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Das Herz ist eine mächtige Waffe!

Im Reich Amberground herrscht ewige Nacht. Licht gibt es bloß in den Hauptstädten. Nur die tapferen Letter Bee halten die Verbindung zwischen den Bewohnern aufrecht. Sie sind die Einzigen, die in den Briefen die »Herzen« der Menschen überbringen und sich monströsen Insekten stellen, die in der Dunkelheit lauern …

 

 Letter Bee 10

Originaltitel: Tegamibachi
Autor: Hiroyuki Asada
Übersetzer: Yohana Araki
Illustration: Hiroyuki Asada
Verlag: Tokyopop
Erschienen: August 2012
ISBN: 978-3-8420-0278-4
Seitenzahl: 192 Seiten
Altersgruppe: ab 15 Jahren (lt. Buchaufdruck; lt. Verlagshomepage ab 13 Jahren)


Die Grundidee der Handlung
Da sich Lag beim Austragen der Briefe etwas verausgabt und erkältet hat, übernimmt es Aria, die Post aus der Abteilung Cold Letter weiter auszuteilen. Nur ist sie ein wenig aus der Übung und ohnehin tollpatschig, sodass Niche sie auf Lags Bitte hin eher unwillig begleitet. Auf dieser Reise gewinnen sie dann allerdings Informationen über den Zeppelinabsturz am sogenannten Tag des Blinzelns, die ein neues Licht auf das Reich Amberground werfen. Und auch bei Lag, der mit Goos auf der Krankenstation liegt, überschlagen sich die Ereignisse …

Vorweg: Letter Bee 10 ist von einer eher düsteren Grundstimmung geprägt. Die Finsternis der Welt Amberground wird nahezu greifbar und nur ab und an durch die gewohnten Slapstick-Einlagen aufgehellt. Das, was man Neues über Amberground erfährt, sorgt sogar für etwas Suspense und macht neugierig darauf, wie letztlich wohl alles zusammenhängt. Auch dass der Protagonist Lag diesmal ein wenig im Hintergrund steht, schadet nicht, sondern ist eine angenehme Abwechslung, zumal die anderen Akteure – wie Aria, Niche, Dr. Thunderland jr. und Goos – und deren Entwicklung gleichfalls interessant sind.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Letter Bee 10 ist in japanischer Leserichtung und in schwarzweiß gedruckt. Am Anfang ist jedoch ein ausklappbares Miniposter von Lag zu finden, das farbig gehalten ist und mit Weiß- und Gelbtönen einen schöne Lichtstimmung schafft. Auf der Rückseite befindet sich indessen noch die Skizze zu diesem Motiv. Zwischen den einzelnen Kapiteln gibt es meist keine Abbildungen, stattdessen wird die Handlung sofort fortgeführt, doch kleine Zeichnungen und Coverskizzen beschließen die einzelnen Kapitel. Bei den dynamischen und dramatischen Szenen kommen unter anderem Speedlines zum Einsatz. Ansonsten werden Raster, Muster oder Leerflächen genutzt, wenn nicht hinter den Personen Hintergrundillustrationen platziert sind. Diese bilden z.B. Gebäude wie das Postamt, bergige Landschaften und Sumpfwege, der Gebetshügel mit dem Sternmonument sowie Interieur wie die Krankenstation des Postamtes ab. Dabei finden sich mit den dort genutzten Maschinen, z.B. dem „Rest-•Herz•-Meter“, oder mit dem erwähnten Zeppelin Steampunk-Elemente. Auch die Gaichu genannten Insekten, vor allem der libellenartige Carbernet, werden abgebildet.

Der Manga zeigt die Panels zumeist vor weißem Grund. Vergangenes jedoch wird mit schwarzen Stegen kenntlich gemacht und diejenigen Erinnerungen, die durch den Einsatz des Shindan-Ju (Waffe, die ihre Energie aus der Kraft des Herzen des jeweiligen Schützen beziehen) bedingt sind, werden durch Sprechblasen und Panelrahmen mit doppelten Lines hervorgehoben. Die Panels, die mitunter auf der gegenüberliegenden Seite weiterlaufen, sind linear angelegt, wobei diese Anordnung durch Soundwörter, Sprechblasen und Akteure durchbrochen wird. Der umgangssprachlich formulierte Text greift die originalen Bezeichnungen (z.B. Aotoge) auf und ist von der Schriftgröße her bis auf den Glossar am Ende des Mangas, bei dem die Schrifttype recht klein ist, gut lesbar. Bis auf die Namen der Angriffe, die durchgängig in Versalien gehalten sind, ist der Text in Groß- und Kleinbuchstaben gesetzt. Um bestimmte Aussagen hervorzuheben, werden diese fett und / oder in größerer Schrifttype wiedergegeben. Die Soundwörter werden übersetzt und die Übertragungen stehen dann meist neben den Schriftzeichen des Originals.

