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Das Labyrinth. Es denkt. Es ist bösartig. Sieben Jugendliche werden durch Raum und Zeit versetzt. Sie wissen nicht mehr, wer sie einmal waren. Aber das Labyrinth kennt sie. Jagt sie. Es gibt nur eine einzige Botschaft an jeden von ihnen: Du hast zweiundsiebzig Stunden Zeit, das nächste Tor zu erreichen, oder du stirbst. Problem Nummer eins, es gibt nur sechs Tore! Problem Nummer zwei, ihr seid nicht allein!

 

Das Labyrinth erwacht 

Autor: Rainer Wekwerth
Verlag: Arena
Erschienen: Januar 2013
ISBN: 978-3-401-06788-9
Seitenzahl: 408 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Sieben Jugendliche wachen in einer ihnen völlig unbekannten und dazu unwirtlichen Welt auf. Sie haben keinerlei Erinnerungen an ihr bisheriges Leben, kennen sich gegenseitig nicht und sind doch aufeinander angewiesen, um zu überleben. Aber einer von ihnen wird es aus dieser Welt nicht herausschaffen, denn die einzige Information, die sie bekommen haben, lautet, dass sie zweiundsiebzig Stunden haben, um die Portale raus aus dieser lebensfeindlichen Welt zu erreichen, doch es gibt nur sechs Stück. In jeder der folgenden Welten wird es das gleiche Spiel sein; nur einer kann das Ganze überleben ...

Rainer Wekwerth hat eine moderne und tödliche "Reise nach Jerusalem" zu Papier gebracht. Wer hier kein Portal erwischt, bleibt zurück in der feindlichen Welt. Überall lauern Gefahren, denn die sieben Jugendlichen sind nicht allein, werden gejagt von ihren Ängsten. Eine gelungene Grundidee, die leider nicht so spannend umgesetzt wurde, wie es sicherlich möglich gewesen wäre.


Stil und Sprache
Schon mit dem ersten Kapitel katapultiert Rainer Wekwerth den Leser mitten hinein in das Labyrinth und wirft Unmengen Fragen auf, die sich auch Jenna – die in dieser ihr fremden Umgebung aufwacht und kaum Erinnerungen an eine Zeit davor hat – stellt. Nun gilt es, Antworten zu finden – und zu überleben. Dabei begleitet der Leser nicht nur Jenna in dritter Person durch diese abenteuerliche Geschichte, sondern auch jede der anderen sechs Figuren: Mischa, León, Tian, Jeb, Kathy und Mary – sie alle kommen zu Wort und ermöglichen einen umfassenden Einblick in das Geschehen und ihren eigenen Charakter. In den 52 Kapiteln zuzüglich Epilog wechseln sich die Perspektiven regelmäßig ab, an besonders temporeichen Stellen – wie zum Ende des Buches – auch mehrmals innerhalb eines Kapitels.

Der Stil des Autors ist schlicht und klar, ohne Schnörkel oder ausschweifende Beschreibungen. Selten stolpert man über nicht ganz so schöne Sätze, wie auf Seite 144: "Die Schreie ihrer Verfolger klangen wie Klagerufe oder Schmerzensschreie – und schienen zwischendurch so nah, dass sie in seinem Kopf wiederzuhallen schienen."
Auch wenn durchgehend eine Bedrohung über der Gruppe lastet, will diese nicht so recht auf den Leser überspringen. Das Ganze ist zu abstrakt, zu wenig greifbar, denn selbst die Jugendlichen wissen nicht, was sie verfolgt. Erst zum Ende hin sorgen die dicht aufeinander folgenden Perspektivwechsel und das damit einhergehende hohe Erzähltempo für einen ordentlichen Spannungsanstieg und lassen auf einen ebensolchen Fortgang im zweiten Band hoffen.


Figuren
Jebs Hilfsbereitschaft und Kraft sind bewundernswert und doch beweist die berechnende Kathy, dass er "nur" ein Mensch ist. Kathys Kaltblütigkeit entsetzt nicht nur Mary, sondern auch den Leser – umso mehr erstaunt ihre plötzliche und aus dem Nichts kommende Wandlung zum Ende des Buches hin. Das will nicht so recht zu ihrem Charakter passen.
Marys Schwäche ist ein großes Problem für die Gruppe, aber es scheint mehr in ihr zu stecken, als auf den ersten Blick ersichtlich. Insbesondere León versteht es, das Letzte aus ihr herauszuholen, wenn es die Situation verlangt – und im Labyrinth gibt es nur selten Zeit zum Verschnaufen. An sich ist León ein egoistischer, dafür aber auch klar und logisch denkender Typ. Nicht wirklich sympathisch, doch mit der Zeit, wenn man ihn besser kennen lernt, erkennt man einen weiche(re)n Kern unter der harten Schale.

Die Figuren sind alle sehr unterschiedlich ausgearbeitet und wirken mit ihren Eigenheiten überaus realistisch. Lediglich Kathys plötzliche Wandlung konnte nicht so recht überzeugen.


Aufmachung des Buches
Das gebundene Buch ist interessant bedruckt, wenn auch nicht unbedingt ansprechend. Es vermittelt jedoch die düstere, bedrohliche Atmosphäre. Die Verarbeitungsqualität – sowohl die Papierdicke als auch das Schriftbild und das farblich passende Lesebändchen – lassen keine Wünsche offen.


Fazit
Eine interessante und Spannung versprechende Grundidee liegt diesem ersten Band der Trilogie zu Grunde. Die Umsetzung selbst schwächelt zunächst, zum Ende hin wird es jedoch endlich richtig spannend. Solide Unterhaltung mit Potential für den Folgeband.


3 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Die Homepage zum Buch: www.wekwerth-labyrinth.de

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