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Seit Jahren wartet Judith, die Künstlerin unter den „Schwestern im Herzen", auf den Mann, dem sie sich durch geheimnisvolle Bande verbunden weiß. Als Stefan Prakenskij nach Sea Haven kommt, fühlt sie ein Feuer in sich wie nie zuvor. Stefan ist gefährlich und leidenschaftlich, aber da taucht ein weiterer Mann auf, den Judith nicht abweisen kann. Nur einer der beiden wird den Kampf um ihre Liebe überleben.

 

Hueterin der Seele 

Originaltitel: SPIRIT BOUND
Autor: Christine Feehan
Übersetzer: Uschi Gnade
Verlag: Heyne
Erschienen: September 2012
ISBN: 978-3-453-53403-2
Seitenzahl: 528 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Stefan Prakenskij wurde von seiner Regierung aus zwei Gründen nach Sea Haven geschickt: Um seinen verschollenen Bruder Lev aus der Deckung zu locken und um das Vertrauen von Judith Henderson zu gewinnen. Beide Aufgaben gestalten sich ungewöhnlich schwierig und seine Loyalität gerät ins Wanken, denn als er Judith das erste Mal begegnet, ist es um sein Herz geschehen. Da helfen ihm auch seine magischen Fähigkeiten nicht weiter, außer, dass er alles Menschenmögliche unternehmen wird, um sowohl seinen jüngeren Bruder als auch seine Seelenverwandte vor allen Gefahren zu beschützen. Doch Stefan ist ein gefährlicher Mann. Kann er Judith's Herz gewinnen und sie gleichzeitig retten?

Der zweite Teil der Sea-Haven-Saga schließt nahtlos an „Gebieterin des Wassers" an, der Schauplatz ist unverändert am ruhigen Küstendorf angesiedelt. So hat man den Eindruck, alle schon richtig gut zu kennen.


Stil und Sprache
Zu Beginn lernt man die Welt und Handlungsweise von einem Undercoveragenten kennen. Sie ist ohne Emotionen, kompromisslos und kalt. Dies ändert sich jedoch schlagartig, als Stefan nach Sea Haven kommt und Judith begegnet. Die Veränderung vom harten Geheimagenten in einen beschützenden Freund verläuft stockend, da die Vergangenheit nicht einfach weggewischt werden kann. Dadurch wirkt die Entwicklung zwar glaubhaft, aber für mich ist der Schritt doch etwas schnell und radikal. Judith und ihre Schwestern hingegen quellen fast von Gefühlen über. Diese sind differenziert und perfekt gelungen. Auch die aufkeimende Liebe ist gut spürbar, Christine Feehan hat es wieder ausgezeichnet verstanden, starke Emotionen in ihre Figuren einzuhauchen. Die prickelnden erotischen Szenen sind mit Niveau geschrieben, wirken jedoch teilweise etwas des Guten zuviel.

Magische Fähigkeiten von Judith, Stefan und Lev werden mit Thriller-Elementen verbunden. Unter anderem können sich die Protagonisten telepathisch miteinander verständigen. Diese Gespräche heben sich im Ton ab und sind in Kursivschrift geschrieben. Der Austausch von Gedanken ist unverfälscht, ehrlich und offen und auch Gefühle werden so transportiert. Dies verleiht den Figuren Tiefe und gewährt einen ausgezeichneten Blick in die verborgenen Regionen ihrer Seelen.

Einige Bedrohungen aus der Vergangenheit sowohl von Judith als auch von Stefan sind vorhanden und greifen immer wieder ins Geschehen ein. Sie halten die Spannung hoch, denn es werden verschiedene Anschläge verübt, die Gefahrt scheint von überall und nirgends zu kommen. So wechseln sich blutige Kämpfe mit viel Gefühl regelmäßig ab.


Figuren
Judith ist die Künstlerin der sechs „Schwestern im Herzen", malt oder restauriert Bilder und stellt Kaleidoskope her. Sie verstärkt und kanalisiert Gefühle von anderen oder sich selber und unterdrückt daher möglichst jede aufkommende Regung hinter einer schützenden Mauer. Diese Mauer fällt jedoch sofort in sich zusammen, als sie Stefan zum ersten Mal begegnet. Seit fünf Jahren kämpft sie gegen die Wut und Verzweiflung wegen dem Verrat ihres damaligen Geliebten an, der für den Tod ihres Bruders verantwortlich ist. Kann sie diese aufkeimende neue Liebe zulassen, ohne sich und andere in Gefahr zu bringen?

Stefan Prakenskij ist durch die gleiche Schule gegangen wie sein Bruder Lev. Brutal und skrupellos wurde er zur Killermaschine ausgebildet, jede kleine Abweichung oder das Aufflackern von Moral wurden konsequent bestraft. Nur einen ganz kleinen Teil Menschlichkeit konnte er tief in sich vergraben und versteckt halten, gefüllt mit einem Hauch von Loyalität und Mitgefühl. Judith hat die Ketten um diesen Ort gesprengt und die Leere in Stefan mit Liebe und Zuversicht gefüllt, sodass er sich erstmals eine Zukunft mit Frau und Familie vorstellen kann.

Lev Prakenskij, der Bruder von Stefan, hat sich in Sea Haven niedergelassen und Rikki geheiratet, eine der Schwestern von Judith. Zusammen mit Stefan stellt er sich gegen jeden Feind. Seine Veränderung vom Geheimagenten zum fürsorglichen Ehemann ist schon weiter vorangeschritten, sie ist glaubhaft und gut spürbar.


Aufmachung des Buches
Das Cover des Taschenbuchs ist ähnlich gestaltet wie das des ersten Bandes. Wieder ist eine Küstenlandschaft des Meeres und die Gesichter eines Liebespaares zu sehen. Schon dieses Bild allein zeigt viel Gefühl. Es gefällt mir sehr gut und passt ausgezeichnet zum Inhalt des Buches.


Fazit
Eine unterhaltsame Liebesgeschichte mit magischen Elementen eingebettet in einen spannenden Thriller. Die Gefühle sind diesmal einen Hauch zu viel, um wirklich zu überzeugen. Und trotzdem bietet dieser zweite Band der Sea-Haven-Saga eine gelungen Fortsetzung und garantiert viele vergnügliche Lesestunden. 


3 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Gebieterin des Wassers

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