung des Comics
Das Comicalbum liegt mir in einer Softcover-Variante vor, Finix bietet die Erstauflage aber auch als Hardcover-Fassung vor, die laut Homepage zusätzliche, exklusive Zeichnungen enthält. Erneut kann der Verein wieder mit einer tadellosen Verarbeitung und Materialwahl für Umschlag und Papier überzeugen. Auch der konturenscharfe Druck ist von einwandfreier Qualität und bringt die Kolorierung zum Leuchten.


Fazit
Der ideale Einstieg in die Comicreihe „Die Chroniken des Schwarzen Mondes“ – Froideval erzählt von der traumatischen Kindheit Wismerhills, begleitet von stimmungsvollen Bildern aus der Hand Anglerauds.


4 Sterne


Hinweise
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