Was für eine Nacht!
Erst wird Sarah Dearly in den Hals gebissen. Dann belästigen sie auch noch ein paar Typen mit Holzpflöcken. Und schließlich wird sie auch noch von einem umwerfend aussehenden Fremden gerettet, der allen Ernstes behauptet, ein Vampir zu sein!

Autor: Michelle Rowen Verlag: Blanvalet Erschienen: 2009 ISBN: 978-3-442-37116-7 Seitenzahl: 394 Seiten

Die Grundidee der Handlung
Sarah Dearly hat ein wahres Horrordate! Erst wird sie von dem Verrückten, der sich für einen Vampir hält, in den Hals gebissen und dann von ein paar Typen mit Holzpflöcken gejagt. Auf ihrer Flucht läuft sie dem gutaussehenden, aber selbstmordgefährdeten Vampir Thierry de Bennicoeur in die Arme.
Zunächst stempelt sie den ganzen Abend als bösen Traum ab. Doch in den nächsten Tagen muss sie der Wahrheit ins Gesicht sehen: Sie ist ein leibhaftiger, blutsaugender Vampir. Völlig überwältigt sucht sie bei Thierry Hilfe, der sie vor dem sicheren Tod rettet und sie in ihr neues Leben einführt. Sarah muss schnell feststellen, dass auch ein Leben als Vampir nicht einfach ist und plötzlich tritt auch noch der neugeborene Vampir und Ex-Jäger Quinn in ihr Leben. Am Ende blickt sie erneut dem Tod ins Auge. Aber wie real sind die Drohungen der Jäger? Wie glaubwürdig sind die Gerüchte um ein Heilmittel? Für wen wird sich Sarah am Ende entscheiden, Quinn oder Thierry?

Stil und Sprache
Michelle Rowen schreibt locker, witzig und sexy. Mit dieser neuen Vampir-Serie verbindet sie Spannung, Romantik und Humor auf charmante Weise zu einem Top-Roman. Sie übernimmt viele Vampir-Klischees, jedoch nicht alle, und lässt so ihre ganz eigene Art Vampire entstehen.
Die Geschichte wird aus Sarahs Sicht erzählt und man bekommt einen umfangreichen Einblick in ihre Gefühlslage. Man kann ihre Entscheidungen gut nachvollziehen und sich in vielen Situationen mit ihr identifizieren.
Die Geschichte fängt mit einer rasanten und spannenden Jagd an. Dann flaut die Spannung etwas ab, da der Leser zunächst in Sarahs neues Leben eingeführt wird, mit allen seinen Facetten. Schließlich spitzt sich die Spannung wieder zu, wenn es auf das unerwartete Ende zugeht.

Figuren
Sarah Dearly ist eine normale Sekretärin mit ganz normalen Problemen. Sie hat einen Schuh-Tick, einen schwulen besten Freund und geht für ihr Leben gerne mit ihrer besten Freundin Amy shoppen. In schwierigen Situationen kann sie über sich hinaus wachsen, aber im Grunde führt sie ein ganz normales Leben mit ganz normalen Pannen. An ihre neue Existenz gewöhnt sie sich erst langsam. Es fällt ihr schwer, ihr altes Leben loszulassen. Aber mit der Zeit erscheint ihr das immer sinnvoller. Obwohl sie sich schnell mit dem Bluttrinken abfindet, ist sie doch nicht begeistert von ihrem Vampirdasein. Sarah hat zwar ihre weiblichen Macken, wirkt aber nicht so übertrieben wie die Protagonistin Betsy aus Mary Janice Davidsons Vampir-Romanen.

Thierry de Bennicoeur ist ein Jahrhunderte alter Vampir und gehört zu den ältesten seiner Art. Er gibt sich kühl-distanziert und er bleibt undurchschaubar. Man kann weder seine Motive noch seine Einstellung einschätzen. Er ist der geheimnisvolle Typ und von ihm geht eine unglaubliche Anziehungskraft aus, die mit jedem Mal stärker wird, wenn er seine Maske einen kurzen Moment fallen lässt. Zwar treibt er Sarah oft genug zur Weißglut, aber trotzdem knistert es zwischen den beiden gewaltig.

Micheal Quinn hat es auf Sarah abgesehen. Seine Mutter wurde, als er noch ein Kind war, kaltblütig von Vampiren abgeschlachtet und seitdem hasst und jagt er sie erbarmungslos. Auf der Jagd nach Sarah, die ihm leider Gottes ihr Geheimnis anvertraut hat, wird er in einen Vampir verwandelt. Er verabscheut seine neue Existenz und man weiß nie so genau, ob er seine neuen Artgenossen nicht an seine alten Freunde verraten wird. Er fühlt sich zu Sarah hingezogen und versucht nicht nur einmal, sie zu verführen.

Alle Charaktere in diesem Buch sind einzigartig und auf ihre Weise lebendig. Ganz besonders Sarah ist ein runder Charakter und wirklich sehr gelungen. Ihre Probleme und Entscheidungen wirken real und sind vollkommen nachvollziehbar. Die beiden Helden der Geschichte sind zwei völlig verschiedene Menschen, aber auf ihre Art unwiderstehlich. Man ist hin- und hergerissen zwischen den beiden. Auch die anderen Nebenfiguren passen sehr schön in die Geschichte. Ihre Motive lassen sich nicht einschätzen und sie sind alle für eine Überraschung gut.

Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch ist in einem kecken grün gehalten. Der Name der Autorin steht klein am oberen Rande des Buches, darunter und größer der Titel. Dieser geht von schwarz zu Rot über und aus dem Wort „Biss“ laufen zwei Tropfen Blut herunter. Auf dem Cover ist eine Comic-Zeichnung von einer Frau in einem orangenen Kleid vor einem Spiegel abgebildet, die die Protagonistin darstellen soll.
Die Aufmachung des Buches ist sehr erfrischend und passend zur Geschichte gestaltet. Ein richtiger Hingucker!

Fazit
Das Buch hat mich sehr an die Betsy-Taylor-Reihe von Mary Janice Davidson erinnert. Und obwohl es ein wenig abgeguckt ist, ist es trotzdem ein wirklich lesenswertes Buch. Es liest sich sehr angenehm, da die Figuren viel ausgeprägter und individueller gestaltet sind. Trotz des Humors ist das Buch nicht übertrieben, sondern leichte Literatur für zwischendurch.
Wer auf lockere und witzige Vampir-Romane steht, darf diesen hier nicht verpassen!

Hinweise
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