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Dr. Jonathan Lyons glaubt, eine sensationelle wissenschaftliche Entdeckung gemacht zu haben. Kurz darauf findet ihn seine Tochter Mariah ermordet in seinem Büro auf. Und noch Schrecklicheres erwartet sie: Die Hauptverdächtige ist ausgerechnet ihre eigene Mutter. Mariah kann nicht an ihre Schuld glauben und setzt alles daran, den wahren Täter zu finden. Sie kommt ihm bald gefährlich nahe.

 

Mein Auge ruht auf dir 

Originaltitel: The Lost Years
Autor: Mary Higgins Clark
Übersetzer: Karl-Heinz Ebnet
Verlag: Heyne
Erschienen: 09/2012
ISBN: 978-3-453-26792-3
Seitenzahl: 395 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Wie durch einen grauen Schleier erlebt Mariah den Tod und die Beerdigung ihres Vaters. Doch als ihre Mutter zur Hauptverdächtigen im Mordfall von Jonathan Lyons wird, ist für Mariah schnell klar, dass sie etwas unternehmen muss. Ein äußerst wertvolles Pergament und die Tatsache, dass dieses seit vielen Jahrhunderten als verschwunden gilt, erleichtern die Jagd nach dem Mörder nur scheinbar: ist das Pergament doch seit dem Mord verschwunden. Und auch die Freunde ihres Vaters erweisen sich als nur bedingt hilfreich, zumindest was seine vier Kollegen und Freunde angeht.

In ruhigem, fast schon dezentem Tonfall wird hier dem Leser die Suche nach einem Mörder präsentiert, die sich schön liest, aber auch ein paar Schwachstellen hat.


Stil und Sprache
Mary Higgins Clark ist keine Autorin der schrillen Töne oder der blutrünstigen Bilder. Muss sie aber auch gar nicht sein. Ihr gediegener Schreib- und Sprachstil trifft genau ins Schwarze, ist packend und beschert dem Leser ein unvergleichliches Lesevergnügen. Einziger Wehmutstropfen in diesem Thriller: Es gib,t für mein Verständnis, einige zu lange und langweilige Passagen über die Geschichte von Jesus von Nazareth. Die hätten es auch in stark gekürzter Fassung getan. Sonderlich wichtig erschienen sie mir für die laufende Handlung eher nicht zu sein, auch wenn einige dieser Passagen in Dialogform geschrieben waren.

Im personalen Erzählstil durch Mariah erlebt der Leser, wie sie und ein befreundetes Ehepaar, die Meehans, sich so ihre Gedanken machen und versuchen, neben der Polizei die Mutter vom schrecklichen Verdacht zu befreien und den wahren Mörder zu finden. Die Spannung wird hierbei durch häufige Szenenwechsel mittels Kapitelwechsel und meistens hochinteressante Dialoge herbeigeführt, und über rund 84 mehr oder weniger kurze Kapitel bis zum Ende gehalten. Dann überschlagen sich die Ereignisse und es kommt zu einer Überführung, die – zumindest für mich – nicht überraschend war. Dennoch war es schön zu lesen, wie der Täter überführt wird und warum er tat, was er tat.


Figuren
Der Edelmut und der Sanftmut ihrer Charaktere ist bei Mary Higgins Clark ja schon fast legendär, auch wenn das natürlich auf den Täter nur auf den ersten Blick zutrifft. Wer die Autorin kennt, der wird hier in diesem Thriller auf keine besonderen Überraschungen stoßen, was die einzelnen Figuren angeht. Nichts ist so wie es auf den ersten Blick scheint, wer wirklich Freund und wer eigentlich Feind ist, zeigt sich Mariah erst nach einer qualvollen und sehr gefährlichen Suche. Wobei ich aber gestehen muss, dass mir eine Figur besonders gut gefallen hat. Sie kommt in jedem Mary Higgins Clark Roman vor – nur dass sie in jedem anders heißt und anders aussieht. In diesem ist ihr Name Alvirah Meehan und sie macht praktisch im Alleingang die polizeiliche Arbeit, ohne aber den Polizisten diese im eigentlichen Sinne wegzunehmen. Ihre Kombinationsgabe, ihre Logik und ihr Gespür für die Menschen ist einfach nur fantastisch. Mit Charme, Humor und sehr viel Feingefühl reagiert sie auf die Geschehnisse um sich herum und unterstützt tatkräftig Mariah und die Polizei.

Im Gesamten betrachtet hat die Autorin auch in diesem Thriller ihre einzelnen Figuren sehr überzeugend und realistisch zu Papier gebracht.


Aufmachung des Buches
Das Buch ist schwarz gebunden und hat einen weißen Schutzumschlag. Die obere Coverhälfte wird vollständig von einer grauen Katze beherrscht, deren grüne Augen sehr geheimnisvoll blicken. Ein paar Blutstropfen sowie einige Blutspritzer stechen dem Betrachter im unteren rechten Eck sofort ins Auge. Sie bilden zusammen mit der großen weißen Fläche den Hintergrund für den blutroten Buchtitel. Die Buchrückseite ist genauso aufgemacht, nur dass hier eine kleine schwarze Inhaltsangabe steht. Die optische Aufmachung passt zu denen der vorherigen Titel der Autorin, gefällt mir persönlich aber absolut nicht.


Fazit
Man mag sich darüber streiten, ob es sich hier wirklich um einen Thriller oder eher um einen Krimi handelt, doch eins steht auf jeden Fall fest: Das Buch liest sich gut und ist für unterhaltsame Stunden – egal wo – sehr gut geeignet.


4 Sterne


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