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Der Pate kehrt zurück

New York, 1933:  Die Aufhebung der Prohibition steht bevor und zwischen den Gangsterbossen der Stadt entflammt ein blutiger Verteilungskampf. Vito Corleone ist bereits stark, doch noch längst nicht der mächtige, alles beherrschende Pate. Mit allen Mitteln verteidigt er sich gegen die brutalen Angriffe seiner Konkurrenten. Während er versucht, seine Familie zu schützen, kommt sein ungestümer ältester Sohn hinter die wahren Machenschaften seines Vaters und drängt darauf, ins Familiengeschäft einzusteigen.

Die Corleones erzählt endlich die Vorgeschichte zu Der Pate, bestechend gelesen von Stephan Benson. Ein Angebot, das keiner ablehnen sollte!

 

Die Corleones  Originaltitel: The Family Corleone
Autor: Edward Falco / Mario Puzo
Übersetzer: Hannes Riffel
Sprecher: Stephan Benson
Verlag: D.A.V. – Der Audio Verlag
Erschienen: 07/2012
ISBN: 978-3-86231-176-7
Spieldauer: 600 Minuten, 8 CDs; gekürzte Fassung


Die Grundidee der Handlung
Die Inhaltszusammenfassung des Verlags beschreibt bereits treffend und ausführlich die Handlungen, so dass ich diese hier nicht weiter ausführen möchte. Da Mario Puzo bereits 1999 verstarb, übernahm es Edward Falco, den unvollendeten und auf einem Drehbuch basierenden Roman Puzos zu Ende zu führen. In Die Corleones hielten sich die beiden Autoren im Wesentlichen an historische Fakten als Rahmen für die Handlungen des Romans bzw. veränderten diese nur entsprechend. So ähneln Vito Corleones Geschäftsbereiche denen der „Mustate Petes“ im New York dieser Zeit, auch der Chicagoer Clan der Capones findet immer wieder mal Erwähnung und spielt eine gewisse Rolle. Nicht zuletzt die Vertreibung der irischen Banden aus ihren kriminellen Geschäftsbereichen durch die später auch als „La Cosa Nostra“ bezeichneten sizilianischen und neapolitanischen Familien entspricht einem geschichtlichen Hintergrund.

Dem Autor gelingt wieder einmal das Kunststück, wie bereits beim 1969 erschienenen und nach dieser Vorgeschichte spielenden Roman Der Pate von Mario Puzo, Figuren als Protagonisten und Nebencharaktere zu schaffen, die trotz ihrer verbrecherischen und berechnenden Taten dem Leser bzw. Hörer „ans Herz wachsen“ und mit denen man mitfiebert und –leidet.


Darstellung des Hörbuches
Der Sprecher Stephan Benson liest mit sympathischer, tiefer Stimme und legt ein forsches Tempo vor. Zwar kann man ihm recht gut folgen, doch bedarf es hierzu der vollen Aufmerksamkeit. Einzelne Sätze trennt er durch zwar kurze, dafür aber deutliche Pausen. Leider geht er so aber auch bei Szenenwechseln vor – er liest so flüssig über diese Wendungen hinweg, dass auch hier Konzentration beim Hörer gefordert ist, um sie zu erfassen. Aufgrund ebendiesen Tempos fällt es zudem nicht immer einfach, die vielen italienisch oder irisch stammenden Namen – insbesondere von den Nebenfiguren – zu verinnerlichen und richtig zuzuordnen. Ein wenig mehr Ruhe beim Lesen und prägnantere Pausen bei Perspektivwechseln hätten dem Hörbuch daher gut getan.

Durch nachdrückliche Betonungen stellt Stephan Benson bestimmte Passagen und Satzteile heraus und gibt der Hörbuchadaption mehr Leben und unterstreicht die Dramatik und Spannung der Handlungen. Auch Emotionen der Personen werden gezielt und glaubhaft umgesetzt. Akzente – allen voran natürlich die italienischen, aber auch ein französischer – beherrscht er hervorragend, genauso klingt das Fluchen in sizilianischen Begriffen besonders echt. Nicht immer gut haben mir die Differenzierungen der Sprechenden gefallen. Zwar sind manche Charaktere deutlich herauszuhören, so z.B. Tessios schwermütige oder Luca Brasis langsame Stimmlage. Aber in anderen Passagen sind sich die Stimmen zu ähnlich, so klingen beispielsweise Sonnys und Toms Tonfall dermaßen ähnlich, dass sich dem Hörer die jeweiligen Gesprächsanteile eher aus dem Zusammenhang der Geschichte erschließen als durch einen individuellen Klang der Sprache. Auch dies fordert deutliche Aufmerksamkeit – dadurch eignet sich die Hörbuchadaption weniger „zum Nebenbei hören“, wenn man – wie z.B. beim Autofahren oder beim Sport – mit anderweitigen Ablenkungen rechnen muss.


Aufmachung des Hörbuches
Eine aufklappbare Box aus stabilem Karton ist nicht nur praktisch, sondern schützt gleichzeitig die 8 CDs des Hörbuchs und bietet zudem reichlich Fläche für einige Zitate aus dem Roman, Informationen zu den Autoren und zum Sprecher. Die Gestaltung der Box und der matt bedruckten CDs ist an das Cover der Buchausgabe angelehnt.


Fazit
Der Pate, Mario Puzos weltberühmter Roman, hat nun mit Die Corleones eine würdige Vorgeschichte erhalten. Der Aufstieg Vito Corleones zum großen Boss der New Yorker Mafiafamilien ist packend und intelligent konzipiert. Die Hörbuchfassung, gesprochen von Stephan Benson, sorgt für kurzweilige Unterhaltung, hat aber auch einige Schwächen.


3 Sterne


Hinweise
Dieses Hörbuch kaufen bei: amazon.dealt

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