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Magischer Kampf für die Freiheit!

Eines Nachts werden die Geschwister Wisteria und Whit Allgood brutal aus dem Schlaf gerissen, von ihren Eltern getrennt und unglaublicher Dinge beschuldigt. Angeblich besitzen sie magische Kräfte – ein Vergehen, dass die mächtige, regierende Organisation „Neue Ordnung“ unbarmherzig ahndet. Das Ziel der tyrannischen Staatsmacht ist die Ausrottung jeder Art von Magie.

Vom Bestseller-Autor James Patterson!

 

Witch and Wizard 01 

Originaltitel: WITCH & WIZARD, THE MANGA, Vol. 1
Autor: James Patterson mit Gabrielle Charbonnet
Übersetzer: Aranka Schindler, Michael Waaler
Illustration: Svetlana Chmakova
Verlag: Tokyopop
Erschienen: 08/2012
ISBN: 978-3-8420-0433-7
Seitenzahl: 198 Seiten
Altersgruppe: ab 13 Jahre (Verlagsempfehlung)

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Die Grundidee der Handlung
Stell Dir vor, Du wachst auf und stellst fest, dass das Land ab sofort von einem totalitären Regime beherrscht wird, das Jagd auf Dich macht – dann bist Du in der Welt von Witch & Wizard. James Patterson hat mit seinem Roman eine dystopische Szenerie inszeniert, die nun in einer Manga-Adaption erschienen ist. Die Geschichte als solche ist ungewöhnlich, aber packend, und webt Action-, Horror- und Mystery-Elemente zu einem großen Ganzen zusammen.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Die ersten sechs Seiten des in normaler, westlicher Richtung zu lesenden Mangas wurden farbig ausgeführt und ziehen den Leser, insbesondere mit der sofort Dramatik erzeugenden Szene der bevorstehenden Hinrichtung, in die Geschichte hinein. Danach wechseln die Bilder ins Monochrome.

Chmakovas Zeichenstil ist gewöhnungsbedürftig – greift man sonst überwiegend zu Mangas aus dem japanischen Raum, fällt einem sofort die im Vergleich zu Zeichnern wie beispielsweise Nozomu Tamaki oder auch Yuuki Kodama grobe Art der Ausführung auf. Bei genauem Hinschauen gibt es einen zwiespältigen Eindruck. Architektonisches wie das Stadion, in dem die Geschichte beginnt, oder das Haus der Allgoods wirkt gut ausgeführt, wenngleich auch nicht mit dem letzten Feinschliff. Detailliert werden beispielsweise die Waffen der N.O.-Truppen gezeichnet. Aber besonders die Figuren zeigen ein anderes Bild. Eckig und kantig sind die Gesichtskonturen von Whit, seinem Vater oder „dem Einen, der der Einzige ist“, spitz zulaufend die von Wisteria, ihrer Mutter oder Byron Swain. Im Grunde genommen trifft man bei fast jeder der hier auftretenden Figuren auf eine dieser beiden Gesichts-Grundformen. Gegenüber den Hauptpersonen sind sich die uniformierten Elite-Truppen der N.O. mit ihren nur umrissenen Gesichtern so ähnlich, dass sie bar jeder Individualität bleiben.
Emotionen sind aus den Mienen der Personen, besonders aus der von Wisty, sehr gut herauszulesen: Angst, Trotz, Überraschung und Verwirrung, Verzweiflung und Hass wirken glaubhaft. Die Richterin und die Oberin des psychiatrischen Gefängnisses scheinen direkt aus einem Horrorfilm zu entstammen – abstoßende Gesichter, tiefschwarze Augenhöhlen, Hakennasen und die vor Wut und Ignoranz verzerrten Züge geben ihnen etwas besonders Grausames. Noch krasser ist „der Besucher“, dessen gesamtes Sein puren Sadismus ausstahlt – eine Karikatur reiner Bösartigkeit, seine Gerte ein Instrument der Folter.

Die Straf- und Sicherungsmaßnahmen in der psychiatrischen Anstalt sind höllisch und wie einem Alptraum entsprungen, gleichzeitig überzogen und in der Konsequenz schon fast unrealistisch, doch passend zu einer Dystopie. Die Untersuchungen, denen sich die Allgood-Geschwister stellen müssen, lassen düstere Assoziationen an Dr. Mengele aufkommen. Szenen im Gefängnis wie beispielsweise auf den Seiten 36 / 37 lassen in den Bildtiefen schnell an filigraner Zeichnung vermissen, die Bilder wirken in solchen Abschnitten dann „nicht richtig fertig“. Konturlinien und Speedlines zur Verdeutlichung der von den Allgoods freigesetzten Kräfte geben den Bildern Dynamik, wirken in ihrer Ausführung aber ebenfalls gröber skizziert. Kleinere Flächen wie Augenbrauen, Namenszüge an Gebäuden, die dunklen Streifen der Gefängniskleidung, Schatten auf Haut und in Gesichtern oder nur als dunkle Hüllen angedeutete Personen wurden mit schwarzer Schraffur gefüllt. Letztlich bieten die Bilder dennoch jederzeit genug Inhalt, um ihnen problemlos folgen zu können und in der Geschichte zu versinken, gefällig sind sie aber nicht immer.

Dem ernsten Grundton entsprechend, hält sich die Zeichnerin zunächst mit den für Manga so typischen Deformierungen oder Verzerrungen eher zurück, im Laufe der Handlungen trifft man sie dann aber häufiger an – tauchen sie auf, wirken auch sie eher grob umrissen. Umso ulkiger und überraschender sind daher solche Bilder wie dem ersten auf Seite 40. Betroffen sind von diesen Verzerrungen sowohl Wisteria als auch der in seiner Rolle als kindlicher und intriganter Inquisitor auftretende, aber nicht ganz ernstzunehmende Byron Swain. Bei dessen weiteren Besuchen nimmt der Humor der Szenen spürbar zu, und es gibt einiges zu lachen bei Wistys Versuch, ihre Kräfte unter Kontrolle zu bekommen. Fließen in eine Szene Dialoge von Außenstehenden ein, werden verniedlichte Gesichter unter den Sprechblasen eingefügt, um sie zuordnen zu können.


Aufmachung des Manga
Der Manga wird im bestimmten Publikationen vorbehaltenen Großformat und im Taschenbuchformat aufgelegt. Der Umschlag ist fast gänzlich matt gehalten, nur auf der Buchvorderseite sind die Lettern des Titels und des Autors mit Spotlack veredelt worden. Das Cover zeigt die Geschwister Whit und Wisteria, zwischen ihnen lodert das Feuer, welches in der Geschichte eine bestimmte Rolle spielt. Die Rückseite des Buches gibt in zwei Bildern einen düsteren Ausblick auf die Hinrichtungsszene, mit der dieser Manga auch beginnt.


Fazit
In dieser Dystopie treffen mittelalterliche, inquisitorische Ansichten auf eine moderne Welt. Eine etwas überzogene, aber zugleich packende Story des Beststeller-Autors James Patterson, adaptiert zum Manga. Die zeichnerischen Arbeiten von Svetlana Chmakova werden jedoch nicht jedermanns Geschmack treffen.


3 Sterne


Hinweise
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