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Ein junges Mädchen wird am Mitsommerabend überfallen und vergewaltigt. Jahre später stirbt ein Mann bei einem Unfall mit Fahrerflucht. Doch niemand scheint ihn zu vermissen. Zeitgleich begehen ein Pfarrer und seine Frau Selbstmord. Oder hat es nur den Anschein? Das Ermittlerteam um Alex Recht und Fredrika Bergman wird auf die Fälle angesetzt. Und schon bald entpuppen sich die augenscheinlichen Einzeltaten als ein undurchsichtiges Geflecht aus Abhängigkeiten …

 

Tausendschoen 

Originaltitel: Tusenskönor
Autor: Kristina Ohlsson
Übersetzer:  Susanne Dahmann
Verlag: Limes
Erschienen: 10. September 2012
ISBN: 9783809025924
Seitenzahl: 463 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Stockholm 2008. Jakob Ahlbin und seine Frau Marja werden erschossen in ihrer Wohnung aufgefunden. Es sieht nach Selbstmord aus. Doch warum sollte der so engagierte und aus seinen Vorträgen zur Asylproblematik wohl bekannte Pfarrer sich und seine Frau getötet haben? Es findet sich ein Abschiedsbrief. Seine Tochter Lina ist nur wenige Tage zuvor scheinbar an einer Überdosis gestorben. Die zweite, jüngere Tochter Johanna hat sie aufgefunden und im Krankenhaus identifiziert. Nun ist auch sie verschwunden. Alex Recht, Frederika Bergman und ihre Kollegen begeben sich auf die Suche nach der Schwester – und stoßen hierbei auf immer mehr Ungereimtheiten. Die tot aufgefundene Lisa meldet sich plötzlich aus Bangkok. Weitere Morde und Überfälle setzen die ermittelnden Polizisten mehr und mehr unter Druck. Schlepperbanden, die Flüchtlinge aus dem Ausland nach Schweden schleusen, scheinen mit Jakob Ahlbin in Kontakt gestanden und ihn mehrfach bedroht zu haben. So entsteht nach und nach eine sehr interessant erzählte Geschichte, gut konstruiert und zu Anfang auch wenig durchschaubar. Für einen Thriller ist die Geschichte allerdings etwas langatmig, zu ausufernd erzählt, vor allem die kleinen, zwischenmenschlichen Begebenheiten zwischen den Ermittlern, deren Privatleben. Dennoch ist das Buch recht unterhaltsam und spannend, sodass kaum Langeweile beim Lesen aufkommt.


Stil und Sprache

Die Autorin hat eine klare, sehr ansprechende und überzeugende Erzählweise. Sie versteht es, die Dinge auf den Punkt zu bringen, sehr einfühlsam aus unterschiedlichen Perspektiven auf das Geschehen zu blicken und die Gefühle und Gedanken der Beteiligten nicht zu vergessen. Sie wechselt ständig die Handlungsebenen, springt von einem Agierenden zum nächsten und lässt den Leser ständig mit offenen Fragen zurück. Sie schafft es so, Spannung aufzubauen, ohne tatsächlich viel geschehen zu lassen. Sie spielt mit ihren Figuren, vermittelt dem Leser einen guten Einblick in deren Gefühlslage und lässt dabei auch Alltägliches nicht zu kurz kommen. So erfährt man viel auch über die Ermittler, ihr Privatleben, ihre Sorgen und Nöte, was man in einem Thriller so nicht vermuten würde.


Figuren

Die Autorin legt sehr viel Wert auf ihre Figuren. Das Ermittlerteam, das bereits in ihrem ersten Buch, Aschenputtel, vorgestellt wurde, wird auch hier sehr ausführlich und auch von privater Seite beleuchtet. Hier und da waren mir diese privaten Geschichten allerdings etwas zu viel. Es nimmt der Geschichte teilweise den Schwung und nicht jede private Problematik erschien mir wirklich interessant.

Jakob und Maja Ahlbin, obwohl nur als Tote von Anfang an betrachtet, werden durch die sie umschreibenden Geschichten doch recht lebendig und für den Leser sehr konkret dargestellt. Auch die beiden Schwestern, Lisa und Johanna, werden in ihrer ganz eigenen Problematik sehr faszinierend beschrieben, auch wieder mit Blick zurück in deren Vergangenheit

Es ist interessant, wie geschickt und fesselnd es der Autorin gelingt, Vergangenheit und Gegenwart in ihren Figuren zu verbinden und sie am Ende sehr plastisch und wirklichkeitsnah wirken zu lassen.


Aufmachung des Buches
Das gebundene Buch hat 463 Seiten und ist in mehrere Kapitel unterteilt, die das aktuelle Datum nennen. Die Unterkapitel sind dann mit den beiden sich abwechselnden Orten des Geschehens beschriftet: Stockholm und Bangkok. Das Cover zeigt eine vertrocknete Blume, ein Tausendschön, auf dessen Blättern sich Blutstropfen abzeichen.


Fazit

Auch das zweite Buch der Autorin Kristina Ohlsson hat mir gut gefallen, wenn auch weniger als Thriller, so doch als gut konstruierter Kriminalroman. Eine wirklich interessante Geschichte, die gut unterhält, aber eben doch sehr romanhaft wirkt.  


4 Sterne


Hinweise

Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Aschenputtel

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