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„Sie werden sich an nichts erinnern, was ich ihnen gesagt habe, bis das Stichwort fällt, und dann werden sie Inka für mich töten.“
Ein eiskalter Mord Im Freundeskreis. Die Journalistin Inka Mayer hat Zweifel am Geständnis ihrer Freundin Annabel. Inka hegt den Verdacht, dass Annabel das Opfer eines Hypnose-Experiments ist, das in der Klinik ihres Schwagers an ahnungslosen Patienten durchgeführt wird. Bei ihm ist auch Inka in Behandlung. Oder ist Hypnose so harmlos, wie er sie glauben machen will? Irgendwer hat es scheinbar auch auf die Journalistin abgesehen. Ein Spiel um freien Willen, Wirklichkeit und Paranoia beginnt. Ein Spiel auf Leben und Tod.

 

Hypnose 

Autor: Sina Beerwald
Verlag: Heyne
Erschienen: 13. August 2012
ISBN: 978-3-453-43636-7
Seitenzahl: 400 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Ein halbes Jahr hatte Inka sich in sich selbst zurückgezogen. Jetzt möchte sie wieder einen Schritt auf ihre alten und besten Freunde zugehen. Doch etwas hat sich verändert. Sie kann sich und auch sonst niemandem so recht erklären was es ist, denn es ist mehr ein Gefühl, als etwas tatsächlich Greifbares. Plötzlich wird Annabel, eine von ebendiesen Freundinnen, zur Mörderin und Inkas Weltbild gerät vollends aus den Fugen. Was ist bloß geschehen? Wieso kann sie sich kaum noch an die Zeit vor einem halben Jahr erinnern? Und was hat das Ganze mit der Hypnose-Therapie zu tun, in die sie sich begeben hat?

Das Schlimmste ist, wenn man sich selber und seinen Wahrnehmungen nicht mehr trauen kann. Genau das passiert hier der Protagonistin und man ist als Leser so nah dabei, dass man beinahe auch an sich selbst zu zweifeln beginnt.


Stil und Sprache
Aus der beobachtenden Perspektive erzählt, wirkt die Geschichte auf den ersten Blick betrachtet erst einmal sachlich. Bei näherem Hinsehen zeigt sich dann aber, dass auch diese Perspektive es schafft, den Leser für sich einzunehmen und vollends in den Bann zu ziehen. Die absolut authentischen Beschreibungen und Darstellungen der Szenarien ziehen den Betrachter wie ein Sog immer tiefer in das Geschehen hinab. Bald kann man kaum noch zwischen Realität und Fiktion unterscheiden, man darf niemandem mehr vertrauen, nicht einmal sich selber.

Gleich zu Anfang wird Spannung aufgebaut, da im Dunkeln gelassen wird, was vor einem halben Jahr, bevor Inka sich zurückzog, geschehen ist. Erst mit der Zeit ergeben verschiedene Puzzleteile ein Gesamtbild, welches jedoch immer wieder revidiert wird, da Inkas Erinnerung sie mehrfach täuscht. Doch nicht nur dadurch, dass man unbedingt erfahren möchte, was in der Vergangenheit vorgefallen ist, wird Spannung erzeugt. Auch die Geschehnisse in der Gegenwart sind äußerst interessant und fesselnd. Vor allem durch das häppchenweise Begreifen der Zusammenhänge kann der Leser nicht mehr von der Geschichte lassen. Der flüssige Schreibstil der Autorin tut das Übrige dazu, dass man das Buch einfach so in einem Rutsch lesen kann und möchte.


Figuren
Inka Mayer ist Journalistin, wenn sie sich auch zunächst eine Auszeit gegönnt hat. Ihren Spürsinn jedoch hat sie nicht verloren, weshalb sie natürlich weiterhin allem auf den Grund geht, was so um sie herum geschieht. Das könnte ihr nun jedoch zum Verhängnis werden, denn in ihrem Umfeld läuft etwas gehörig falsch, sie kann nur noch nicht benennen, um was es sich handelt. Auch wenn Inka zu Anfang leicht gereizt wirkt, ist sie sofort sympathisch, auch ohne dass man die Umstände kennt, weshalb sie sich zurückgezogen hatte. Je mehr man diese Person im Laufe der Geschichte kennenlernt, desto mehr mag man sie und desto mehr möchte man ihr einfach nur helfen. Hier wird die Figur nicht gleich am Anfang vollends beschrieben, sondern im weiteren Verlauf des Buches immer konkreter dargestellt. Somit hat man als Leser das Gefühl, dem Charakter beim Wachsen zuzusehen und fühlt eine gewisse Verbundenheit zu dieser Figur. Daher auch der Drang ihr zu helfen und etwas zu tun, auch wenn man eigentlich weiß, dass dies nicht möglich ist.

Auch die anderen Figuren erhalten erst mit der Zeit eine tiefgründige Darstellung, so dass sich am Schluss ein komplettes Bild ergibt. Wenn man es im Nachhinein betrachtet liegt hier der Vorteil nicht nur darin, dass man sich besser in die Charaktere hineinversetzen kann. Würde man in diesem Buch bereits anfangs viel über die Personen wissen, wüsste man auch schon, wie es ausgehen würde. Man hätte zu viele Informationen, durch die sich zu leicht die Lösung erschließen lassen würde. Daher hat die Autorin das hier sehr schön gelöst.


Aufmachung des Buches
Das Cover dieses Taschenbuchs ist in grau, schwarz und rot gehalten, um einen Kontrast darzustellen. Man sieht einen Steg, auf dem sich eine vermutlich weibliche Person vom Betrachter wegbewegt. Der Steg führt nach rechts und links weiter, was bedeuten könnte, dass die Figur sich entscheiden muss und hoffentlich den richtigen Weg wählt. Ähnlich geht es Inka in der Geschichte, auch sie muss den richtigen Weg finden. Das Wort Hypnose prangt im Vordergrund in rot mitten auf dem Steg und schreit den Betrachter förmlich an. Schon allein das Wort übt eine unnatürliche Anziehungskraft aus, so dass man sich eigentlich gar nicht wehren kann, sondern das Buch einfach zur Hand nehmen muss.


Fazit
Ein verstörender und faszinierender Thriller, dem hoffentlich noch einige folgen werden. Selten wurde so authentisch mit der menschlichen Psyche gespielt, dass man sich noch lange Zeit nach der Lektüre Gedanken darüber macht.


5 Sterne


Hinweise
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