Smaller Default Larger

Der Mann meiner Alpträume

Die junge Flötistin Naomi leidet jede Nacht unter furchtbaren Alpträumen, in denen sie einem schwarz verhüllten Mann begegnet. Ist diese mysteriöse Erscheinung vielleicht jemand aus ihrer Vergangenheit? Währenddessen wird der junge Yasufumi Dirigent an Naomis Orchester. Er kennt sie und die Violinistin Akiho aus Studienzeiten und scheint ein dunkles Geheimnis zu verbergen …

 

Conductor 1 

Originaltitel: The Conductor
Autor: Manabu Kaminaga
Übersetzer: Yuko Keller
Illustration: Nokiya
Verlag: Tokyopop
Erschienen: Dezember 2012
ISBN: 978-3-8420-0541-9
Seitenzahl: 180 Seiten
Altersgruppe: ab 15 Jahren

Hier geht's zur Leseprobe


Die Grundidee der Handlung
Die Flötistin Naomi leidet unter schlimmen Alpträumen, was sie dazu bringt, Hilfe bei dem Therapeuten Matsuzaki zu suchen. Währenddessen wird in ihrer Nachbarwohnung eine kopflose Leiche gefunden. Und bei den befreundeten Musikern im Orchester entsteht Unruhe, als der Dirigent Yasufumi, den sie aus dem Studium kennen, die Leitung übernimmt.

In Conductor werden über einen Zeitraum von sieben Tagen hinweg Ereignisse aus der Sicht der verschiedenen Akteure erzählt. So erhält man einen guten Einblick in die Gefühlswelten der Personen und erlangt jeweils einen anderen Blickwickel auf das gesamte Geschehen. Im ersten Band der vierbändigen Reihe werden der erste und der zweite Tag unter anderen aus der Perspektive von Naomi und Yasufumi wiedergegeben. Viel Potenzial gewinnt die Geschichte aber auch dadurch, dass man sich fragt, wie die einzelnen Handlungsstränge letztendlich zusammenhängen.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Der Manga ist in Schwarzweiß gedruckt und in japanischer Leserichtung angelegt, d.h. man liest von hinten nach vorne. Die Charaktere sind mit unterschiedlichen Gesichtsformen bedacht, sodass sie sich gut auseinander halten lassen, zumal sie zusätzlich noch mit verschiedenen Accessoires, z.B. Brillen, Schmuck, Taschen oder Schal versehen werden und ihrem Alter entsprechend dargestellt sind, so hat der etwas ältere Kommissar Ishikura ein paar charakteristische Falten. Im Verhältnis zu den Körpern fallen die Köpfe etwas groß aus. Die Augenpartien sind meist schmal gezeichnet, jedoch weisen die weiblichen Akteure größere Augen auf, allen voran Naomi, deren offene, freundliche Art damit vermittelt wird. Die Nasenpartien sind bei seitlicher Betrachtung spitz zulaufend abgebildet. Auffällig sind die Details: Make-up und Glanz auf den Lippen der Frauen, wechselnde Kleidung und die erwähnten Accessoires. Außerdem bedient sich Nokiya des SD oder Chibi-Einsatzes (überzogene Veränderungen und Verniedlichungen der Figuren), um beispielsweise Verwirrung humorvoll umzusetzen. Dies geschieht der Geschichte entsprechend allerdings selten. Da diese sich um einen Kriminalfall dreht, bekommt man zudem eine geköpfte, mumifizierte Leiche zu sehen. Eine besondere Bedeutung hat schließlich noch ein kreisrundes Symbol, das einem angebissenen Apfel zu gleichen scheint und einen Bezug zur Sündenfallgeschichte in der Bibel herstellt.

Hintergrundillustrationen sind eher selten, aber dann recht detailliert und zeigen z.B. Naomis Wohnung, die Konzerthalle, Apartmentkomplexe, die Halle der Universität mit der Orgel und die Polizei. Oft gibt es Leerflächen oder schwarzen Grund hinter den Personen, was der Konzentration auf die Figuren dient. Ansonsten erfolgt viel Rasterfolieneinsatz und Muster sowie Stimmungsbilder finden sich. Speedlines veranschaulichen Bewegungen und setzen dramatische Szenen um. Interessant ist natürlich die Darstellung von gespielter Musik. Dazu wird meist ein Grauverlauf oder Muster um den Musizierenden platziert und der Name des Musikstücks wird nebenstehend genannt. Die Panelanordnung ist linear, wird aber durch Personen, Sprechblasen und Soundwörter durchbrochen. Der Text ist umgangssprachlich formuliert und in Groß- und Kleinbuchstaben gedruckt. Zur Betonung wird der entsprechende Wortlaut größer und/ oder fett gesetzt. Die Sprechblasenzuordnung ist unproblematisch und die Soundwörter stehen nur übersetzt oder übersetzt neben dem originalsprachlichen Schriftzeichen. Zu Beginn von Conductor 1 finden sich noch zwei Seiten, die farbig gehalten sind. Auf der einen ist das Inhaltsverzeichnis, auf der anderen dagegen eine Illustration der Protagonisten zu sehen. Dort sind die Akteure auf Spielkarten abgebildet, z.B. Naomi auf der Queen-Karte und ihr Therapeut Matsuzaki auf der Joker-Karte. Im Band gibt es zudem eine Kapitelillustration, die sich den Figuren widmet und zwischen bzw. nach den Kapiteln sind noch Abbildungen der Charaktere platziert, die als sogenannte ‚Characters File‘ bezeichnet werden.


Aufmachung des Manga
Das hochglänzende Cover zeigt Yasufumi und Naomi, denen man durch Taktstock und Flöte den musischen Beruf ansieht. Die Ornamente in den oberen Ecken sowie der schwarze und dunkelrote Hintergrund sorgen dafür, dass die Illustration zugleich schlicht als auch elegant wirkt. Die Rückseite ist ebenfalls nur schwarz-rot, in den Ecken mit den Ornamenten und mittig gedruckt der Titelschriftzug sowie der Klappentext. Zu Beginn gibt es ein Inhaltsverzeichnis, in dem die Kapitel entsprechend der Tage benannt sind, die im jeweiligen Kapitel abgehandelt werden, z.B. „Der erste Tag“. Dies wiederum weckt wie die insgesamt sieben Tage erneut Assoziationen zur Bibel und zur Schöpfungsgeschichte. Zum Schluss von Conductor 1 finden sich ein Nachwort des Autors, ein gezeichnetes Nachwort der Zeichnerin, ein Yasufumi Fanart von Suzuka Oda (Psychic Detective Yakumo) sowie ein Ausblick auf den nächsten Band.


Fazit
Der erste Band der Reihe verspricht spannende Unterhaltung mit neugierig machenden Protagonisten, über deren Vergangenheit man sich bei der Lektüre ebenso Gedanken macht wie über deren Zukunft. Das gute Artwork sorgt schlussendlich dafür, dass das Lesen von Conductor 1 auch für die Augen angenehm ist, sodass der Band für Krimi-Fans auf alle Fälle einen Blick wert ist.


4 5 Sterne


Hinweise
Diesen Manga kaufen bei: amazon.de

Facebook-Seite

FB

Partnerprogramm

amazon

Mit einem Einkauf bei amazon über diesen Banner und die Links in unseren Rezensionen unterstützt du unsere Arbeit an der Leser-Welt. Vielen Dank dafür!

Für deinen Blog:

BlogLogo