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Anton – so heißt der neue Junge von nebenan und Maike weiß gar nicht, warum sie immer solches Herzklopfen bekommt, wenn sie ihn sieht. Denn eigentlich haben sie und ihre Freundinnen gerade schon genug Aufregung. Schließlich sind sie hinter einem Fahrradrowdy her, der die kleine Angelina umgefahren hat. Maike und Lila sollten auf sie aufpassen, waren aber einen ganz kleinen Moment lang abgelenkt – natürlich wegen Anton – und da ist es passiert! Doch bei ihrer Suche nach dem Täter stoßen die fabelhaften Vier auf ein paar merkwürdige Ungereimtheiten. Was hat es wirklich auf sich mit dem Unfall?

 

Die fabelhaften Vier Alles wegen Anton 

Autor: Martina Dierks
Illustration: Franziska Harvey
Verlag: Oetinger
Erschienen: 2009
ISBN: 978-3-7891-3315-2
Seitenzahl: 172 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Was ein fremder Junge, Neugier und Halloween doch so alles verursachen können! Ausgerechnet die quirlige Angelina und Enkelin des knurrigen Zeitungsladeninhabers Knobbe verschwindet, und taucht irgendwann völlig verdreckt und mit zerrissenem Kostüm in einer Seitenstraße wieder auf. Natürlich bekommen Maike und Lila deswegen Ärger, doch den wollen sie nicht auf sich sitzen lassen. Also gehen die fabelhaften Vier auf Spurensuche – mit überraschendem Ergebnis.

Abwechslungsreich, scharfsinnig und oft überraschend tiefgründig – Martina Dierks hat den zweiten Band ihrer Serie gelungen in Szene gesetzt.


Stil und Sprache
Eine einfühlsame und hochspannende Geschichte, die abwechselnd in der allwissenden Erzählperspektive und im personalen er, sie, es Erzählstil durch Maike, dem Leser präsentiert wird. Nach dem ersten Band bin ich nun warmgelesen, was den Perspektivwechsel und den etwas matten Schreibstil angeht, und muss gestehen: die Geschichte ist schön. Es gibt viel zum Schmunzeln, Lachen und sehr vergnügliche Momente für die fabelhaften Vier in diesem Buch. Durch verschiedene Kapitelwechsel und eine Nebengeschichte – Lehrerin Löffel wird Oma – dreht Martina Dierks die Spannungsschraube geschickt nach oben und löst diese gegen Ende ganz überraschend auf. Köstliche Dialoge und erfinderische Szenen ziehen den Leser in den ganz normalen Alltagswahnsinn einer Schülerin, die sich erfolgreich gegen die Gefahr wehrt, in eine bestimmte Schublade gesteckt zu werden – was ihren Charakter angeht – und in ihren Tagebucheinträgen (kursiv abgedruckt) den Leser auf dem Laufenden hält, wenn der allwissende Erzähler schweigt. Die laufenden Wechsel der Erzählperspektive sind für den einen oder anderen vielleicht ungewohnt, aber zur Handlung passt es, macht sie individuell und hebt sie aus der Menge an Kinderbüchern heraus.


Figuren
Die Mädchen kommen in die Pubertät – und sind alles andere als glücklich damit. Vor allem Maike versteht sich selbst nicht mehr und gefällt sich auch nicht mehr: ihre Haare sind zu glatt, sie ist sich selbst nicht schlagfertig und auch nicht witzig genug und zu allem Übel fehlt ihr auch noch das gewisse Etwas. Jo hat ihr fantastisches Basteltalent, Fabi den Sinn für Mode und Lila kann toll zeichnen – aber Maike? Martina Dierks hat es wundervoll verstanden, die Hormonschwankungen und das Gefühlschaos eines pubertierenden Teenagers, der kein Kind aber auch noch nicht richtig erwachsen ist, feinfühlig und sehr unterhaltsam in Worte zu fassen. Die Mädchen streiten sich, vertragen sich wieder, haben ihre Geheimnisse voreinander und dann auch wieder nicht. Am Ende halten sie aber wie Pech und Schwefel zusammen, wenn es ganz dick kommt, und sind füreinander da. Ich kann nur sagen: allesamt fantastisch gelungene Charaktere.


Aufmachung des Buches
Gelb und Rot sind diesmal die Hauptfarben. Das gebundene Buch ist optisch wie der erste Band der Serie gestaltet – eine fröhliche und bunte Illustration mit den fabelhaften Vieren gibt dem Cover einen lustigen Ton und macht richtig Lust auf die Geschichte. Auf der Rückseite steht ein kurzer Text zum Inhalt und darunter lehnt ein Junge lässig an der Wand. Besonders schön: innen sind viele tolle Schwarz-Weiß-Illustrationen abgebildet.


Fazit
Mit viel Genuss habe ich diesen Band gelesen und mich dabei sehr gut unterhalten – trotz der immer wiederkehrenden Perspektivwechsel. Diese Geschichte ist genauso zum selbst Lesen geeignet wie zum Vorlesen, und kann Fans des verhaltenen Schreibstils mit Sicherheit begeistern.


4 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Viel Lärm um Lila

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