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UNTER DEM SCHNEE WARTET DER TOD

Die Arktis-Jägerin Edie Kiglatuk ist gewöhnt an eine lebensfeindliche Welt aus Eis und Schnee. Im Wald um die Großstadt Anchorage jedoch verirrt sich die geschulte Spurenleserin. Umso härter trifft sie der entsetzliche Fund, den sie zwischen den Bäumen macht: ein erfrorenes Baby, mit einem umgekehrten Kreuz aus Asche auf der Stirn.

Während in Anchorage das Iditarod-Schlittenrennen startet, bei dem Edies Exmann Sammy teilnimmt, macht sich Edie mit ihren ungebetenen Nachforschungen Feinde in höchsten Kreisen. Unterdessen befindet sich Sammy allein und schutzlos auf seinem Schlitten in der Wildnis …

 

Zeichen im Schnee 

Originaltitel: The Boy in the Snow
Autor: Melanie McGrath
Übersetzer: Margarete Längsfeld und Sabine Längsfeld
Verlag: Kindler
Erschienen: 03/2013
ISBN: 978-3463405957
Seitenzahl: 448 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Edie Kiglatuk hat ihre Heimatinsel Ellesmere verlassen, um ihren Exmann Sammy beim Iditarod-Schlittenrennen in Alaska zu unterstützen. Direkt an einem der ersten Tage findet sie jedoch im Wald am Rande von Anchorage ein totes Baby, offenbar erfroren und in einem traditionellen Umfeld abgelegt. Als Edie den Fund meldet, ist sehr schnell ein Verdächtiger gefunden und der Fall wird zu den Akten gelegt. Edie wittert jedoch eine Intrige und ist überzeugt, dass der Mann zum Sündenbock gemacht werden soll - und sticht mit ihren Nachforschungen in ein Wespennest …

Edie muss dieses Mal außerhalb ihrer gewohnten Umgebung agieren und tritt in mehr als einen Fettnapf. Der zu lösende Fall ist reichlich kompliziert und zeigt immer neue Facetten an Verbrechen, so dass man schon sehr aufpassen muss, um nicht den Faden zu verlieren. Das Ende bietet jedoch den passenden Stoff, um Edie ihre Fähigkeit, in der arktischen Kälte zu überleben, auf beeindruckende Weise zeigen zu lassen.


Stil und Sprache
Wie schon erwähnt, spielt die feindliche Umgebung der Arktis dieses Mal keine so große Rolle wie im ersten Band. Edie ist weit weg von zu Hause und kann sich deshalb nicht so stark auf ihre Stärken besinnen. Daher ist auch die verwendete Sprache weniger von Inuktitut-Ausdrücken geprägt und nicht mehr ganz so speziell. Bis auf wenige Ausnahmen könnte Melanie McGrath einen ganz gewöhnlichen Krimi geschrieben haben, nur einige Vergleiche fallen naturgemäß etwas „nördlicher“ aus ("Ihr ungeschminktes, waches Mondgesicht war so blass wie ein Winterfuchs (…)", Seite 58).

Nach dem Prolog, der eine Szene aus dem späteren Verlauf der Handlung vorwegnimmt, setzt die eigentliche Geschichte direkt in Anchorage ein, wo Edie den Rennverlauf des Iditarod-Rennens verfolgt und gemeinsam mit dem Polizisten Derek Palliser ihren Exmann unterstützen soll. Die Geschichte wird überwiegend aus Edies Sicht in der dritten Person erzählt und nur gelegentlich von Schilderungen des Bürgermeisters von Anchorage unterbrochen. Die Spannung baut sich relativ langsam auf, es passieren viele kleine Dinge gleichzeitig und der Zusammenhang zwischen ihnen erschließt sich erst spät. Dann aber gipfelt die Geschichte in einer dramatischen Szenerie draußen auf dem Eis, die so eben nur dort passieren kann. Solche Einzelheiten machen den besonderen Reiz der Reihe aus und lassen auf einen dritten Fall für Edie Kiglatuk hoffen.


Figuren
Edie ist halbe Inuit und fühlt sich am wohlsten in ihrer Heimat, der Arktis-Insel Ellesmere. Dort kennt sie sich aus, weiß sich richtig zu verhalten und eckt nur gelegentlich an, wenn sie die dortigen Regeln verletzt. In Anchorage dagegen ist sie fremd, weiß nichts mit sich anzufangen und fühlt sich einsam. Trotzdem lässt ihr starkes Gerechtigkeitsempfinden sie nicht ruhen, als der in ihren Augen falsche Mörder des Babys gefunden wird. Als „Heldin“ ist sie nur bedingt geeignet, da sie auch für den Leser immer etwas fremd bleibt, es fällt einem auch in diesem zweiten Band der Reihe schwer, sich mit ihr zu identifizieren.

Aber auch mit den Nebenfiguren geht es einem nicht anders, zum einen sind es relativ viele, zum anderen lassen diese sich auch nicht wirklich in die Karten schauen, was sicher auch mit der Erzählperspektive zusammenhängt. In diesem Fall treffen so viele unterschiedliche Bevölkerungsgruppen und Ethnien zusammen, dass diese auch Edie – die ja als Erzählerin fungiert – einfach fremd bleiben.


Aufmachung des Buches
Das großformatige Buch ist in Klappbroschur ausgeführt und zeigt auf dem Cover eine flache Schneelandschaft mit drei Grabkreuzen. Der Titel ist wiederum blutrot und leicht erhaben geprägt. Innen gibt es einen Prolog und 47 nummerierte Kapitel sowie am Ende einige Erläuterungen zur Inuit-Sprache.


Fazit
Edie Kiglatuk einmal außerhalb ihrer arktischen Heimat zu erleben ist nicht ganz so faszinierend wie im Band zuvor, dennoch bietet ihr zweiter Fall eine ausgewogene Mischung aus Spannung und Lokalkolorit. Absolut lesenswert!


4 5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Im Eis

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