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Was würdest du tun, wenn du nicht vergessen kannst? Wenn du nicht weißt, wo deine Liebsten sind? Wenn jede Erinnerung dich zum schrecklichsten Moment deines Lebens führt? Seit der Entführung ihrer Schwester vor vielen Jahren leidet Privatdetektivin Brenna Spector unter einem seltenen Phänomen: Sie kann sich mit allen Sinnen an jede Situation erinnern. Jeden vergangenen Moment zu sehen, zu hören und zu riechen ist ein Segen in ihrem Beruf, aber eine Qual in ihrem Leben. Vor allem, als Brennas neuester Fall zu einem vermissten Mädchen führt, das auf die gleiche Art verschwand wie ihre eigene Schwester ...

 

Dornroeschenschlaf 

Originaltitel: And she was
Autor: Alison Gaylin
Übersetzer: Uta Hege
Verlag: Ullstein
Erschienen: 23. August 2012
ISBN: 978-3-548-28378-4
Seitenzahl: 464 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Brenna Spector ist Privatdetektivin und sie hat eine besondere Gabe, sie kann sich an jedes Ereignis haargenau erinnern und nicht nur das, sie kann alles Erlebte immer und immer wieder spüren. Ihr neuester Fall führt zu einem kleinen Mädchen, das unter mysteriösen Umständen verschwand. Es geht für Brenna nun nicht mehr nur darum, das Rätsel aufzuklären, sondern sich mit der eigenen Vergangenheit zu konfrontieren, denn vor vielen Jahren verschwand auch ihre Schwester spurlos...

Das ausgeprägte Erinnerungsvermögen der Privatdetektivin steht eindeutig mit im Vordergrund und ist ein wichtiger, sowie sehr interessanter Aspekt des gesamten Buches. Die Autorin bringt die Spannung des Falls und die Fakten dieser Gabe wunderbar in Einklang und erschafft eine fesselnde Story.


Stil und Sprache
Erzählt wird das Geschehen aus der beobachtenden Perspektive, um dem Leser einen Rundumblick zu verschaffen. Durch die Erinnerungen der Protagonistin wechselt das Szenario oft abrupt von der Gegenwart in die Vergangenheit. Oft sind es nur kleine Auslöser, die Brenna dazu veranlassen, bereits Erlebtes noch einmal zu durchleben. Da diese Auslöser jedoch nicht unbedingt vorhersehbar sind, kann es schon mal vorkommen, dass man plötzlich aus der Geschichte herausgerissen wird und etwas ganz anderes, Vergangenes, erzählt bekommt. Um die Passagen voneinander abzugrenzen, wurden die Rückblicke kursiv gedruckt. So lässt sich sofort am Schriftbild erkennen, in welcher Zeit man sich gerade befindet. Es ist überhaupt nicht schwer, in diesen Rhythmus hineinzufinden und auch die oft schnellen Wechsel wirken weder hektisch noch störend. Dies liegt mit Sicherheit auch an dem recht ruhigen Schreibstil, den die Autorin an den Tag legt. Obwohl die Geschichte immer mehr an Fahrt aufnimmt, hat man dennoch das Gefühl von innerer Ruhe. Es ist, als würde sie dem Leser mit ihrer Wortwahl zu mehr Gelassenheit verhelfen. Man soll sich zwar auf die Geschichte einlassen, trotz allem aber gleichzeitig entspannen. Genau das schafft Alison Gaylin zu übermitteln.

Von Seite zu Seite wird das Tempo angezogen und das Geschehen wird rasanter. Gleichzeitig erhöht sich auch die Spannung, die bereits von vornherein vorhanden ist. Je näher man des Rätsels Lösung kommt, desto fesselnder wird die Geschichte, so dass man sich kaum noch von dem Buch lösen kann. Die Autorin hat einige Stolpersteine eingebaut, durch die der Leser in die Irre geführt wird oder werden könnte. Teilweise entdeckt man die falschen Fährten, einige Male aber auch nicht, wodurch die Spannung nochmals höher wird und die Verwirrung beim Leser größer. Bald hat man nur noch den Wunsch, die wirkliche Wahrheit zu erfahren, ohne wieder durch eine unvorhergesehene Wendung vom Weg abgebracht zu werden.


Figuren
Brenna Spector ist dem Leser sofort sympathisch, auch wenn sie sich sicherlich nicht immer ganz korrekt verhält oder in der Vergangenheit verhalten hat. Dennoch kommt sie sofort als starke Persönlichkeit herüber, der man einfach nicht lange böse sein kann. Ihre besondere Gabe hat, wie jede Medaille, zwei Seiten. Licht und Schatten. In ihrem Beruf stellt sie natürlich eine große Hilfe dar, privat jedoch sieht das oft ganz anders aus. Durch die Erinnerungen erfährt man nicht nur einiges über Brennas Arbeit, sondern auch viel von ihr als Mensch. Man lernt sie sehr gut kennen und kann einige Verhaltensmuster an vergangenen Ereignissen festmachen, die sie geprägt haben.

Der Fokus liegt in diesem Buch eindeutig auf der Privatdetektivin, was aber keineswegs negativ zu sehen ist. Schließlich soll es sich hier um den Auftakt einer Reihe handeln, somit ist es wichtig, die Hauptperson bereits so detailliert wie möglich kennenzulernen. Dennoch bleiben die weiteren Figuren auch nicht allzu blass. Jede wird gebührend betrachtet und charakterisiert, so dass sich ein umfassendes Bild der Figuren ergibt. Jedoch werden die anderen Personen, im Gegensatz zu Brenna, so gut wie gleich gewichtet, so dass keine weitere Hierarchie entsteht.


Aufmachung des Buches
Das weitestgehend grüne Cover dieses Taschenbuchs sticht sofort ins Auge, da sich eine Rose mit Dornen auf ebendiesem befindet. Dadurch, dass der farbliche Akzent recht stark ist, wird der Blick des Betrachters sofort zu diesem Buch gezogen. Das Bild stellt natürlich einen klaren Bezug zum Buchtitel her, der Zusammenhang mit dem Inhalt erklärt sich allerdings erst im Laufe des Geschehens, ist aber nicht minder wichtig und interessant.


Fazit
„Dornröschenschlaf“ ist sehr zu empfehlen. Alison Gaylin hat eine Protagonistin erschaffen, mit der der Leser noch viele weitere Fälle lösen will und kaum abwarten kann, dass es weitergeht.


4 5 Sterne


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