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Ein schockierender Anruf, ein rätselhafter Mord und ein lang gehütetes Geheimnis…

Die Anwältin Amanda Travis ist glücklich, in ihrer neuen Heimat Florida endlich mit ihrer Vergangenheit abzuschließen. Denn in ihrer Heimatstadt Toronto hat sie ihre Mutter Gwen zurückgelassen, unter der sie zeitlebens gelitten hat. Doch eines Tages erhält Amanda einen schockierenden Anruf: Gwen hat in der Lobby eines Luxushotels einen Mann erschossen und verweigert jede Aussage. Als Amanda sich ihrer Mutter annimmt, berührt diese Ereignisse in ihrem eigenen Leben, die sie bislang verdrängt hatte – und vor denen sie nun nicht länger fliehen kann…

 

  Autor: Joy Fielding
Verlag: Goldmann
Erschienen: 2007
ISBN: 978-3-442-46536-1
Seitenzahl: 445 Seiten 


Die Grundidee der Handlung
Amanda Travis ist von Toronto nach Florida geflohen, doch ihre Vergangenheit holt sie ein, als sie von ihrem ersten Exmann einen Anruf bekommt. Ihre Mutter hat in einem Hotel vor Zeugen einen wildfremden Mann erschossen. Amanda weigert sich zunächst dorthin zu fahren, da sie nie ein gutes Verhältnis zu ihrer Mutter hatte. Aber ihre Neugier ist größer. Mit ihrem Exmann besucht Amanda ihre Mutter im Gefängnis, um nachzuforschen. Doch Gwen verweigert jegliche Aussage. Amanda kann es kaum fassen, dass ihre sonst so jähzornige Mutter in Seelenruhe und ohne Schuldgefühle auf ihre Verurteilung wartet. Sie beginnt auf eigene Faust zu ermitteln und kommt nach und nach der Wahrheit immer näher. Wer ist der Mann, der vorgibt, John Mallins zu sein? Warum versteckt ihre Mutter hunderttausend Dollar in einem Schließfach? Bei ihren Ermittlungen gräbt sie immer tiefer in der Vergangenheit und deckt ein lang gehütetes Geheimnis auf…


Stil und Sprache
Joy Fielding legt viel Wert auf die Empathie der Leser für ihre Protagonistin. Ihre Gedankengänge werden mit jedem ihrer Schritte dargelegt und beschrieben, man kann immer sehr gut nachvollziehen, warum Amanda sich bei vielen Entscheidungen schwer tut und wie sie zu ihren Entscheidungen kommt. Man kommt der Figur so nah, dass man richtig mitfühlen kann, was sie empfindet.
Das Vergangenheitsmotiv wird immer wieder aufgegriffen und – natürlich – erst ganz zum Schluss aufgeklärt. Zwar weckt es das Interesse der Leser, aber da es sehr oft wiederholt wird, ist es mit der Zeit ein wenig lästig.
Die Spannung in dem Buch baut sich immer weiter auf. Die Autorin stellt den Leser vor einen annähernd unlösbaren Fall. Man findet ein Puzzel-Teil nach dem anderen, die es zusammenzufügen gilt. Doch das komplexe Gesamtbild lässt sich erst auf den letzten Seiten erfassen und aus dem Nebel verschiedenster Vorahnungen kristallisiert sich die schockierende Lösung heraus.
Das Ende des Buches ist leider leicht übertrieben, aber dafür nicht voraussehbar.


Figuren
Amanda Travis ist eine junge und erfolgreiche Anwältin. Sie hat nach zwei gescheiterten und geschiedenen Ehen nichts mehr für Beziehungen übrig. Sie sucht sich ihre sozialen Kontakte in einfachen und kurzen Affären. Verheiratete Männer stellen für sie kein moralisches Problem dar, sie machen es ihr nur noch einfacher. Amanda ist eine Einzelgängerin und lässt sich auf keine Bindung ein. Ihre Liste von Liebhabern wächst seit ihrem vierzehnten Lebensjahr. Und doch ist sie eifersüchtig auf die neuen Liebhaberinnen ihrer Exmänner. Zwar hatte sie ihre Ehen beendet, aber sie empfindet immer noch etwas für die beiden. Sie verdrängt ihre Vergangenheit und die missratene Kindheit in Toronto. Amanda kommt in dem Buch glaubwürdig rüber und ist alles in allem ein runder, dreidimensionaler Charakter.

Gwen Price, Amandas Mutter, war in Amandas Kindheit abhängig von Alkohol und Medikamenten. Sie zog die gesamte Aufmerksamkeit von ihrem Ehemann auf sich und hatte keinen Platz für eine Tochter. Seit sie in dem Hotel einen wildfremden Mann erschossen hat, hat sie überraschenderweise Frieden mit sich und der Welt geschlossen.

Ben Myers, Amandas erster Ehemann, ist ein gutaussehender Mann. In seiner Jugend war er ein Rebell, jetzt ist er ein angesehener Anwalt. Freiwillig hat er die Verteidigung für Gwen Price übernommen, aber sie macht es ihm nicht leicht. Zwar hat er eine neue Freundin, doch er hat trotz ihrer Demütigungen noch immer etwas für Amanda übrig.

Fieldings Nebenfiguren sind keine schwarzen oder weißen Spielfiguren. Sie sind abwechslungsreich und hinter ihrer Fassade steckt mehr als man zunächst vermuten mag. Sie passen sehr gut in die Geschichte hinein und geben ihr noch mehr Würze.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch ist sehr schön gestaltet. Der Name der Autorin ist in Großbuchstaben gut erkennbar gedruckt, darunter befindet sich direkt der Titel des Buches in Gelb. Der Hintergrund ist ein Ausschnitt aus einem Gemälde. Erkennen kann man auf dem Bild eine weiße Frau mit einem roten Umhang, die sich auf etwas herunter beugt. Ich kann zwar keinen Bezug zu dem Buch erkennen, aber es ist trotzdem ein tolles Cover.
Die Qualität des Buches ist hervorragend. Ich habe das Buch beim Lesen richtig malträtiert, aber es hat keine lästigen Knicke im Buchrücken zurückgelassen.


Fazit
Dieses Buch ist absolut lesenswert! Es ist nicht nur unglaublich spannend und interessant, sondern hat gleichzeitig mehrere Ebenen. Einerseits muss das Mysterium um Amandas mordlustige Mutter gelöst werden und andererseits muss sich Amanda mit ihrer Vergangenheit und den Gefühlen für Ben auseinander setzten. Durch das etwas unrealistische Ende bekommt die Geschichte aber leichte Abzüge.


4 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

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