Die junge Kommissarin Stina Forss bricht in Berlin ihre Zelte ab und tritt eine Stelle im schwedischen Småland an. Kaum hat sie ihre neue Chefin Ingrid Nyström kennen gelernt, wird der greise Engländer und Schmetterlingszüchter Balthasar Frost grausam verätzt und verstümmelt in seinem Gewächshaus aufgefunden. Als Nyström und ihre impulsive neue Kollegin die Ermittlungen aufnehmen, ahnen sie nicht, wie weit diese sie führen werden: tief hinein in die bewegte schwedische Geschichte, in die höchsten Stockholmer Kreise und Forss sogar bis nach Jerusalem.
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Autor: Roman Voosen, Kerstin Signe Danielsson |
Die Grundidee der Handlung
Stina Forss, die einige Jahre als Kriminalkommissarin in Berlin tätig war, verlässt Deutschland, um zu ihrem kranken Vater nach Schweden zurückzukehren. Eine Entscheidung, die sie zunächst bitter bereut. Denn anstatt eine ebenbürtige Stelle bei der Polizeibehörde in Växjö bekleiden zu können, wird sie von ihrer Vorgesetzten Ingrid Nyström wie eine Praktikantin behandelt. Zwei Tage in der Woche warten Vorlesungen an der Polizeischule auf sie, während die restliche Zeit Kinkerlitzchen, wie Ladendiebstähle oder eine Einbruchserie in Gartenhäuschen, auf ihrem Schreibtisch landen. Ein wahrlich frustrierender Einstieg für die versierte Ermittlerin, die nach einer öden Arbeitswoche endlich in einen richtigen Fall eingebunden wird. In einem abseits liegenden Glashaus lehnt die Leiche des englischen Schmetterlingszüchters Balthasar Melchior Frost an einem Stapel mit Blumenerde und dessen brutal verätztes Gesicht und ein abgeschnittener Finger zeugen davon, dass jemand grausam Rache geübt hat. Wer allerdings dem unscheinbaren Mann das Leben nahm und warum, bleibt lange im Unklaren. Denn zunächst müssen die beiden völlig verschiedenen Ermittlerinnen akribische Kleinarbeit leisten, bis eine Spur nach Jerusalem führt und Unglaubliches offenbart.
Ein spannender erster Fall für das Ermittlerduo Ingrid Nyström und Stina Forss, der von dem Autorenpaar Roman Vossen und Kerstin Signe Danielsson wendungsreich in Szene gesetzt wurde.
Darstellung des Hörbuchs
Der atmosphärisch dichte Kriminalroman wird von Thomas Sarbacher gelesen, der mit einer angenehm tiefen Stimme und einer spürbaren Gelassenheit die verworrenen Geschehnisse im tief verschneiten Schweden zu Gehör bringt. Ohne sein Lesetempo zu verändern und nur mit gut gesetzten Nuancen in der Stimmlage gelingt es ihm, dramatische Szenen genauso nachvollziehbar darzustellen, wie ergreifende Momente. Sogar bei den zahlreich vorkommenden Beschreibungen von Landschaften, Personen und Handlungen hört man ihm gerne zu und taucht tief in eine Geschichte ein, die von vergangenen Taten, gut gehüteten Geheimnissen und einem grausam verübten Mord berichtet. Aber nicht nur die vielfältigen Verstrickungen um den Schmetterlingsforscher Balthasar Melchior Frost stehen im Mittelpunkt des mit subtiler Spannung angereicherten Kriminalfalls, auch das ungleiche Ermittlerpaar Ingrid Nyström und Stina Forss nimmt einen beachtlichen Raum im Geschehen ein. Zwei starke Frauen, denen Thomas Sarbacher einen zu ihnen passenden Ausdruck verleiht. So spricht er die besonnen auftretende Ingrid Nyström mit viel Wärme in der Stimme, während seine Interpretation der jungen Stina Forss von Gereiztheit und Unruhe geprägt ist. Eine Lesung, die gut ohne Musikeinspielungen auskommt, allerdings aufgrund ihrer wechselnden Handlungsstränge und Personen aufmerksam verfolgt werden sollte.
Aufmachung des Hörbuchs
Die sechs CDs befinden sich in einer aufklappbaren Pappbox, die neben den üblichen Angaben zum Hörbuch eine Kurzvita des Autors und des Sprechers enthält. Auf dem Coverbild ist der Schatten eines Schmetterlings zu sehen, der mit ausgebreiteten Flügeln über eine schneebedeckte Landschaft schwebt. Motive, die sich in abgewandelter Form im Innenbereich der Hörbuchbox wieder finden und durch ihre kühlen Blautöne ein zur Handlung passendes frostiges Gefühl vermitteln. Ein Booklet oder ähnliches ist nicht enthalten.
Fazit
„Später Frost“ ist das Debüt des in Hamburg lebenden Autorenpaars Roman Vossen und Kerstin Signe Danielsson und als solches sehr gelungen. Eine authentische Hintergrundkulisse, interessante Figuren und der gut durchdachte Fall verstehen es den Hörer durchgängig zu fesseln und in eine Mordermittlung hineinzuziehen, deren erschreckenden Details erst allmählich ans Tageslicht treten.
Hinweise
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