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Kategorie: Fantasy, Mystery, Vampire

„Lange Zeit dachte ich, mein Herz wäre gestorben, als ich zum Vampir gemacht wurde. Aber nun fühlt es sich sehr lebendig an – vielleicht auch, weil ein Incubus, ein Traumjäger und eine Gestaltwandlerin versuchen, es für sich zu gewinnen..."

Eine gefährliche Bruderschaft macht Jagd auf Frauen aus der Anderwelt, um sie einem Dämon zu opfern. Ein freundlicher Nekromant hat seinen Haus-Ghul nicht unter Kontrolle. Und dann wird auch noch Delilah bei einem Angriff schwer verletzt. Nein, man kann nicht sagen, dass Vampirin Menolly es gerade besonders leicht hat – aber noch hat es keinen Gegner gegeben, an dem sie sich die Zähne ausgebissen hätte ...

Diese Autorin hat mehr Energie als ein ganzes Kraftwerk!" New-York-Times-Bestsellerautorin Maggie Shayne

 

Schwestern des Mondes Vampirliebe 

Originaltitel: Demon Mistress
Autor: Yasmine Galenorn
Übersetzer: Katharina Volk
Verlag: Droemer Knaur
Erschienen: April 2010
ISBN: 978-3-426-50345-4
Seitenzahl: 427 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Der Krieg um die Krone der Heimatstadt der drei Schwestern wurde gewonnen, der Anderwelt-Nachrichten-Dienst wieder eingesetzt und die Königin schickt zusätzliche Unterstützung. Auch das Todesurteil und das Kopfgeld auf Camille, Delilah und Menolly D'Artigo wurden aufgehoben. Eigentlich alles in bester Ordnung, wären da nicht die 5 fehlenden Geistsiegel und die Häufung an Todesfällen von Feen und Elfen, die ohne erkennbare Todesursache starben. Und plötzlich wird Delilah von einem Dämon aus dem Astralraum heraus angegriffen, der seit über 2.000 Jahren nicht mehr gesehen wurde, und ihr Leben hängt an einem seidenen Faden. Nur, wie tötet man einen Dämon im Astralraum, über den es keine Aufzeichnungen gibt und niemand etwas Genaues weiss? Können die Schwestern und ihre Verbündeten noch rechtzeitig handeln?

Der sechste Band der Serie beginnt ungewöhnlich ruhig. Die Handlung plätschert vermeintlich nur so dahin, bis man merkt, dass die vielen harmlos erscheinenden Fäden zu einem riesigen Knotenpunkt werden und auf eine Katastrophe zusteuern.

In diesem Buch ist mir erstmals ein Logikfehler aufgefallen. Menolly kann ohne die notwendige Einladung in ein bewohntes Haus eindringen, ohne dass darauf eingegangen wird, es folgt auch keine Erklärung. Das hat mich ein wenig gestört.


Stil und Sprache
Der sechste Band dieser Serie ist wie bereits das dritte Buch in Ich-Form aus der Sicht von Menolly geschrieben. Diesmal erfahren wir mehr über die Gefühlswelt und die Frage nach der Liebe. Da Menolly sehr pragmatisch und praktisch veranlagt ist, sind auch die inneren Dialoge über die Gefühle von Menolly eher kurz und trocken geschrieben. Das Buch beginnt ruhig und die Geschichte wird eher ungewohnt gemächlich aufgebaut. Viele verschiedene Fäden, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben, zielen immer mehr auf eine grosse Sache hin. Und plötzlich überschlagen sich die Ereignisse und der Höhepunkt folgt rasch.

Wie gewohnt ist die Geschichte mit vielen sarkastischen Sprüchen und Fotzeleien untereinander gewürzt. Auch hier gibt es wieder Stellen zum Schmunzeln oder Lachen zwischen den gnadenlosen Kämpfen und Katastrophen.

Am Ende des Buches ist neben dem gewohnten Glossar der Bezeichnungen neu eine Auflistung der Hauptpersonen, Liebhaber und guten Freunde der Schwestern eingefügt. Darin werden deren Herkunft mit einer Beschreibung ihrer Bedeutung oder der Tätigkeit aufgelistet. Sehr praktisch, kommen doch mit jedem Band neue Verbündete dazu.


