Leila Dalton verfügt über die Gabe, in die Vergangenheit und manchmal sogar in die Zukunft einer jeden Person zu blicken, die sie berührt. Durch diese mächtige Fähigkeit befindet sie sich plötzlich zwischen den Fronten einer Fehde, die bereits seit Jahrhunderten tobt. Sie stellt sich ohne zu zögern auf die Seite des Vampirs Vlad. Seine unnahbare und doch gefühlvolle Art fasziniert mehr, als sie sich jemals hätte träumen lassen. Der Vampir macht zwar kein Geheimnis daraus, dass sie niemals mehr als eine Geliebte für ihn sein wird. Doch Leila wird, da sie endlich die Liebe in seiner leidenschaftlichen Umarmung kennen gelernt hat, ihr neues Glück nicht aufgeben …
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Originaltitel: Once Burned |
Die Grundidee der Handlung
Leila Dalton fällt auf. Nicht etwa weil sie eine ausgesprochene Schönheit ist, nein, ihre gezackte Narbe macht sie zum Anstarrobjekt Nummer eins. Doch als der Vampir Vlad Tepesch einen Blick auf sie wirft ist klar: soeben wurden die Weichen für ihrer beider Zukunft neu gestellt. Leider haben seine Feinde da auch noch ein Wörtchen mitzureden, und so bleibt Leila nichts anderes übrig, als sich endlich mit ihrer Narbe und den damit einhergehenden Folgen auseinanderzusetzen.
Düster, leidenschaftlich und sehr blutig ist der dritte Einzelroman zur Night Huntress Serie von Jeaniene Frost in Worte gefasst worden. Obwohl die Autorin hier ein regelrechtes blutiges Feuerwerk gezündet hat, bleibt der gewünschte Effekt doch relativ bescheiden.
Stil und Sprache
Aus der Ich-Perspektive von Protagonistin Leila heraus, wird der Leser in eine unglaublich grausame, vor Blut nur so triefende und im wahrsten Sinne des Wortes heiße Geschichte hineingezogen. Sehr detaillierte und scharfe Sexszenen – die mir so manches Mal die Luft genommen haben – und schlagfertige Dialoge wechseln sich gekonnt ab und geben der Handlung eine unglaubliche Würze. Der Plot an sich ist einfach: Protagonistin wird aufgrund ihrer Fähigkeiten entführt und das eigentliche Objekt der Begierde der Entführer eilt ihr zur Hilfe. Nichts aufregendes, doch Jeaniene Frost macht aus diesem an sich banalen Plote eine heftige Handlung, die an so manchen Stellen vor Klischees nur so glüht und den Charme und Witz der anderen Bände sehr vermissen lässt. In vielen Szenen wäre hier weniger eindeutig mehr gewesen. Schön, die meisten Vampire haben nun mal eine blutige Vergangenheit und auch Gegenwart, dagegen ist auch nichts zu sagen, aber das in fast jeder zweiten Szene zum Handlungsgegenstand zu machen, das fand ich dann doch ein wenig übertrieben.
Was mich hingegen absolut begeistert hat ist die Gefühlsgeschichte zwischen Leila und Vlad, die aus all dem Blut, der Gewalt und Zerstörung wie ein Strahl reinen Lichts dringt und dem Roman so eine herrlichen Unterton gibt.
Figuren
Jeaniene Frost mutet ihren Figuren in diesem Roman sehr viel zu. Da gibt es einen übergroßen Beschützerinstinkt, einen unglaublichen Willen vor allem und jedem wegzulaufen und das schwache Geschlecht ist beinahe gefangen in einem Käfig voller hilfreicher Geister in Form von Dienern. Gut, es ist ein Fantasyroman, doch das bedeutet ja noch lange nicht, das die Frau des 21. Jahrhunderts sich damit zufrieden geben muss, von einem Mann nur als schwaches Wesen betrachtet zu werden.
Leila läuft zwar gerne vor allem und jedem davon, doch sie ist eine Frau, die mit beiden Beinen auf der Erde steht und der Freundschaft und Loyalität über alles gehen. Sie ist einerseits unerschrocken, andererseits meidet sie jeglichen körperlichen Kontakt mit ihren Mitmenschen, bedeutet dies für sie doch immer eine Flut von Bildern aus dem Leben der von ihr berührten Person. Das dies auch einmal anders sein könnte, kommt ihr nicht in den Sinn. Und so ist die Begegnung mit Vlad für sie eine völlig neue Erfahrung.
Vlad trifft in Leila eine junge Frau, die es nicht nur wagt, ihm vor aller Augen zu widersprechen, nein, sie bedeutet für ihn auch das pure Prickeln. Sie zu berühren bringt ihm ungeahnte Freuden und die Tatsache, dass sie seine Vergangenheit ohne auch nur mit der Wimper zu zucken akzeptiert, spricht für ihn Bände.
Aufmachung des Buches
Das Klappenbroschur finde ich diesmal optisch alles andere als gelungen. Es wirkt – im Vergleich zu den beiden anderen Covern der Einzelromane – künstlich und schrill. Mal abgesehen davon, dass die Protagonistin Leila schwarze Haare hat und auf dem Cover mit roten Haaren abgebildet ist, wirkt auch die Farbwahl Weiß, Grün, Rosa und Orange alles andere als ansprechend. Der Buchtitel sowie der Name der Autorin sind in silbernen erhobenen Buchstaben auf dem Cover abgebildet. Eine Stadt bildet das Hintergrundmotiv für ein Frauengesicht, welches den Leser direkt ansieht. Vom Format her ist dieser Band wieder größer als die Bände der Serie selbst. Er misst 13,5 x 20,6 cm.
Auf der linken Buchinnenklappe steht eine etwas ausführlichere Inhaltsangabe zum Buch. Klappt man diese auf, blickt man auf die sechs Cover der Night Huntress Serie. Auf der rechten Buchinnenklappe sind die Bände der Night Huntress Serie sowie der Night Huntress World (Einzelromane) aufgelistet. Beim aufmachen der rechten Klappe erblickt man die Cover der beiden Einzelromane.
Fazit
Ein Titel, der leider nicht über die Bezeichnung Durchschnittsroman hinausreicht, auch wenn er vor Action, blutigen Szenen und heißer Leidenschaft nur so strotzt. Am Ende lässt einen die Autorin mit einem großen Fragezeichen buchstäblich in der Luft hängen. Was sie wohl noch mit Leila vorhat?
Hinweise
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Backlist:
Band 1: Blutrote Küsse
Band 2: Kuss der Nacht
Band 3: Gefährtin der Dämmerung
Band 4: Der sanfte Hauch der Finsternis
Band 5: Dunkle Sehnsucht
Band 6: Verlockung der Nacht
Einzelromane:
Band 1: Night Huntress World - Nachtjägerin
(Handlung nach Band 4 Der sanfte Hauch der Finsternis und direkt vor Band 2 der Einzelromane Rubinroter Schatten)
Band 2: Night Huntress World - Rubinroter Schatten
