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Catherine Marks verdient sich ihr Geld damit, den Hathaway-Schwestern die Regeln des High-Society-Lebens beizubringen. Ein lukrativer und höchst angenehmer Job, wäre da nicht Leo Hathaway, dessen ungehörige Bemerkungen Catherine immer wieder aus dem Konzept bringen. Eigentlich ist sie der Meinung, dass Leo sie nicht ausstehen kann – bis er sie plötzlich küsst. Catherine verliert völlig ihren Kopf. Und bald auch ihr Herz …

 

Kuss im Morgenrot 

Originaltitel: Married By Morning
Autor: Lisa Kleypas
Übersetzer: Nadine Mutz
Verlag: Heyne
Erschienen: 09/2012
ISBN: 978-3-453-49114-4
Seitenzahl: 443 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Catherine Marks wandelt sich unter dem beständigen Druck der Hathaway-Schwestern zu einer blonden Schönheit, die zwar so blind wie ein Maulwurf ohne Brille ist, aber ansonsten eine angenehme Person darstellt – zumindest wenn es um merkwürdige Hobbies und Ansichten geht. Eigenschaften die für Leo, den derzeitigen Titelinhaber von Ramsay House, äußerst faszinierend sind. Plötzlich fängt er an Marks mit anderen Augen zu sehen und sie nach allen Regeln der ihm möglichen Kunst des Verführens zu umgarnen. Für Catherine eine Ungehörigkeit, ist sie sich doch ihres schändlichen Makels nur zu bewusst und eine Heirat mit Leo kommt für sie ganz und gar nicht in Frage.

Ruhig, gemütlich und mit besonnenen Tönen hat Lisa Kleypas Kuss im Morgenrot geschrieben.


Stil und Sprache
Ein sehr ruhiger und nachdenklicher Roman, in dem der Leser durch den personalen Erzählstil zum einen die Gedanken von Catherine Marks und zum anderen die von Leo erfährt. Das Lesetempo ist gemütlich und die Handlung plätschert friedlich vor sich hin – sieht man mal von den teilweise heftigen Wortgefechten zwischen den beiden Hauptfiguren ab. Es war irgendwie schön (vor allem da es für mich auch eine logische Konsequenz aus den vorherigen Bänden war) mit zu erleben, wie aus zwei Streithähnen ein glückliches Paar wird, auch wenn es in diesem Band keine Überraschungen an sich gibt. Dafür hat es die Autorin gut verstanden, den Witz und Charme der anderen Bücher dieser Saga hier in schlagfertigen Dialogen und unterhaltsamen Szenen rund um Ramsay House zu verpacken.
Doch so schön es auch war die Geschichte von Catherine Marks und Leo zu erleben, mir hat etwas von dem Schwung der anderen Teile dieser Saga gefehlt. Um kein Missverständnis aufkommen zu lassen: der Roman ist weit davon entfernt langweilig zu sein. Aber ich bin der Meinung, eine Geschichte kann besonnen im Ton sein und trotzdem schwungvoll und fließend in ihrem Verlauf. Fließend und besonnen trifft hier eindeutig zu, schwungvoll nicht.


Figuren
Diesmal durchleben die Figuren einen regelrechten Wandel was ihr Verhalten und irgendwie auch ihren Charakter angeht. Auf überzeugende Art erlebt der Leser, wie sich Leo buchstäblich vom selbstzerstörerischen Wesen in einen verantwortungsbewussten Mann - der wie ein Wahnsinniger liebt - verwandelt, und sein Umfeld damit entsprechend beeinflusst. Ihm ist es schleierhaft wieso Marks ihn ablehnt, sich gegen ihn sträubt und ihm dennoch körperlich etwas ganz anderes vermittelt.
Catherine Marks ist ein Charakter, der sich sein ganzes Leben lang verstecken und verstellen musste. Warum dies so ist, wird in der Handlung nach und nach auf interessante Weise deutlich. Doch in Leo hat sie einen ebenbürtigen Menschen, der nichts unversucht lässt um sein Ziel zu erreichen. Sie wird kompromittiert, dann nach allen Regeln – Leos Regeln – der Kunst umworben und windet sich dabei wie eine Schlange. Es ist ihr hochgradig peinlich wie Leo mit ihr umgeht, auf der anderen Seite sehnt sie sich nach seiner Frechheit, liebt seine lässige Art und die Tatsache, dass er auf Konventionen pfeift.


Aufmachung des Buches
Optisch ist dieses Taschenbuch stark an die gestalterische Aufmachung des Vorgängerbandes angelehnt – verschiedene Blautöne beherrschen das gesamte Buch, ein Paar in leidenschaftlicher Umarmung ist im oberen Coverteil abgebildet und darunter ein Schlossmotiv und auch die Platzierung und Schriftart des Buchtitels und des Autorennamens sind gleich. Gefällt mir – endlich sieht man dem Titel auch im Regal an, dass er Teil einer Reihe ist. Auf der Rückseite des Buches steht in weißer Schrift eine Art Inhaltsangabe vor bewölktem Hintergrund. Alles in allem eine Aufmachung, die gut zum Roman passt.


Fazit
Kuss im Morgenrot ist kein Roman, der einen vor Begeisterung vom Sessel reißt – dazu ist er zu gediegen und still gehalten –, auch wenn die Figuren sehr tiefgründig sind. Doch wer einen Roman sucht, der an seinen Leser keine allzu großen Anforderungen stellt und bei dem man sich einfach entspannt zurücklehnen und gemütlich schmökern kann, der ist mit dem vierten Teil der Hathaway Saga bestens bedient.


3 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Pfand der Leidenschaft
Band 2: Glut der Verheißung
Band 3: Zärtlicher Nachtwind

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