Bei der Figurendarstellung bedient sich Asada des Einsatzes von SD-Elementen (überzogene Veränderungen der Figuren), um die Gefühle der Personen besonders hervorzuheben, beispielsweise wenn weinenden Charakteren dicke Tränen übers Gesicht laufen. Die Kleidung, wie die Letter Bee Uniformen oder Anzüge und Kleider, ist passend zur geschaffenen Erzählwelt gestaltet, ebenso wie der scheinbar hölzerne Rollstuhl, den Silvet benutzt. Bei den altersgemäß dargestellten Personen fallen vor allen die verschiedenen Formen auf, die deren Augen haben. Die jugendlichen Protagonisten wie Silvet sind mit weichen Gesichtszügen und abgerundeten Nasen- und Kinnpartien dargestellt. Dass sie oft mit relativ großen Augen versehen werden, wohingegen die erwachsenen Akteure wie Aria mit schmaleren Augenpartien bedacht werden, überrascht wenig.

Lags linkes Auge sticht jedoch heraus, da es aus rotem Amber (Bernstein) besteht, in dem sich noch ein Naturgeist in Gestalt eines Insekts befindet. Dr. Thunderland jr. trägt wiederum eine Augenklappe, da er sein rechtes Auge verloren hat. Aber auch Zazies Augen, die wie Niches über schlitzförmige Pupillen verfügen, fallen auf. Überhaupt wird Niche aufgrund ihrer mystischen Herkunft herausragend abgebildet, so hat sie beispielsweise Klauen statt Hände, die darum zumeist unter langen Ärmeln verborgen sind. Zudem ist sie nun in der Lage, ihre Haare nicht nur in Schwertform zu bringen, sondern sie kann sie z.B. in eine Kette, eine Säule oder einen Schirm formen. Ähnlich auffällig ist Zeals Erscheinungsbild, das einer vermenschlichten Wolfsgestalt gleicht: Raubtieraugen, behaarte Klauen und manchmal nutzt der Marauder die vierbeinige Fortbewegung.


Aufmachung des Manga
Auf dem Cover von Letter Bee 10 ist, dem Inhalt entsprechend, einmal nicht Lag zu sehen. Stattdessen ist Aria mit ihrer Shindan-‚Waffe‘, einer Violine, abgebildet. Hinter ihr befinden sich Niche und Steak und im Hintergrund sind der Gebetshügel und das Luftschiff zu sehen, die innerhalb der Handlung wieder aufgegriffen werden. Violett-, Gelb- und Weißtöne dominieren bei dieser Illustration, wohingegen Blau- und Violetttöne bei der bekannten Abbildung der ‚Kaiserin‘ auf der Buchrückseite vorherrschen. Dort ist auch der gleichbleibende Klappentext gedruckt. Das Motiv der Buchrückseite findet sich wie gehabt auch zu Beginn des Mangas wieder, schwarzweiß gehalten und mit den nebenstehenden ‚Amberground-Schriften‘. Davor sind die doppelseitige Illustration der ‚Kaiserin‘, die Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse sowie das Inhaltsverzeichnis und die Auflistung der Akteure platziert. Am Ende folgen dann wieder der vierseitige Glossar sowie die Karte Ambergrounds und ein zweiseitiger Ausblick auf den nächsten Band. Wörter wie •Herz•, die eine besondere Bedeutung tragen, werden durch Punkte auf mittlerer Höhe am Anfang und am Ende markiert.


Fazit
Mit Letter Bee 10 hat die Geschichte dank einiger neuer Informationen, die man als Leser gewinnt, einen Höhepunkt erreicht. Die Geschehnisse fesseln und unwillkürlich fiebert man dem Fortgang entgegen, zumal die Akteure überzeugen und die originelle Welt, die Asada zeichnerisch schön umsetzt, sehr interessant ist.


5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
- Band 5
- Band 6
- Band 7
- Band 8
- Band 9

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