Figuren
Die junge Vampirin, Menolly D'Artigo, ist wieder die Hauptfigur in diesem sechsten Band. Seit ihrer Verwandlung vor 12 Erdjahren hat sie ihre Gefühle tief vergraben. Bisher hat sie sich nur Nerissa, der Werpuma-Frau geöffnet. Menolly und Nerissa sind ein festes Paar und haben sich vorläufige Treue geschworen, aber nur gegenüber von Frauen. Sowohl der Incubus Rozurial wie auch der Traumjäger-Dämon Vanzir umgarnen Menolly. Sie ist hin und hergerissen zwischen Zweifeln, Verlangen und Unsicherheit. Dieses Zögern und Grübeln ist seit ihrer Verwandlung noch nie vorgekommen. Und doch hat sie eine sehr starke Persönlichkeit, gestärkt noch, seit sie ihren Meister im Kampf besiegt und getötet hat. Dafür wurde sie unter den Vampiren geächtet, denn bereits eine Lossagung von seinem Erschaffer ist eine Todsünde. Diese Ächtung trifft sie jedoch erst, als sich Wade Stevens, der Vorsitzende und Begründer der Anonymen Bluttrinker, von ihr distanziert. Denn Wade war bisher einer ihrer wenigen Freunde.

Camille D'Artigo, die älteste Schwester, beherrscht in der Zwischenzeit die Macht des schwarzen Einhorns immer besser. Es hilft ihr und den Schwestern sehr in manchem Kampf, doch auch da gibt es ab und zu einen Kurzschluss, sodass sich Camille auch schon mal verbrennt.

Delilah D'Artigo hat die Kraft ihres magischen Dolchs entdeckt und eine Verbindung zu Lysanthra, dem Wesen des Dolches, aufgebaut. Delilah wird von einer Karsetii angegriffen, einem Dämon, der aus der Astralebene die Lebensenergie so lange aussaugt, bis man stirbt. Hierbei kann ihr auch ihr Mentor und Meister, der Herbstkönig, nicht beistehen, sodass Delilah für einige Zeit in einem speziell abgeschirmten Raum ausharren muss.

Wie in jedem Band kommen neue Verbündete dazu, die sich den Schwestern im Kampf anschliessen. In ein Nachbarhaus zieht der Nekromant Wilbur mit seinem Ghul namens Martin ein. Wilbur ist in der Todesmagie sehr bewandert, nutzt sie aber, soweit bisher bekannt, nur im Positiven für sich selbst an. Immer, wenn die Schwestern es mit Ghulen oder anderen Untoten zu tun bekommen, fragen sie bei ihm um Unterstützung nach. Wilbur verachtet zunächst die D'Artigos ein wenig, lernt sie aber mit der Zeit näher kennen und schätzen.

Vanzir macht Camille und Menolly mit Carter bekannt, einem sehr alten Dämon, der bereits die Entstehung der Stadt Seattle miterlebt hat. Er erstellt seit Anbeginn seiner Zeit erdseits Aufzeichnungen über Ereignisse dämonischer Natur und sammelte Berichte und später auch Fotos dazu. Durch das Alter und die unbekannte Dämonenspezies, die sie nicht zu fragen wagen, ist er sehr machtvoll. Er kann sogar Menolly unter seinen Bann zwingen. Sie trauen Carter nur bedingt, aber sein Wissen ist für den Kampf gegen Schattenschwinge sehr wertvoll.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch mit Klappbroschur sieht dem dritten Band zum Verwechseln ähnlich. Die Grundfarbe des gesamten Einbandes ist bordeauxrot. Das Cover der Vorderseite ist in verschiedenen Blau- bis Grüntönen gehalten. Menolly kniet vor einer Steinwand, die mit einem krakenähnlichen Bild bemalt ist. Wie immer ist das weisse Ornament mit dem bordeauxroten Schriftzug des Buchtitels versehen, geschrieben auf nebligen Untergrund. Beides, Ornament und Schriftzug, sind auch diesmal als Relief leicht erhöht aufgedruckt. Der Name der Autorin in der oberen rechten Ecke ist als leichtes Relief in Weiss geschrieben. Wie in allen bisherigen Bänden ist der Ornamentabdruck auf den ersten Vorseiten des Buches bis zum ersten Kapitel aufgedruckt. Auf der Rückseite befindet sich ein Teil des gleichen Covers, verkleinert in der linken oberen Ecke. Auch hier sind Ornament und Schriftzug abgebildet.


Fazit
Für mich bisher der schwächste Band dieser ansonsten unglaublich guten Serie. Vor allem der Logikfehler stört mich. Ansonsten nach schwachem Start eine sehr starke zweite Hälfte des Buches, sodass man unbedingt wieder den nächsten Band lesen möchte!


3 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Die Hexe
Band 2: Die Katze
Band 3: Die Vampirin
Band 4: Hexenküsse
Band 5: Katzenkrallen