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ER SIEHT ETWAS, WAS DU NICHT SIEHST!

Der arrogant wirkende Student Yakumo Saito wurde mit einem roten Auge geboren. So kann er Dinge sehen, die für andere unsichtbar bleiben – die Seelen der Verstorbenen. Diese ruhelos Umherirrenden zu vertreiben und zu besänftigen, ist sein Job als »Psychic Detective«. Eine faszinierende Reise ins Diesseits und Jenseits beginnt …

 

Psychic Detective Yakumo 06 

Originaltitel: Psychic Detective Yakumo
Autor: Manabu Kaminaga
Übersetzer: Renata Lucic
Illustration: Suzuka Oda
Verlag: Tokyopop
Erschienen: Oktober 2012
ISBN: 978-3-8420-0586-0
Seitenzahl: 168 Seiten
Altersgruppe: ab 15 Jahren (lt. Buchaufdruck; lt. Verlagshomepage ab 16 Jahren)


Die Grundidee der Handlung
Der Fall um die ermordete Rika findet seinen dramatischen Abschluss, als die Beteiligten und die Ermittler aufeinandertreffen. Doch als Haruka zu Beginn ihres Referendariats an einer Grundschule den Jungen Masato kennenlernt, tut sich bereits ein neuer Fall auf …

Wie bei den vorherigen zwei Bänden, in denen der Fall um Rika erzählt wurde, dominiert der Krimianteil. Das ist etwas schade, da die Mysteryelemente ziemlich in den Hintergrund geraten sind. Dies ändert sich hoffentlich mit dem neuen Fall. In Psychic Detective Yakumo 6 konzentriert sich der Plot zudem sehr auf die Charaktere, um deren Handlungsmotivationen abschließend nachvollziehbar zu machen.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Psychic Detective Yakumo 6 wird in japanischer Leserichtung gelesen und ist mit Ausnahme des Anfangs in schwarz-weiß gehalten. Dort finden sich vier Farbseiten, wobei auf der vierten das Inhaltsverzeichnis gedruckt ist. Auf der ersten Abbildung ist Yakumo vor einem rot-schwarzen Hintergrund zu sehen, während ihn die folgende, doppelseitige Illustration bei der Erfrischung an einem Wasserhahn im strahlenden Sonnenschein zeigt. Vorkommende Kapitelabbildungen widmen sich den Akteuren, z.B. Yakumo, Haruka und Nao, der kleinen Cousine Yakumos.

Die Figuren sind unterschiedlich gestaltet, so verfügt Yakumo selbst über eine normale Körperstatur, der Abteilungsleiter der Polizei Ideuchi ist dagegen untersetzt und mit glänzender Halbglatze dargestellt. Der spirituelle Meister Kaminaga ist großgewachsen, hat lange dunkle Haare und verfügt über zwei rote Augen. Bei ihm und den meisten männlichen Akteuren sind die Augenpartien relativ schmal gestaltet, bei den weiblichen Figuren, beispielsweise bei Nao, Haruka und der Lehrerin Frau Komai sind die Augen jedoch oft sehr groß. Zudem trägt bei letzterer die weiche Gesichtsform dazu bei, dass sie sehr freundlich wirkt. Im Gegensatz zu ihr sieht man dem neuen Abteilungsleiter Miyakawa durch die markanten Wagenknochen und Stirnpartie gut dessen Engagement und Durchsetzungsvermögen an.

Unschön ist, dass Gesichter recht häufig leer bleiben oder Augenpartien ausgespart werden. Durch den Einsatz von SD-Elementen (‚super deformed‘, eine überzogenen Veränderung) wird zudem noch Komik erzeugt. Ansonsten fallen bei der Figurendarstellung bestimmte Details auf, beispielsweise Yakumos linkes, rotes Auge, die Kette von Yakumos Vater, die Haruka nun stets trägt, sowie ein von einer Schlange umschlungenes Kreuz-Tattoo. Die oft großflächigen Panels, die manchmal auf der gegenüberliegenden Seite fortgeführt werden, sind linear angeordnet und werden von Figuren und Sprechblasen durchbrochen.

