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Kategorie: Romane

Laney McLeods Leben gerät aus den Fugen, als sie in Manhattan in einem Aufzug stecken bleibt. Doch der umwerfende Mann, der ihr Los teilt, hilft ihr, ihre Platzangst zu überwinden. Außerdem lernt sie, dass es seine Vorzüge hat, mit dem attraktiven Deke allein in einem Raum eingesperrt zu sein … Deke Sargent ist von der prickelnden Situation ebenfalls sehr angetan, und nachdem sie befreit wurden, lädt er seine schöne Begleiterin zu sich auf einen Drink ein. Es ist der Beginn einer leidenschaftlichen aber auch folgenschweren Nacht …

 

Zur Suende verfuehrt 

Originaltitel: Words of Silk
Autor: Sandra Brown
Übersetzer: Uta Hege
Verlag: Blanvalet
Erschienen: 04/2012
ISBN: 978-3-442-37863-0
Seitenzahl: 256 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Laney gerät in eine für sie unerträgliche Situation, als der Fahrstuhl im Haus ihrer Freunde aufgrund eines Stromausfalls, stecken bleibt. Die Panik ist übermächtig und nur dank dem hilfreichen Fremden Deke Sargent übersteht sie den Anfall einigermaßen. Dem Schreck folgt eine leidenschaftliche Nacht, an die sich Laney am nächsten Morgen jedoch nicht mehr erinnert – und erneut packt sie panisches Entsetzen und nur ein Gedanke beherrscht sie: nichts wie weg! Und während Laney sich davon schleicht und wieder in ihr Leben zurückkehrt, überlegt sich Deke wie er die bezaubernde Fremde in seinem Leben behalten kann. Mit den herrlichsten Plänen im Gepäck findet er sie schließlich in einem kleinen Städtchen, doch von diesen Plänen will sie nichts wissen, und so bleibt Deke nichts anderes übrig, als sich auf einen langen Überzeugungskampf einzustellen …

Schön geschrieben, wenn auch an der einen oder anderen Stelle etwas kitschig, so überzeugt Sandra Brown dennoch mit diesem Roman.


Stil und Sprache
Einmal mehr beweist Sandra Brown, dass das Genre Thriller eindeutig ihr bestes Talent ist. Trotzdem hat mich dieser Roman gepackt und sich als echter Pageturner erwiesen – einige kitschige Stellen hin oder her. Die Handlung ist spannend, mit einer Prise Humor und viel Charme versehen, und es gibt nicht wenige Szenen, wo ich so richtig schmunzeln musste. Laney bringt sich selbst durch eine Notlüge in eine etwas prekäre Lage und es war ein absolutes Gedicht zu beobachten was sie sich alles einfallen lässt bzw. unternimmt, um da wieder rauszukommen. Sandra Brown schreibt einfach und ist in ihrer Wortwahl klar und offen – wenn auch nicht so direkt wie in ihren Thrillern – doch die Wirkung ist da und absolut positiv.

Der Roman ist in der personalen Erzählperspektive verfasst, allerdings erfährt der Leser nicht nur die Gedanken und Überlegungen der Protagonistin Laney, sondern auch hin und wieder die von ihrem Gegenpart Deke. Das macht den Verlauf des Romans spannend und abwechslungsreich, da Deke sich in einer Situation wiederfindet, die er so nicht kennt.


Figuren
Sandra Brown hat in diesem Roman Figuren zum Leben erweckt, die zwar nicht zu ihren besten Charakteren gehören (allgemein gesehen), mich aber trotzdem begeistert haben. Tiefgründig, dreidimensional und stark – auch wenn das nicht sofort offen zu Tage tritt.

Laney schleppt praktisch ein Kindheitstrauma mit sich herum, ist in einem eiskalten Elternhaus aufgewachsen und erstickt eventuelles Interesse der männlichen Spezies an ihr bereits im Keim. Und das auch nur, weil sie seit Jahren einer Fehldiagnose aufsitzt und der Überzeugung ist, dass sich deswegen eine Beziehung nicht lohnt. Wozu auch, wenn Ehe und Familie für sie sowieso nie möglich sind? Dann doch lieber die Leidenschaft in den Beruf stecken, und ihren kleinen Schülern all die Liebe und Fürsorge geben, die sie als Kind so schmerzlich vermisst hat.

Deke stammt aus einer liebevollen Großfamilie, ist erfolgreicher Anwalt in New York und ausnehmend attraktiv. Sein Zusammentreffen mit Laney, in einer für sie extremen Situation, wirbelt sein Leben von Grund auf durcheinander, steht für ihn doch von der ersten Sekunde an fest: das ist die Frau meines Lebens! Und da er es gewohnt ist, die Dinge so zu bekommen wie er es will und vor allem dann, wenn er es will, geht er in Sachen Laney genauso an die Verwirklichung seiner Pläne, wie er es bei der Verteidigung seiner Mandanten macht – zielstrebig und nichts dem Zufall überlassend. Doch die Frau seines Lebens will nicht so wie er, und so sieht sich Deke zum ersten Mal in seinem Leben einer für ihn ungewohnten weiblichen Gegenwehr gegenüber.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch hat ein schönes Covermotiv, bestehend aus einer rosa Orchidee – Sorte Phalenopsis – und einem nachdenklich blickenden Frauengesicht. Sieht sehr harmonisch aus. Die Rückseite des Buches ist in dunklem Lila gehalten, zeigt ebenfalls eine Phalenopsis – diesmal als Hintergrundmotiv – und eine kurze Inhaltsangabe in Weiß. Die Aufmachung ist zwar nicht ungewöhnlich, aber dennoch gelungen und zum Roman passt sie.


Fazit
Ein wunderbarer Roman voller Gefühl, den ich innerhalb weniger Stunden gelesen habe. Wer unterhaltsame Lektüre für entspannte Lesestunden sucht, der wird hier garantiert fündig.


4 5 Sterne


Hinweise
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