Verliebt in einen Geist?
Victoria fühlt sich von Dorian, Mary-Lous Bruder, magisch angezogen. Doch er ist ein Geist, und in ihn verliebt zu sein, birgt ungeahnte Tücken. Dorians Berührungen sind kaum zu spüren. Das will Victoria unbedingt ändern und ist fest entschlossen, ihr Ziel zu erreichen. Dabei schreckt sie auch vor schwarzer Magie nicht zurück …
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Autor: Marliese Arold |
Die Grundidee der Handlung
Victorias magische Fähigkeit, durch die Zeit zu reisen, erweist sich für sie als eine lästige Fähigkeit, ist es doch immer mit Übelkeit und einem heftigen Ohnmachtsanfall verbunden. Zwar nur kurz und bislang lag sie noch jedes Mal in ihrem eigenen Bett, doch der jetzige Zeitsprung kündigt sich ausgerechnet mitten im Unterricht an und bringt sie gehörig ins Schleudern. Diesmal ist es vollkommen anders. Sie ist in die Vergangenheit gereist, ohne gültige Währung, ohne Dach über dem Kopf und vor allem: Sie existiert noch nicht mal! Zu allem Überfluss entwickelt Vic auch noch heftige Gefühle für Dorian, den verstorbenen Bruder ihrer Freundin Mary-Lou. Wenn das mal keine Komplikationen ergibt …
Ruhig und sanft hat Marliese Arold eine weitere Geschichte um die drei Mädchen und ihre wilde Magie geschrieben, die sich deswegen aber nicht weniger unterhaltsam präsentiert.
Stil und Sprache
Im personalen Erzählstil durch Victoria selbst, wird ein weiteres Entdeckungskapitel im Leben der drei Mädchen Victoria, Stella und Mary-Lou aufgeschlagen. Diesmal geht es weit in die Vergangenheit zurück – um genau zu sein rund 17 Jahre –, in die Zeit der Schwangerschaften ihrer Mütter. Das, was im ersten Band noch sehr mysteriös und geheimnisvoll klang, wird nun endlich greifbar und logisch. Der Leser erfährt auf interessante und oftmals auch sehr spannende Weise, woher das Tagebuch aus Band eins stammt und was genau es damit auf sich hat. Überhaupt werden so einige offene Fragen vom ersten Teil nun in Magic Diaries – Victorias Geheimnis beantwortet, was einen absoluten Pluspunkt in meinen Augen darstellt. Ein weiterer: die Sprache der Mädchen ist jugendlicher geworden. Jetzt sind sie noch besser und glaubwürdiger.
Besonders gelungen sind die Passagen, in denen Victoria tiefer in die Materie eintaucht und das Thema künstliche Befruchtung und Genmanipulation genauer erklärt wird. Zwar werden da einige Fachausdrücke verwendet, doch diese werden in der laufenden Handlung so gekonnt von der Autorin erklärt und verdeutlicht – das war der reinste Genuss.
Figuren
Während Mary-Lou schier am Rad dreht – sie will endlich aus dem Krankenhaus raus –, geht Stella innerlich fast auf dem Zahnfleisch und sehnt ihren achtzehnten Geburtstag herbei, denn Privatsphäre gibt es in ihrem Adoptivelternhaus nicht wirklich. Weder das eine noch das andere kennt Victoria, hat sie doch ihr eigenes Zimmer und lebt nur mit ihrer Mutter zusammen. Doch ihr gemeinsames Geburtsmerkmal – sie alle sind das Ergebnis einer In-vitro-Fertilisation (künstlichen Befruchtung) – macht sie zu etwas Besonderem: alle drei Mädchen besitzen wilde Magie. So kann Stella die Handlungen von anderen Menschen beeinflussen, Victoria in der Zeit reisen und Mary-Lou kann Geister sehen, oder besser gesagt nur einen: ihren Bruder Dorian.
Keine Frage, die Charaktere sind so ungewöhnlich wie individuell und verstehen es den Leser zu faszinieren. Besonders bemerkenswert: seitdem die drei Mädchen um das Geheimnis ihrer Geburt wissen, und den damit einhergehenden Fähigkeiten, scheinen die Regeln der Normalsterblichen nicht mehr so das A und O zu sein. Sicher, sie verletzen keine davon oder gehen das Risiko ein herauszufinden was passieren würde, wenn sie es denn täten, doch ihre Ansichten darüber sind deutlich lockerer geworden. Eine Wandlung, die langsam von statten geht und mich sehr belustigt hat.
Aufmachung des Buches
Das gebundene Buch fällt optisch richtig auf. Grau, Silber und Türkis bilden eine kühle, leuchtende Kombination und geben dem Buch einen nüchternen - wenn auch rauen - Touch. Im oberen Teil sind die Silhouetten der drei Mädchen hinter dem berühmten silberglänzenden Amulett der Magic Girls-Reihe – hier nun mit einem türkisfarbenen Auge und ohne Stein - abgebildet. Auf der Rückseite des Buches steht - eingerahmt von schwarzen Eckbordüren und den drei schwarzen Mädchenfiguren - eine kleine Inhaltsangabe in Türkis. Im Inneren ist jede linke untere Buchecke und jede rechte obere mit einer schwarzen Eckbordüre versehen, was dem Buchkörper selbst, von vorne betrachtet, ein äußerst interessantes Muster gibt. Auf einigen Seiten sind verschiedene Symbole abgebildet.
Fazit
Ein unterhaltsames Jugendbuch mit einem Hauch Magie, zarten Gefühlen und einer großen Prise Abenteuer. Wer aus der gleichen Serie den Roman Magische Sechzehn kennt, für den ist der zweite Teil ebenfalls sehr empfehlenswert.
Hinweise
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Backlist:
Band 1: Magische Sechzehn