Hinter den Personen wird die Umgebung, z.B. bestehend aus einem Schulgelände, Stadtansichten, (Uni-)Gebäuden, Interieur und der Einrichtung einer Bar, oft sehr detailliert wiedergegeben. Dabei bekommt man auch etwas blutigere Bilder von Mordopfern zu Gesicht. Zumeist finden sich jedoch Leerflächen, Grauverläufe, Stimmungsbilder, Muster oder Speedlines im Hintergrund. Die Soundwörter stehen übersetzt neben dem originalsprachlichen Pendant. Die Sprechblasen lassen sich problemlos den Figuren zuordnen. Der Text ist umgangssprachlich formuliert und wird in größerer Schrifttype und / oder Fettsetzung gedruckt, wenn etwas besonders hervorgehoben werden soll. Bei dem extra TV-Programm ist die Schriftgröße allerdings sehr klein und somit schwer zu lesen. Der Text ist außerdem in Groß- und Kleinbuchstaben gehalten und Erklärungsbedürftiges wird mit einem Stern versehen und in der Nähe des entsprechenden Panels erläutert.


Aufmachung des Manga
Wie bei den bisherigen Bänden der Serie wird ein Teil des Covers von einer schwarzen Fläche eingenommen, die jedoch bei Psychic Detective Yakumo 6 geringer ausfällt. Damit ist die links platzierte Coverillustration größer als die schwarze Fläche. Die Abbildung Yakumos, der eine Kapuze trägt, fällt jedoch sehr düster aus, sodass die roten Schriftzeichen des Titels aus dem dunklen Hintergrund hervor zu schimmern scheinen. Auf der schwarzen Buchrückseite befindet sich der in weiß gedruckte Klappentext, der denselben Inhalt wie die Vorgängerbände aufweist. Auch die Altersangabe (ab 15 Jahren) ist hier zu sehen, die allerdings von der Angabe im Internet (ab 16 Jahren) abweicht. Dem Inhaltsverzeichnis folgen über zwei Seiten hinweg eine Vorstellung der Personen und eine Zusammenfassung der bisherigen Geschehnisse.

Leider umfasst der eigentlich Plot dann nur 135 Seiten, was etwas mau ist, jedoch durch umfangreiche Extras wieder wettgemacht wird. So gibt es Beiträge zu den Recherchearbeiten des Mangas, die Fotos von Lokalitäten und Stadtkarten der Schauplätze beinhalten. Im Anschluss folgt ein ‚Yakumo TV-Programm‘, wobei für zwei Tage (32. und 33. Oktober) eine Fernsehzeitung imitiert wird. Fraglich, wer sich die vielen kleinen Programmtexte überhaupt durchlesen wird, doch wer es tut, entdeckt viele, mitunter auch komische, Anspielungen zum Mangaplot und ebenso finden sich auch Anspielungen zu Conductor, einem Manga, für dessen Inhalt sich der Psychic Detective Yakumo-Autor Manabu Kaminaga gleichfalls verantwortlich zeichnet. Abschließend finden sich ein Nachwort von Oda, eine Abbildung Yakumos als Vampir, ein Fanart von Yakumo, ein gezeichnetes Nachwort Odas und ganze acht humorvolle Comicstrips sowie ein kleiner Ausblick auf den nächsten Fall.

Besonders hervorzuheben sind zudem noch die beigefügten Goodies. Zum einen eine Leseprobe zum erwähnten Manga Conductor, der demnächst bei Tokyopop erscheint, zum anderen ein Yakumo-Doppelposter: eine Abbildung zeigt den Studenten mit Dartpfeil und auf der Rückseite sind er, Haruka, Goto und Ishii zu sehen. Außerdem gibt es noch drei wunderschöne Posterkarten, auf denen Yakumo zweimal allein und einmal zusammen mit Haruka gezeichnet ist.


Fazit
Der Plot unterhält zwar nach wie vor gut, aber der eigentliche Handlungsteil fällt bei Psychic Detective Yakumo 6 gering aus und der Zeichenstil wird schlichter als zu Beginn der Reihe. Die Extras und die Erwartungshaltung dem neuen Fall gegenüber machen die Schwachstellen diesmal aber noch wett.


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
- Band 1
- Band 2
- Band 3
- Band 4
- Band 5

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